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1954 - Nr. 09 bis 12

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Fisch zurn Meer, mästet sich an Garnelen und Crevetten, bekommt durch diese Nahrung<br />

rotes Fleischr steigt als vier <strong>bis</strong> acht Kitro schwerer Laichfisch zu jenen Bächen hinauf,<br />

wo einmai ihre Viege stand.<br />

Diese Lachs - oder Meerforelle ist bleicher als der Salm. Ihre Maulspitze ist ausgesproche,r<br />

stumpf, die-Stirne leicht eingewölbt. Drei Merkmale sind untrüglich: der<br />

obere Kiemcnrantl ist stark. eingebuchtet, das Schwanzflossenende ist gradlinig, unterhalb<br />

der Seitenlinie liegen in dor vorderen FischhäIfte mindestens 3, in der hinteren Hälfte<br />

mindestens einr vo]Iständige Reihe schwarzer Flecken.<br />

Dio Fachleute, die sich über das Rheinwassergebiet gut auskennen, vertreten die<br />

Ansicht, daß diese Lachsforelle nie so hoch steigt oder stieg wie der Lachs. Sie nennen<br />

dio gcnauen Grenzen, Nach ihren Aufstellungen und Beobaohtungen käme diese Forelle<br />

im Moselraunr nie <strong>bis</strong> ins Trierer Gebiet. Wir glauben nicht an diese Meinuhg:<br />

Ausonius besingt einen Moselfisch, der mit dem Lachs steigt aber nicht Lachs ist:<br />

er meint zweifellos die Mserforelle; de Ia Fontaine, Dr. Feltgen, Ferrant<br />

zählen ihn z\ der Luxemburger Fischfauna. Sie nennen ihn , Name,<br />

der jedoclr heute an Sauer, Mo-sel, Our, Prüm und Nims kaum noch bekannt ist, Sie<br />

sprecher von seinem lachsroten Fleisch und seinem Laichen in Mosel, Sauer, Our und<br />

Blees. An Our,,an Prüm und Nims kennt man die : ein lachsstarker Fisch,<br />

der mit denr Sälm komme, dessen Milchner sich durch eine starke Goldtärbunq von den<br />

rötlichereil Salmmännchen deutlich trennen. Aus sehr beschränkter, weil zu kirrzen und<br />

wassermäßig limitierten Erfahrung, weiß der Schreiber dieser Zeilen von 3 jungen<br />

Meerforellbn;2 davon wurden in der Nims (Irrel), eine in der Prürn (Holzthurn) gefangen.<br />

Und was sich alles in Fischerkreisen herurnerzählt deutet stark daraul hin, daß die<br />

Meerlorelle adch heute noch in unserem Vasser erscheint und laicht.<br />

' Auch die Seeforelle (Trutta lacustis) nennt sich Lachsforelle. Sie ist neben<br />

Flecht de-r stattlichste Fisch aller Seen des nördlichen Alpen-<br />

Er<br />

wird 5, 10. 20 Kilo schwer. Körperform, Kopf und Flossen lind<br />

enbosenforelle,<br />

Sicheres Unterscheidunssmerkmal von der Resen<br />

hre<br />

g"öße'r, schwarzen, sternförmigän Flecken (bei Regenbolen: rundlich), diese Flecken<br />

werden an Schwanz und Schwanzflosse selten, rvohingegen sie bei der Regenbogenforelle<br />

sehr zahlreich sind.<br />

Diese Seeforelle eibt in den Seen zwei verschiedene Fischformen: die in den Tiefen<br />

lebendc, eigentlichc Lachsforelle und der an der Oberfläche jagende Silberlachs. Der<br />

Tie{enfisch ist reproduktionsfähig, er steigt zum Laichen in die Ein- oder Ausflüsse der<br />

Seen. Der Silberlachs ist steril.<br />

Die Laichfische der Seeforelle werden beim Steigen in die Flüsse gefangen. Ihre Eier<br />

bilden ein sehr beliebtes Objekt aller Alpen-, Schwarzwald- und Jurazüchtereien. l\Ian<br />

befruchtet Seeforelleneier mit der Milch yon Bachforellen, Die Kreuzung gibt eine<br />

bleiche, sehr widerstandsfähige, gutwüchsige Bachforelle die sich in Flachlandwassern und<br />

Teichen prima hält. Dieser Bastard ist eigenartigerweise reproduktionsfähig. Er ist viel<br />

zahmer als irgencl einer seiner Eltern, er bleibt da stehen, wo er genu'g Nahrung findet.<br />

Ma'r befruchtet Seeforelleneier mit der Milch der Regenbogenforelle. Diese Kreuzung<br />

lief ert ein steriles, sehr schnellwüchsiges Tier, das sich in Wild- und Teichwasser ausgezeichnet<br />

hält. Das Kreuzungsprodukt See- X Bachforelle heißt durcllwegs Bachforelle,<br />

das Produkt See- \ Regenbogenforello nennt sich wiederum Lachsforelle.<br />

Luxemburger Fischer kennen woder Seeforelle noch einen ihrer Abkömmlinge. Vielleicht<br />

erinneri sich jedoch einzelne Leser, daß im Zusammenhang mit der -Viederbovölkerung<br />

der Eisch der Name genannt wurde. Es handelte sich ganz<br />

genau um dieses: Auf die Strecke zwischen Simmern und Eischen sind neben sehr vielen<br />

Wildfischen ein relativ geringes Quantum Kreuzungs{ische See- X Regenbogenforello<br />

eingesetzt worden. Diese, auf ihre Standtreue erprobten Lachsforellen sind steril, sie verbessern<br />

und verderben nichts. Ihre Erkennunqsmerkmale sind dieselben wie sie oben für<br />

Seeforellerr gegeben wurden.<br />

Der einheimische Fischer hat die Gewohnheit alle Bach{orellen (Trutta fario)<br />

mit Rosafleisch Lachsforelle zu nen{ren. Er, glaubt in ihr eine feste Bachforellenrasse<br />

erblicken zu müssen. Experimentell fundierte Arbeiten weisen dahin, daß die Rosafärbung<br />

des Fleisches ein Resultät bestimmter Ernährungsweisen ist. Verantwortlich {ür rötlicheo<br />

Fleiscir sind die Flohkrebse. Der Farbstoff ist in den Krebschen sehr leicht nachweisbar.<br />

Venn er aus Flohkrebsen,<br />

, aus Hummern<br />

und LanÄusten extrahiert wi<br />

ührt rvird, färbt<br />

sich das- Fischfleisch eleich<br />

eisch. Im Laufe<br />

der Mcnate und Jahrö wer<br />

das Fleisch erst<br />

dunkler und schließlich röt<br />

farbiee Fleisch<br />

mit Ausnahme jener, die kaum je Flohkrebse Ianden,<br />

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