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IM AUGE DES SIEGERS!

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fußball<br />

UNSER KOLUMNIST RAPHAEL HONIGSTEIN IST<br />

GUARDIAN.CO.UK-KORRESPONDENT <strong>DES</strong> DEUTSCHEN FUSSBALLS.<br />

Partner SAP in nur sechs Wochen entwickelten<br />

Programm, war denkbar simpel: Es erlaubt die<br />

digitale, sekundenschnelle Verknüpfung von<br />

Fernsehaufnahmen mit den erfassten Spieldaten.<br />

Über ein selbständig und intuitiv zu<br />

bedienendes Interface lassen sich so Schlüsselszenen<br />

aufrufen. Im Mannschaftsquartier<br />

Campo Bahia wurde in der Players Lounge ein<br />

Touchscreen aufgestellt; zudem wurde das<br />

Tool auf mobilen Geräten installiert.<br />

„Mats Hummels konnte sich zum Beispiel alle<br />

von ihm geführten Zweikämpfe ansehen oder<br />

noch auf dem Weg zum Spiel Szenen seines<br />

Gegenspielers betrachten“, erklärt SAP Development<br />

Project Manager Christoph Jungkind.<br />

Ganz konkret benützte Jérôme Boateng die<br />

Match-Insight-App, um sich vor dem Auftaktspiel<br />

gegen Portugal über die Laufwege von<br />

Cristiano Ronaldo im Strafraum zu informieren,<br />

wie Bierhoff während des Turniers in<br />

einer kleinen Interview-Runde mit Journalisten<br />

verriet. Nicht alle vom DFB gewünschten<br />

Funktionen ließen sich in der Kürze der Zeit<br />

verwirklichen, aber Jungkind glaubt, dass<br />

nach dem erfolgreichen Praxistest in Zukunft<br />

auch andere Mannschaften Interesse an der<br />

Nutzung von Match Insight haben werden.<br />

UND DAS IST NUR DER ANFANG <strong>DES</strong> VER-<br />

SUCHS, DEN FUSSBALL MIT ALL SEINEN<br />

VARIABLEN IN ZUKUNFT EINE SPUR BERE-<br />

CHENBARER ZU MACHEN.<br />

„Mit Hilfe der Technik wollen wir künftig<br />

verschiedene Disziplinen wie Psychologie und<br />

Medizin mit den Spielanalysen verbinden und<br />

alle Daten in eine Lösung integrieren“, sagte<br />

Stefan Wagner von den SAP Labs Brasilien<br />

dem Branchenblatt Lead Digital. Das Spiel<br />

wird so Stück für Stück transparenter werden,<br />

aber man braucht sich keine Sorgen zu<br />

machen, dass es zur bloßen Rechenaufgabe<br />

verkommt. Wegen der vergleichsweise geringen<br />

Anzahl von Toren im Vergleich zu anderen<br />

Mannschaftssportarten bleibt die Rolle des<br />

Zufalls statistisch belegbar groß genug, um<br />

Außenseitern Siege zu ermöglichen und die<br />

besten Pläne der besten Trainer zunichte zu<br />

machen. Diese fundamentale Unwägbarkeit<br />

aber macht es im Umkehrschluss nur noch<br />

wichtiger, alle Variablen so gut es geht zu kontrollieren.<br />

„Am Ende werden sich diejenigen<br />

(Teams) durchsetzen, die Woche für Woche<br />

oder von Minute zu Minute in Dingen wie<br />

Teamfähigkeit, Lernwille und Anpassungsvermögen<br />

Maßstäbe setzen“, schreiben Anderson<br />

und Sally. Löws Weltmeister sind das beste<br />

Beispiel dafür.<br />

Fotos: Getty Images for SAP | Text: Raphael Honigstein<br />

sportslife 75

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