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Mittwoch, 12.09. | 19 Uhr<br />
Stiftskirche St. Georgen<br />
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I<br />
The Image of Melancholy<br />
Der Einfluss der Viersäftelehre auf die Musik<br />
der Renaissance und des Barocks<br />
Barokksolistene<br />
Singers in Residence<br />
Hanna Herfurtner – Sopran<br />
Ida Aldrian – Alt<br />
Jan Petryka – Tenor<br />
Thomas Tatzl – Bass<br />
Bjarte Eike – Gesamtleitung<br />
Konzert mit den<br />
Singers<br />
in Residence<br />
Der griechische Arzt Hippokrates (460 – 370 v.<br />
Chr.) entwickelte eine Theorie zu den vier Temperamenten.<br />
Er glaubte, dass die menschlichen Gemütsverfassungen,<br />
Verhaltensweisen und Emotionen<br />
durch Körpersäfte verursacht würden – Blut,<br />
Schleim, gelbe und schwarze Galle. Überwog einer<br />
dieser Säfte, so ergab sich daraus ihm zufolge ein<br />
bestimmter Charakter oder Persönlichkeitstyp.<br />
Dabei entsprach Blut dem Sanguiniker (impulsiv,<br />
reizbar, kreativ), Schleim dem Phlegmatiker (entspannt,<br />
ruhig, faul, abwartend), gelbe Galle dem<br />
Choleriker (ehrgeizig, aggressiv, leidenschaftlich)<br />
und schwarze Galle dem Melancholiker (introvertiert,<br />
nachdenklich, künstlerisch-kreativ, traurig,<br />
leidenschaftlich).<br />
Die alten Griechen dachten, dass sich bestimmte musikalische<br />
Modi oder Tonfolgen auf das Gleichgewicht der vier<br />
Körpersäfte auswirkten, und setzten deshalb Musik ein, um<br />
die verschiedenen Gemütsarten zu beeinflussen bzw. zu heilen.<br />
Diese Auffassung fand ebenfalls Eingang in die Musik<br />
der Renaissance und des Barocks – durch Rhetorik und Affekte<br />
ließen sich nicht nur die Stimmungen des Menschen<br />
beeinflussen, sondern auch seine Gesundheit.<br />
I<br />
- 62 - Trigonale 2012 – Vorschau Trigonale 2012 – Vorschau - 63 -