Neue Wege - Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und ...
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„Ein schlechtes Gewissen wegen der Krippenbetreuung? Nein,<br />
seit dem Tag, an dem ich meine Tochter das erste Mal in der Krippe<br />
gesehen habe, wie sie quietschvergnügt mit anderen Kindern<br />
spielt, seitdem hat sich das Thema für mich erledigt.“<br />
Sie kann mit Schnullern nichts anfangen, dafür Es musste sogar eine extra Software für die Abrechnungen<br />
angeschafft werden, <strong>und</strong> als die<br />
aber umso mehr mit den großen, kräftigen Fingern<br />
ihres Vaters, die sie gerne als Schnullerersatz<br />
benutzt. Genüsslich probiert sie ein paar langen Zeitraum krank wurde, gab es dauernd<br />
Kinderfrau dann auch noch über einen sehr<br />
Finger aus <strong>und</strong> rollt sich auf dem Schoß ihres Vaters<br />
zusammen. Eine kleine Pause…<br />
<strong>Familie</strong> Maus-Mainberger: Wer wie viel Steuern<br />
Schriftwechsel zwischen den Behörden <strong>und</strong> der<br />
zu zahlen habe usw. „Das kann man echt nicht<br />
Währenddessen beantwortet der Vater meine weiter empfehlen.“<br />
Frage nach den Herausforderungen dieses Lebensmodells.<br />
Im ersten Lebensjahr der Tochter Ruhe kehrte erst ein, als die <strong>Familie</strong> Mauswar<br />
die Berufstätigkeit beider Eltern stressig Mainberger eine schöne Krippe für Annika gefun<strong>und</strong><br />
nervenaufreibend. So kompliziert hatte sich den hatte <strong>und</strong> tatsächlich auch innerhalb von<br />
das Paar das eigentlich nicht vorgestellt, denn 10 Tagen eine Zusage für einen Platz bekam. Ob<br />
sie waren bereit eine Kinderfrau bei sich zu beschäftigen<br />
<strong>und</strong> gingen davon aus, dass diese – in Krippenbetreuung habe? „Nein, seit dem Tag, an<br />
Sebastian Maus ein schlechtes Gewissen wegen der<br />
Deutschland recht teure Variante – ihnen mehr dem ich meine Tochter das erste Mal in der Krippe<br />
gesehen habe, wie sie quietschvergnügt mit<br />
Flexibilität bringen würde. Doch allein die steuer-<br />
<strong>und</strong> arbeitsrechtlichen Vorschriften, die es den anderen Kindern <strong>und</strong> mit den Erzieherinnen<br />
spielt, seitdem hat sich das Thema für mich<br />
zu beachten galt, brachten das Paar mehrfach<br />
zur Verzweiflung. Auch konnte keiner in den erledigt.“ Sehr oft wolle Annika nachmittags gar<br />
Frankfurter Ämtern so recht sagen, wie man nicht mitkommen, wenn er sie abhole. Sie wolle<br />
denn nun eine Kinderfrau privat beschäftigt. lieber mit den anderen Kindern weiterspielen.<br />
Der bürokratische Aufwand war unvorstellbar. Wie hätte sie bereits mit einem halben Jahr jeder<br />
Begegnung mit anderen Kindern regelrecht<br />
entgegengehungert. Dies sei nun vorbei. Und<br />
sie würde übrigens auch sehr viel dort lernen.<br />
Nun darf Annika Puzzeln. Puzzeln ist ihre große<br />
Leidenschaft. Dabei versucht sie nicht nur die<br />
Kühe, Mäuse <strong>und</strong> sonstigen Objekte in die richtigen<br />
Formen zu stecken, sondern nennt jedes<br />
Puzzelteil beim Namen. Sebastian Maus wiederholt<br />
dann geduldig das Wort: „Ja, das ist eine<br />
Kuh, sehr gut. Mann, wie lange hat das gedauert,<br />
bis die Kuh nicht mehr wau, wau machte!“<br />
Er lacht. Momentan ist er noch der Einzige,<br />
der seine Tochter versteht. Doch das wird sich<br />
wohl sehr bald ändern, denn Annika erzählt<br />
unermüdlich, wenn sie nicht gerade singt oder<br />
quietscht. Während unseres Gesprächs wendet<br />
sich Sebastian Maus immer wieder seiner Tochter<br />
zu, redet mit ihr <strong>und</strong> zieht ihr ab <strong>und</strong> zu die<br />
Hosenträger auf die kleinen Schultern. Doch sie<br />
wollen nicht so recht halten <strong>und</strong> daher beschließen<br />
Vater <strong>und</strong> Tochter irgendwann, dass man<br />
auch ohne Latz-Hose hervorragend puzzeln<br />
kann.<br />
Sebastian Maus ist Vater aus Berufung, das<br />
merkt man sofort. Sein r<strong>und</strong>es, bärtiges Gesicht<br />
mit der kleinen Brille <strong>und</strong> den lustigen Augen<br />
strahlt viel Wärme <strong>und</strong> Geborgenheit aus. Er<br />
ist die Sorte Vater, die sich jede kleine Tochter<br />
wünscht. Einer, mit dem man kuscheln <strong>und</strong> toben<br />
kann. Einer, der einem bestimmt 100mal<br />
Algebra erklären kann <strong>und</strong> dabei noch ein<br />
Witzchen auf den Lippen hat. Dabei hat er eine<br />
natürliche Autorität, die nicht auf Strenge, sondern<br />
auf Vertrauen in sich <strong>und</strong> die Kraft seines<br />
Kindes basiert. Dass dies selbstbewusste Kinder<br />
hervorbringt, sieht man. Wer sich jemals fragt,<br />
wie Urvertrauen wohl aussehen mag, der sollte<br />
die zweijährige Annika sehen.<br />
Sie hat wenig Angst, ist offen, kontaktfreudig<br />
<strong>und</strong> hat bereits ein ges<strong>und</strong>es Geltungsbedürfnis.<br />
Während wir uns unterhalten, brabbelt sie<br />
kräftig mit, wirft elegant ihre Puzzleteile immer