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5.6 Gittersensor 73<br />
5.6 Gittersensor<br />
Die im Rahmen dieser Arbeit entwickelten Verfahren und Algorithmen zur digitalen<br />
Bildanalyse haben den Nachteil, dass sie nur einen Teil der Messstrecke<br />
optisch abbilden und die gesamte Bildtiefe erfassen. Aus diesen Gründen wurde<br />
ein Sensor entwickelt [Fab03], der Gasgehalte ortsaufgelöst messen kann. Das<br />
Messprinzip basiert auf der Messung der lokalen Leitfähigkeit zwischen zwei Elektroden,<br />
durch eine elektronische Schaltung kann eine Matrix gekreuzter leitfähiger<br />
Drähte (Drahtgitter) ausgelesen und in Gasgehalte umgerechnet werden [PZB98b]<br />
[PZB98a] [PZB98c].<br />
Dieses Verfahren wurde ursprünglich vom Forschungszentrum Rossendorf 4 entwickelt<br />
und über die Firma Teletronic Rossendorf GmbH 5 zur Marktreife geführt.<br />
Gittersensoren wurden bisher hauptsächlich zur Messung des Gasgehalts in Rohren<br />
senkrecht zur Strömungsrichtung eingesetzt.<br />
Im Gegensatz hierzu wurde ein Sensor entwickelt, der nicht senkrecht zur<br />
Strömungsrichtung, sondern in der Mittelachse in Strömungsrichtung eingesetzt<br />
wird. Er erlaubt erstmals Gasgehaltsmessungen im gesamten Löschmittelbehälter<br />
in einem Längsschnitt durch die Mittelachse [Fab03].<br />
Analog zu dem Verfahren in Kap. 5.3 werden die Ergebnisse der Gasgehaltsmessungen<br />
in einen 3D-Stack eingelesen und ein Schnittbild in der t-y-Ebene<br />
erzeugt (s. Abb. 5.19). Dieses wird binärisiert, der Schwellwert liegt bei einem<br />
Gasgehalt von ɛ = 5%. Die Phasengrenze wird aus dem Binärbild mithilfe eines<br />
Kantendetektions-Algorithmus ermittelt. Der zeitliche Verlauf der Phasengrenzfläche<br />
wird linear approximiert, es wird nach Festlegung des Nullpunkts der Phasengrenzfläche<br />
nur die Steigung der Ausgleichsgeraden variiert. Aus der Steigung<br />
wird die Sinkgeschwindigkeit der Phasengrenzfläche und der Volumenstrom Q<br />
berechnet. Ein Beispiel ist in Abb. 5.20 dargestellt. Zum Vergleich wurde der<br />
Phasengrenzflächenverlauf auf Basis der Videodaten (s. Kap. 5.3) ermittelt. Die<br />
Ergebnisse des Volumenstroms stimmen sehr gut überein und differieren um nicht<br />
mehr als 2,5 %.<br />
Mit Hilfe dieses Verfahrens konnten somit die Ergebnisse der Schnitttechnik<br />
4 Homepage: http://www.fz-rossendorf.de<br />
5 Homepage: http://www.tz-rotech.de/teletronic/deu/index.htm