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2.5 Fluiddynamische Grundlagen 24<br />
2.5 Fluiddynamische Grundlagen<br />
2.5.1 Zerfallsprozesse von Flüssigkeitsstrahlen<br />
Die Zerstäubung von Flüssigkeiten kommt in vielen technischen Anwendungen<br />
zum Einsatz. Die grundlegenden Mechanismen sind seit längerer Zeit Gegenstand<br />
der Forschung, sie sind umfassend z.B. in [Lef89] dargestellt.<br />
Generell unterscheidet man den Primär- und den Sekundärzerfall. Der Primärzerfall<br />
wird von der Düsenart und -geometrie beeinflusst, der Sekundärzerfall beschreibt<br />
die Wechselwirkung der bewegten Tropfen mit der Umgebung.<br />
Die verschiedenen Zerfallsarten können durch die dimensionslosen Kennzahlen<br />
Reynolds-, Weber- und Ohnesorgezahl beschrieben werden.<br />
Reynoldszahl<br />
Die Reynoldszahl beschreibt das Verhältnis zwischen Trägheitseinfluss (Trägheitskraft)<br />
und Einfluss der Viskosität des Umgebungsmediums (Reibungskraft). Beim<br />
Flüssigkeitszerfall bietet sich als geometrische Länge der Tropfendurchmesser an.<br />
Die Reynoldszahl für den Flüssigkeitszerfall Re d lautet somit:<br />
Re d = w · ϱ L · D T r<br />
η L<br />
. (2.7)<br />
Dabei gehen die Strömungsgeschwindigkeit w, die Dichte der Flüssigkeit ϱ L ,<br />
der Tröpfchendurchmesser D T r und die dynamische Viskosität η L ein.<br />
Weberzahl<br />
Die Weberzahl We bezeichnet das Verhältnis von Trägheitskräften zu Oberflächenkräften.<br />
Sie setzt somit die zerstörenden aerodynamischen Kräfte zur stabilisierenden<br />
Oberflächenspannung ins Verhältnis. Bezogen auf den Flüssigkeitszerfall<br />
lautet sie:<br />
We d = w2 · ϱ G · D T r<br />
. (2.8)<br />
σ<br />
Die Weberzahl We d ist abhängig von der quadratischen Strömungsgeschwindigkeit<br />
w, der Dichte des Umgebungsgases ϱ G , des Tröpfchendurchmessers D T r<br />
und der Oberflächenspannung σ.