gesagt: Jetzt fehlt der Spielwitz.“ Der Spielwitz soll in der neuen Saison wieder zurückkommen, das verbesserte Defensivverhalten bleiben. Draxler machte also einen Schritt (mehr) zurück, um jetzt zwei nach vorne zu machen. Schalkes Manager Horst Heldt nennt das „einen Prozess, der ihn dahin führen wird, wo er hingehört“. Und damit weg von Schalke, hin zu einem der ganz großen Clubs Europas? Gut möglich. Entsprechende Angebote gab es bereits, trotz seines Vertrags bis 2018. Wer auch immer Draxler verpflichten will, sollte wissen: Das wird teuer! Seine Ablösesumme ist auf über 40 Millionen Euro festgeschrieben. THOMAS MÜLLER: DER LAUSBUB MIT RAUMDEUTER-GEN Egal ob 40, 50 oder 100 Millionen: Der Verein, der auf die Idee kommt, Thomas Müller (24) zu verpflichten, sollte sie schnell wieder verwerfen – oder mit einer Absage klarkommen. Erst im Juni hat er seinen Vertrag bei Bayern München verlängert. Bis 2019. „Um ihn beneidet uns die ganze Welt“, sagt Mehmet Scholl, Ex-Nationalspieler und einst sein Trainer bei Bayern Münchens zweiter Mannschaft. Ja, Müller soll tatsächlich einmal in einer zweiten Mannschaft gespielt haben. Das klingt angesichts seiner unglaublichen Auftritte und zahlreichen Tore bei zwei Weltmeisterschaften wie aus einer anderen Welt. Überhaupt ist „anders“ wohl das meistgebrauchte Wort in den Beschreibungen über Thomas Müller, oder sagen wir besser das zweithäufigste – gleich nach „unorthodox“. Kurzum: Müller ist kein normaler Spieler. Er ist ein Phänomen, eigentlich nicht in Worte zu fassen. Die Medien versuchen es trotzdem immer wieder und haben dabei zig Spitznamen gefunden: Taschendieb, weil Müller so listig ist. Zickzackläufer, weil Müllers Wege weit und unergründlich sind. Storch, Zahnstocher oder Goofy, die Comicfigur, weil Müller so krumme, dünne Beine hat. Würden andere Spieler sich so bewegen wie Müller, hieße es: Mensch, ist der Kerl steif, ungelenk und staksig! Bei Müller heißt es: Da schau her, der Müller, wie unkonventionell! Alles nette Vergleiche. Es gibt aber einen Mann, der Thomas Müller treffender beschreibt als alle anderen: Thomas Müller. „Ich habe selten einen so komischen Spieler wie mich selbst gesehen. Irgendwie bin ich schon ein Unikat.“ Kein klassischer Stoßstürmer, aber auch kein reiner Mittelfeldspieler. Also eine falsche Neun? Nein, das wäre zu einfach. Diese Modeerscheinung im modernen Fußball ist für ihn klar vergeben: „Es gibt nur eine falsche Neun auf der Welt, und das ist Messi. Alles andere sind Bewegungsstürmer, oder was auch immer.“ Müller sieht sich ebenfalls als Bewegungsstürmer, aber er hat für sich einen weiteren Begriff geprägt: „Raumdeuter“, ein Spieler mit dem untrüglichen Sinn, zur rechten Zeit am rechten Ort des Strafraums zu sein. Müller weiß: Er dribbelt nicht gerade elegant, hat nicht den härtesten Schuss und zaubert auch nicht ständig Traumpässe aus seinem Fußgelenk. Das braucht er aber auch alles nicht. Es sind sowieso eher die Dinge abseits des Balles, seine Laufwege und sein Stellungsspiel, die ihn, den Raumdeuter, so besonders machen. Müller hat Instinkt, Wille und Handlungsschnelligkeit mitbekommen. Und zwar alles in der XXL-Packung. Dank dieser Fähigkeiten kann er jede offensive Position bekleiden. Das tut er auch – manchmal sogar zeitgleich, so scheint es. Vielfältigkeit: noch etwas, das Müller so wertvoll macht. Und zwar auch abseits des Platzes. Da ist Müller nicht mehr der Kilometerfresser, Torjäger und vorderste Verteidiger, aber doch genauso frisch, frech und frei wie als Spieler. Ein echter bayrischer Lausbub, so natürlich wie eine Frischmilch direkt von der Almhütte. Einfach angenehm anders in einer Welt, in der die meisten Fußballer alle Floskeln ihrer Branche auswendig herunterbeten, bevor sie ihren Führerschein haben. Nicht so Müller. „Wenn ich anders reden würde, hätte ich auf der Schauspielschule meine Karriere gemacht. Aber ich kann leider nur Fußball spielen und deshalb sind die Interviews so, wie sie sind.“ Deshalb erklärt der schlanke Spieler seine seltenen Verletzungen so: „Wo keine Muskeln sind, kann auch nichts wehtun.“ Oder sein Pferde-Hobby: „Von den Pferden geht einfach eine ganz besondere Faszination aus. Besonders wenn meine Frau draufsitzt.“ Die heißt übrigens Lisa, und er hat sie mit 19 Jahren geheiratet. „Manchmal muss man einfach auf sein Herz und sein Bauchgefühl hören.“ Es scheint, als würde Müllers Instinkt auch außerhalb des Strafraums funktionieren. Fotos: adidas | Text: Benjamin Miltner
fußball JULIAN DRAXLER: „ICH KANN NICHT VERSPRECHEN, DASS ICH MEIN LEBEN LANG AUF SCHALKE BLEIBE, WEIL ICH NICHT WEISS, WIE SICH MEINE KARRIERE WEITERENTWICKELN WIRD.” sportslife 9
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