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Samstag, 08.09. | 22 Uhr<br />
Klosterkirche St. Veit<br />
I<br />
Der letzte Akt des Mittelalters<br />
Kristalline Polyphonie des Trecento<br />
Die Suche nach neuen Ufern zu Beginn des 15. Jahrhunderts<br />
findet ihren Widerhall auch in der Musik. Über die<br />
Gattungsgrenzen des Chansons und der Motette hinweg<br />
experimentieren die Komponisten mit immer komplexeren<br />
Rhythmen und Melodieführungen.<br />
I<br />
In dieser Zeit taucht wie ein »Magister ludi« die Figur des<br />
flämischen Komponisten Johannes Ciconia auf, der es verstand,<br />
die Früchte dieser Zeit zusammenzutragen, indem<br />
er die verschiedenen ästhetischen und stilistischen Aspekte<br />
aufnimmt.<br />
Der letzte Akt – das Ende des Trecento. Der Protagonist<br />
dieser Geschichte ist der Mensch des Mittelalters,<br />
der sich zögernd vom geordneten Weltbild<br />
der Kirche löst und sich auf eine Reise begibt,<br />
die ihn letztlich zu sich selbst führt und ihn seine<br />
Individualität erkennen lässt.<br />
Das Ende der Musikgeschichte des Mittelalters ist wie eine<br />
wunderschöne Gemäldegalerie, die von Feinheit und Glanz<br />
charakterisiert ist: bezaubernd, verführerisch und eindrucksvoll.<br />
Durch kristalline Kontrapunkte, die an ein klangvolles<br />
Glasperlenspiel erinnern, siegt in den Kompositionen das<br />
Licht über die Finsternis.<br />
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