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1954 - Nr. 09 bis 12

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Jf ,t €t/el und )Yachbarschaf t<br />

Umstrittene Verseud'rung durdr Kerosin<br />

Eine Gegenilarstellung aus Mainz -<br />

Bonner Experten bleiben dabei<br />

ß.A.2. Mainzr 3: Oktober. Das Ministerium des Innern von Rheinland-Pfalz lrat ztr<br />

Auswirkung des Explosi<br />

Bitburg,nach dem gefährliches l(erosin in Mosel<br />

und Rhein" gelangt ^sein<br />

daß iofort nach B-ekanntwerden des Explosio,nsunglücks,<br />

alJ man beftirc reibstoffmengen in die Ge würden,<br />

voi Larirles- und Bunde sende Untersuchungen vo en seien.<br />

Hierzu hatten das Staatliche Medizinal-Untersuchunssamt ln Tri Bundesanstalt<br />

für Gewässerkunde in Koblenz au{ Grund'zahlreicher<br />

und der<br />

örtlichen Befunde berichtet, daß zwar in relativ geringen Mengen Treibstolf aus dem<br />

geborstenen Tank durch den Graben der Bundesstrab ZS? in die Nims gelangt sei, jedoch<br />

infolge des hohen und schnellen rVasserganges die Vasserläufe nicht gefährlich verunreinigt<br />

worden seien.<br />

Bereits acht Kilometer unterhalb der Eingangsstelle in die Nims seien nur noch eine<br />

dünne ölschicht und Petroleumseruch zu beÄerl"n q"*"r"r, während in der Sauer bei<br />

Langsur, dreißig Kilometer unterialb der Unglücksstellä. nur noch Treibstoffgeruch bemerkt<br />

*orä"n'sei. Eii Fischsterben sei nicht bekannt seworden, ebensowenig eine Geschmacksveränderung<br />

von in dieser Zeit gefangenen Fis'chen. Äuch die Beobachtung-en an d_en<br />

anschließenäen Tagen hätten keine Anieichen für eine gefährliche Verunreinigung des<br />

\f/assers erbracht."Im Bereich der Moselstaustufe KoblenZ hätten <strong>bis</strong> heute nicht die<br />

geringsten Anzeichen von Treibstoff festgestellt werden können, So habe sich dieser<br />

Ünglticksfall nur auf die Vasserläufe der nächsten lJmgebung der Unglücksstelle aus.<br />

gewirkt, während Mosel und, Rhein gänzlich unbeeinflußt geblieben seien.<br />

Wo ist iler Treihstoff geblieben?<br />

jo. Frankfurt, 3. Oktober. Trotz dieser Darstellunp ist die Meldung vom Ireitag auf<br />

Rückiragen von deutschen Sachverständigen erneut in vollem Umfange bestä_tigt _w-orden.<br />

Auch in Bonner amtlichen Kreisen wird nach wie vor die Frage nach dem Verbleib der<br />

nach Ansicht deutscher Sachverstäniliger unnötigerweise abgelassenen einen Million<br />

Liter - Kerosin eestellt. Wenn dieser abeJlassene Tröibstoff nicht - in die Mosel und nicht<br />

in den Rhein äbgeflossen sei, müsso ei inzwischon im Boden versickert oder durch die<br />

Filterschichten de-r Wasserwerke in das Grundwasser oingedrungen sein, Dann würde er<br />

eines Tages wieder im Trinkwasser auftauchen.<br />

An zuständiger, sachkundiger Stelle besteht in jedem Fall die Sorge, daß durch diesen<br />

ölhaltigen Treib;toff auf Jahö und Jahrzehnte hinaus die Trinkwasserversorgung .we-iter<br />

Gebietä gefährdet ist. Die noch nicht abgeschlossenen IJntersuchungen der Hygieniker'<br />

und der Abwässerchemiker, die oft zu unter<br />

entgegen der Mainzer Erklärung, die man als<br />

bezeichnet heule noch keinerlei Schlüss;:<br />

schon in der - Nacht vom Freitas auf Samsl<br />

Olflad,.n auf der Mosel die Stadt-Trier passie<br />

des Grundwassers "<br />

wurde darauf verwiesen, r<br />

Brunnen bei Andernach am Rhein nach einjährigen Pumpversuchen wieder hat zugesch_üttet<br />

werden müssen. weil das Vasser durch Ölspuien verünreinigt war. Als Utsache dieses<br />

Fehlschlages in Andernach ergab sich, daß währenil des ersten Weltkrieges auf die,sem<br />

Gelände ein Noteinsatzhafen für Frontflugzeuge bestand und dort beim Betanken der Flugzeuge<br />

öl und Brennsto{f verschüttet wurden. Dies g,enügte, um das ganze Gelände noch<br />

nach 40 Jahren für eine Vasserwerksplanung unbrauchbar zu machen.<br />

(F'rankfurter Allgemeine Zeitr.ng, 4. 10' 54)<br />

Rheinlanil-Pfalz nimmt erueut Stellung<br />

-<br />

kp. Mainz, 4. Oktober. (Eigener Drahtbericht.) Das Innenminist_erium von llheinland-<br />

Plalz hat am Montag erneut iuiVerseuchung von Mosel und Rhein durch l(erosin Stellurrg<br />

genommen. Es hat äabei darauf hingewiesen, daß man zwischen einer Verseuchmg der<br />

Gewässer der Mosel und der Verschmutzung des Bodens in der Umgebung der Unglücksstätte<br />

unterscheiden müsse. Es sei nicht damit zu rechnen, daß sich das in den Boden einaesickerte<br />

Kerosin noch nach Jahrzehnten auswirke. Nur ein Bruchteil der in Zeitungs-<br />

6erichten angegebenen Menge von 1,2 Millionen Liter sei abgelassen worden. Die _abgelas-sene<br />

Menge betra[e höchstens zieihunderttausend Liter, wahrscheinlich aber weniger als hundert-<br />

't47,

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