Neue Wege - Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und ...
Neue Wege - Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und ...
Neue Wege - Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und ...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
12<br />
13<br />
Nina Bessing<br />
Das wohl organisierte Glück<br />
ƒ Der IT-Spezialist Sebastian Maus nutzt bewusst die Vorteile der Elternzeit<br />
Meine Anreise nach Frankfurt am Main ist beeindruckend.<br />
Am Flughafen empfängt mich ein<br />
strahlend blauer Himmel. Der Weg zur <strong>Familie</strong><br />
Maus-Mainberger führt mich vorbei an den<br />
eleganten Wolkenkratzern der Skyline Frankfurts.<br />
Die hohen Prestigegebäude sind in einen<br />
leichten Nebel getaucht, in dem sich die Sonne<br />
bricht.<br />
Die europäische Banken- <strong>und</strong> Finanzmetropole<br />
Frankfurt zeigt sich heute von ihrer schönsten<br />
Seite: Elegante Banker in dunklen Anzügen, die<br />
aufgeregt in ihre Blackberrys tippen oder mit<br />
ihren Handys die letzten Neuigkeiten von der<br />
Börse austauschen. Hier pulsiert die Wirtschaft.<br />
Hier ist man wichtig. Sogar die Taxifahrer sprechen<br />
eine andere Sprache: Ob die angegebene<br />
Adresse ein „Office“ ist. „Nein“, antworte ich,<br />
„es ist eine private Adresse, wahrscheinlich ein<br />
Mietshaus“.<br />
ƒ Das Kennenlernen<br />
Bei der <strong>Familie</strong> Maus-Mainberger angekommen,<br />
stelle ich fest, dass ich 10 Minuten zu früh<br />
bin. Keiner öffnet, als ich an der Haustür klingele.<br />
Punkt halb vier biegt ein Mann um die Ecke.<br />
Er trägt eine Jeans <strong>und</strong> ein schwarzes T-Shirt, auf<br />
dem ein leicht abgewandeltes Zitat von Schiller<br />
steht: „Der Mensch ist nur da Mensch, wo<br />
er spielt“. Auf seinem Arm ein kleines, blondes<br />
Mädchen mit zerzausten Zöpfen. Ruhig geht er<br />
erstmal zum Briefkasten <strong>und</strong> fischt – mit Kind auf<br />
dem rechten Arm – einhändig die Post aus dem<br />
Briefkasten. Dann kommt er auf mich zu <strong>und</strong> begrüßt<br />
mich herzlich. Es ist Sebastian Maus. Und<br />
der blonde Wonneproppen auf seinem Arm, das<br />
ist Annika. Er fragt seine Tochter mehrmals, ob<br />
sie lieber selbst laufen möchte. Ohne genervten<br />
Unterton, ohne Belehrung. Nein, sie möchte<br />
nicht. Mit ihren großen blauen Augen lugt sie<br />
neugierig die fremde Begleiterin an. Dabei ver-