Wissensmanagement - Prof. Dr. Dieter Georg Herbst

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Siemens sensibilisiert seine Mitarbeiter für das Thema Wissensmanagement
in Schulungen: Sie sollen lernen, dass der Austausch von Wissen die Servicequalität
erhöht und die Kundenzufriedenheit steigert, dass er dem Aufbau
von Lösungskompetenz im gesamten Unternehmen dient und eine effizientere
Nutzung von Information und Wissen als Produktionsfaktoren ermöglicht.
Vertrauen ist eine wichtige Grundlage für das Teilen: Wenn einer das Wissen
eines anderen als sein eigenes Wissen ausgibt, wird der andere kaum noch
Wissen teilen wollen.
Beim Aufbau von Vertrauen kommt der persönlichen Kommunikation große
Bedeutung zu - ein Computer kann Vertrauen nun einmal schwer vermitteln:
Wissensmanagement hat viel mit Psychologie zu tun, also dem
Erleben und Verhalten von Menschen
Ein spezielles Problem durch die fehlende Bereitschaft zum Teilen zeigt sich
im Rahmen von Fusionen und Akquisitionen (Firmenverschmelzungen und
Zukäufen): Es heißt „not invented here“ und meint, dass sich die Mitarbeiter
eines Unternehmens wenig oder gar nicht mit jenen Produkten identifizieren
können, die sie nicht selbst entwickelt haben, sondern mit der neuen Firma
in das Unternehmen gelangt sind. Diese Abstoßreaktion hat auch gravierende
Auswirkungen auf das Bild, das das Unternehmen nach außen von seinen
Leistungen vermitteln.
Eine Möglichkeit, diesen Effekt zu verringern, sind interdisziplinäre Teams mit
Mitarbeitern des neuen Unternehmens. Die Zusammenarbeit lässt das Misstrauen
gegenüber Unbekanntem geringer werden.
Texas Instruments hat eine andere Lösung gefunden: Sie verleihen Preis mit
dem Motto: “Nicht bei uns erfunden, aber mit Erfolg angewendet“ (siehe
auch Teil B, Kapitel 4).
Meine Abteilung Ja Manc
hmal
Misserfolge werden hier geduldet
und sogar positiv bewertet.
Ideen fließen ungehindert; nichts
wird von irgend jemand zurückgehalten
Wir sind bereit, aufs Ganze zu
gehen und akzeptieren eine relativ
geringe Trefferquote
Wir investieren viel Zeit und Geld
in die Erneuerung jeder Einheit
und jedes Mitarbeiters
Wandel ist unser Lebenselexier
Nein
© Prof. Dr. Dieter Herbst, Berlin, 25.10.01