TU Contact - Technische Universität Clausthal
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Am Puls der Automobilentwicklung<br />
Erstmals Ringvorlesung mit Dozenten des VW-Konzerns in <strong>Clausthal</strong><br />
Das Angebot ist gut angekommen: Erstmals<br />
haben im Sommersemester wechselnde<br />
Dozenten des Volkswagen-Konzerns<br />
an der <strong>TU</strong> <strong>Clausthal</strong> eine<br />
Ringvorlesung zu Themen der Automobilproduktion<br />
angeboten. „Wir sind<br />
stolz, einen der weltweit führenden<br />
Hersteller im Automobilbereich, die<br />
Spezialisten der Volkswagen AG, an unsere<br />
Hochschule bekommen zu haben”,<br />
sagte Professor Volker Wesling. Der Direktor<br />
am Institut für Schweißtechnik<br />
und Trennende Fertigungsverfahren,<br />
der zugleich <strong>TU</strong>-Vizepräsident für Forschung<br />
und Technologietransfer ist, erhofft<br />
sich von der Vorlesung, „dass<br />
Wissen aus der Praxis direkt in die<br />
Köpfe der Studierenden transformiert<br />
wird“.<br />
Wissenschaftlicher Kopf der Ringvorlesung<br />
ist Professor Hans Ferkel gewesen.<br />
Der Leiter der Technologieplanung und<br />
-entwicklung von Volkswagen ist an<br />
der <strong>TU</strong> <strong>Clausthal</strong> kein Unbekannter.<br />
Nach Physikstudium und Promotion in<br />
Göttingen kam er Mitte der 1990er Jahre<br />
in den Oberharz und habilitierte sich<br />
2001 am Institut für Werkstoffkunde<br />
und Werkstofftechnik. Seit damals miteinander<br />
bekannt, gelang es Professor<br />
Wesling den Kollegen und weitere Dozenten<br />
aus Wolfsburg für die Vorlesung<br />
„Automobilproduktion heute – vom<br />
Einzelteil zur fertigen Karosse“ zu gewinnen.<br />
Einblick in die Fertigung im Volkswagen-Werk in Wolfsburg.<br />
Zum Auftakt stellte Sabine Schönberg,<br />
die für das Personalmarketing bei Volkswagen<br />
verantwortlich ist, den Konzern<br />
vor: „Laut einer Umfrage hat unser Unternehmen<br />
weltweit einen Bekanntheitsgrad<br />
von 98 Prozent.“ In Europa,<br />
Asien, Amerika und Afrika arbeiten<br />
368.500 Beschäftige für den Automobilbauer,<br />
allein 50.000 davon in Wolfsburg.<br />
Mehr als jedes zehnte Auto, das<br />
im vergangenen Jahr weltweit verkauft<br />
wurde, ist bei Volkswagen und den<br />
Konzerntöchtern vom Band gelaufen.<br />
Direkt an die <strong>Clausthal</strong>er Hörerschaft<br />
gerichtet, sagte Schönberg: „Etwa 1000<br />
Studierende machen pro Jahr bei uns<br />
Dozenten im Gespräch (v.l.): Professor Hans Ferkel von der Volkswagen AG, <strong>TU</strong>-Vizepräsident<br />
Professor Volker Wesling und Dr. Albrecht Stalmann (VW).<br />
ein Praktikum.“ Wer Interesse habe,<br />
solle mit einem Bewerbungsvorlauf<br />
von drei Monaten rechnen. Grundsätzlich<br />
sei die Quote an Ingenieuren im<br />
Unternehmen noch ausbaufähig.<br />
Professor Ferkel forscht seit sechs Jahren<br />
für VW. In der ersten Sitzung der<br />
Ringvorlesung stellte er allgemeine Herausforderungen<br />
des Karosseriebaus<br />
vor. Während der „Käfer“ in den 1950er<br />
Jahren im Wesentlichen aus nur zwei<br />
verschiedenen Stahlblechsorten bestand,<br />
werden im heutigen Karosseriebau<br />
eine Vielzahl verschiedener Stähle<br />
verwendet, einschließlich sogenannter<br />
höchstfester Stähle. Da auch andere<br />
Materialien hinzukämen, liege heutzutage<br />
ein Schlüssel zum Erfolg im Beherrschen<br />
geeigneter Verbindungstechniken.<br />
Welche Fertigungsverfahren im aktuellen<br />
Automobilbau angewendet werden,<br />
konnten die Studierenden zum<br />
Abschluss der Vorlesung bei einer Exkursion<br />
nach Wolfsburg sehen. Dort<br />
wurden das Presswerk und der Karosseriebau<br />
der größten Fabrik des VW-Konzerns<br />
besichtigt. „Durch die vielfältige<br />
Ringvorlesung wird unseren Studierenden<br />
eine praxisnahe Anwendung dessen<br />
vermittelt“, so Professor Wesling,<br />
„was an der <strong>Technische</strong>n Universität<br />
<strong>Clausthal</strong> im Bereich Fertigungs- und<br />
Produktionstechnik in der Theorie gelehrt<br />
wird.“<br />
<strong>TU</strong><strong>Contact</strong> 1/2010 Kontakt & Kooperation 47