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Wissensmanagement - Prof. Dr. Dieter Georg Herbst

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Das Festlegen von Strategie und Taktik hat den Vorteil, dass ein breites<br />

Spektrum an Maßnahmen und Projekten eingegrenzt wird. Kurzfristige Maßnahmen<br />

können zuverlässiger entschieden werden, weil sie an der übergeordneten<br />

Strategie ausgerichtet sind. So kann die Einführung von Computern<br />

zur Wissensspeicherung<br />

• in Etappen zum letzten Quartal eines Jahres erfolgen<br />

• auf ein Mal in großer Stückzahl im ersten Jahr (gutes Geschäftsergebnis)<br />

und dann in einer geringeren Stückzahl in den beiden Folgejahren.<br />

Beispiele für Strategien: Personifiziert oder kodifiziert<br />

Eine wichtige Strategie betrifft die Frage, ob Wissen in einem Unternehmen<br />

an Personen gebunden oder in Dokumenten festgehalten und verteilt werden<br />

sollte. Beides hat seine Vor- und Nachteile:<br />

• Bleibt Wissen an den Träger gebunden und wird nicht schriftlich fixiert und<br />

verteilt, muss ein intensiver Austausch über persönliche Gespräche stattfinden.<br />

Diese Strategie sollte eher von Firmen verfolgt werden, die über<br />

individuelles Spezialwissen verfügen, das aufgrund seiner Komplexität<br />

sehr erklärungsbedürftig ist und kaum systematisiert werden kann (zum<br />

Beispiel in Beratungsunternehmen). Vorteil: Die individuelle Leistung kann<br />

teuer verkauft werden als eine standardisierte. Der Nachteil ist das intensive<br />

Training für die Beteiligten und der aufwendige Austausch im Team.<br />

• Bleibt Wissen nicht an den Träger gebunden, sondern wird schriftlich fixiert<br />

und an andere Mitarbeiter weitergegeben, spielt der Computer die<br />

vorherrschende Rolle. Der Vorteil ist, dass Wissen verteilt und wiederverwendet<br />

werden kann. Dies spart Arbeit, Zeit und Kommunikationskosten.<br />

Nachteilig kann sein, dass die Inhalte erklärungsbedürftig sind<br />

und nur persönlich weitergegeben werden können.<br />

Welche Weg ein Unternehmen beschreitet, hängt von seiner Branche und<br />

seinen Produkten ab: Untersuchungen haben herausgefunden, dass Wissen<br />

dort vom Träger gelöst werden sollte, wo ein Unternehmen standardisierte<br />

Produkte und Dienstleistungen anbieten, wie zum Beispiel ein Computerhersteller.<br />

Individuelles Wissen sollten jene Firmen gestalten, die vor allem auf<br />

den Kunden zugeschnittene, individuelle Lösungen anbieten.<br />

Beide Strategien schließen sich selbstverständlich nicht aus und können<br />

kombiniert werden, aber es sollte geprüft werden, wo der Schwerpunkt<br />

liegt.<br />

© <strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Dieter</strong> <strong>Herbst</strong>, Berlin, 25.10.01

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