21.10.2014 Aufrufe

Neue Wege - Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und ...

Neue Wege - Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und ...

Neue Wege - Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

60 61<br />

lung – für alle Beteiligten. Und es brauchte seine<br />

Zeit, bis man sich miteinander arrangiert hatte.<br />

„Für mich war es das erste Mal, dass ich so eine<br />

Situation erlebt habe“, erinnert sich der Vater.<br />

Freilich, er hätte sich auch nicht mit dazusetzen<br />

oder ganz zu Hause bleiben können. „Aber man<br />

macht ja für die Kinder auch einiges, die sollten<br />

eben Kontakte zu Gleichaltrigen haben. Und<br />

nach einer gewissen Zeit hatte sich das auch eingespielt<br />

<strong>und</strong> dann war es eigentlich ganz nett.“<br />

Mit gewisser Beharrlichkeit, väterlicher Kompetenz,<br />

aber auch mit der ihm eigenen kumpelhaften<br />

Gelassenheit hat Winfried Growe immer<br />

wieder die Hürden des Ungewohnten genommen.<br />

Sicher, das war nicht ganz leicht.<br />

Als seine Kinder größer wurden <strong>und</strong> Spielgefährten<br />

mitbrachten, kam immer erst mal die<br />

verw<strong>und</strong>erte Frage: „Ist deine Mama nicht da?“<br />

Doch je selbstverständlicher man selbst damit<br />

umgeht, desto einfacher akzeptiert es die Umwelt,<br />

so die Erfahrung des <strong>Familie</strong>nvaters. Und<br />

schließlich ist selbst seine Mutter inzwischen begeistert<br />

vom Modell ihres jüngsten Sohnes. Dass<br />

beide arbeiten gehen <strong>und</strong> beide etwas von den<br />

Kindern haben, das hält sie heute für eine sehr<br />

gute Lösung.<br />

ƒ Und es funktioniert…<br />

Jessica <strong>und</strong> Isabel beziehen sich auf ihren Papa<br />

genauso selbstverständlich wie auf ihre Mama.<br />

Ins Bett bringen, trösten – all diese substantiellen<br />

Momente im Leben eines Kindes können<br />

beide gleich gut ausfüllen. Andere Eltern reagieren<br />

oft mit Aussprüchen wie: „Das ist ja super,<br />

wie ihr das macht.“ Gefolgt ist Winfried Growes<br />

Modell aber kaum jemand. Selbst jene Fre<strong>und</strong>e<br />

<strong>und</strong> Bekannten, die seine Entscheidung gut finden,<br />

leben eher das traditionelle Modell, gehen<br />

Vollzeit zur Arbeit, während die <strong>Frauen</strong> zu Hause<br />

bleiben oder in Teilzeit arbeiten. Da gibt es zwar<br />

manchmal Bedauern, dass man von den eigenen<br />

Kindern nur wenig hat, aber die Diskussionen<br />

unter den Fre<strong>und</strong>en laufen meistens darauf hinaus,<br />

dass ein Modell wie das der Growes beim<br />

eigenen Arbeitgeber nicht umsetzbar scheint.<br />

Im ganzen Ort – so weiß Winfried Growe – gibt<br />

es heute drei Väter, die in größerem Umfang <strong>Familie</strong>npflichten<br />

übernehmen. Dazu gehört sein<br />

Nachbar, der sich mit seiner Frau paritätisch die<br />

Betreuung des Sohnes teilt.<br />

Das Leben in dem 6000-Seelen-Dorf ist überschaubar,<br />

viele kennt man. 70 Prozent der<br />

früheren Schulkameraden Winfried Growes

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!