Wissensmanagement - Prof. Dr. Dieter Georg Herbst
Wissensmanagement - Prof. Dr. Dieter Georg Herbst
Wissensmanagement - Prof. Dr. Dieter Georg Herbst
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
- 10 -<br />
Weiß ein Unternehmen seine Prozesse der Entwicklung und Vermarktung<br />
von Leistungen zu optimieren, kann es seine Flopprate senken. Diese liegt in<br />
manchen Branchen schon bei 60-80 Prozent, das bedeutet, dass Neueinführungen<br />
schon innerhalb der ersten beiden Jahre wieder vom Markt verschwinden.<br />
Bedenkt man, dass manche Innovationen einen Kostenaufwand<br />
in zwei- und sogar dreistelliger Millionenhöhe verursachen, wird der entstandene<br />
Schaden deutlich. Hier kann Wissen helfen, die Entwicklungsqualität zu<br />
erhöhen, die Kundenorientierung zu sichern und die Entwicklungszeit zu verringern.<br />
Der Nutzen liegt auf der Hand: Schnellere Entwicklungszeit = höheres<br />
Ergebnis. Verlängert sich dagegen die Entwicklungszeit eines Produktes<br />
um 6 Monate, führt dies durchschnittlich zu einer Ergebniseinbuße von<br />
30 Prozent.<br />
Voraussetzung für eine optimale Nutzung von Wissen ist allerdings der systematische<br />
Austausch zwischen den Beteiligten, zum Beispiel zwischen Kunden,<br />
Kooperationspartner und Lieferanten mit Unternehmensvertretern wie<br />
Außendienstmitarbeitern, Verkaufsberatern, Vertreter aus Forschung und<br />
Entwicklung und Marketing.<br />
Kunden erwarten mehr denn je praktische Hilfe, umfassende Problemlösungen.<br />
Nicht das Produkt allein verkauft, sondern seine Kombination mit einem<br />
Bündel ergänzender Dienstleistungen wie etwa Qualifizierung von Mitarbeitern,<br />
Warenwirtschaftssysteme oder Logistikkonzepte. Daher müssen Hersteller<br />
und Lieferanten, Versorger und Kunden, Produzenten und Vertreiber<br />
enger miteinander arbeiten. Dies kann nur in einer Atmosphäre gegenseitigen<br />
Vertrauens geschehen (siehe Teil A, Kapitel 3).<br />
Anforderungen im Kundenmarkt<br />
Eingehen auf individuelle<br />
Kundenbedürfnisse<br />
Mehrnutzen gegenüber dem<br />
Wettbewerb<br />
hohe Leistungsfähigkeit<br />
Kurzfristige und flexible<br />
Leistungserstellung<br />
Kontinuierlich verbesserte<br />
Leistungen<br />
Neue Produkte<br />
Anpassung an permanenten<br />
Wandel<br />
Erfolgsfaktoren im Unternehmen<br />
Kundenorientierung<br />
Alleinstellungsmerkmale<br />
Hohe Produktivität<br />
Hohe Flexibilität<br />
Kontinuierliche Verbesserungen<br />
Produkt- und Prozessinnovationen<br />
Permanente Anpassungsfähigkeit<br />
Abbildung 2: Anforderungen und Erfolgsfaktoren im Kundenmarkt (Quelle: Fraunhofer Institut<br />
Arbeitswissenschaft und Organisation, Stuttgart)<br />
© <strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Dieter</strong> <strong>Herbst</strong>, Berlin, 25.10.01