Neue Wege - Bundesministerium fÃ¼r Familie, Senioren, Frauen und ...

Weitere Magazine

Empfehlungen

Info

04 05 Vorwort Das 20. Jahrhundert gilt als das „Jahrhundert Vorgestellt werden sieben Männer, denen eines „Gleichstellung braucht die Männer und Männer der Frauen“. Lebenswirklichkeit und Rollenbild gemeinsam ist: das Wagnis zu einem Rollen- brauchen Gleichstellung“, dieses zutreffende Fa- von Frauen haben sich in diesen 100 Jahren wandel, zu einem Leben jenseits tradierter zit der finnischen EU-Ratspräsidentschaft 2006 dramatisch verändert. Auch das Rollenbild von männlicher Rollenbilder. Unsere Gleichstel- wird von den hier porträtierten Männern ganz Männern ist in Bewegung geraten. lungspolitik kann durch Gestaltung entspre- praktisch verstanden und gelebt. chender Rahmenbedingungen solche Pioniere Immer mehr Männer sehen aktive Vaterschaft unterstützen und dadurch dazu beitragen, als Teil sinnerfüllten Lebens. Sie verstehen ihre gleiche Chancen für Frauen und Männer in al- Rolle in der Familie weniger als Ernährer denn als partnerschaftlicher Erzieher ihrer Kinder. Männer sind im Kreißsaal dabei, Männer schieben Kinderwagen, Männer wickeln Babys. das offensive Selbstbewusstsein als Chance der len Lebensbereichen herzustellen. Mit dem 2007 eingeführten Elterngeld und seinen beiden Partnermonaten haben wir einen Ursula von der Leyen Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Männer pflegen ihre alten Eltern, Männer ver- Frauen wahr, sehen aber in diesem Prozess für großen Schritt getan. Wir stärken wirkungsvoll sorgen ihre kranke Ehefrau. Immer mehr junge sich (noch) keine aktive Rolle, haben auch (noch) allen Vätern den Rücken, die sich mehr Erzie- Männer engagieren sich im Ehrenamt nicht keine positive Vision für ihre Rolle als Mann. hungsbeteiligung wünschen. Nach ersten Aus- nur als Fußballtrainer oder bei der Feuerwehr, wertungen ist die Väterbeteiligung an der Be- sondern – zum Beispiel angestoßen durch den Tatsächlich mangelt es in Gesellschaft und Wirt- treuung in den ersten Monaten nach der Geburt Zivildienst – auch im sozialen Bereich. schaft nach wie vor an Unterstützung für die des Kindes im ersten Quartal 2007 doppelt so von vielen Männern angestrebte aktive Vater- hoch wie im Vorjahr. Neben diesen Zahlen Dies ist eine sehr positive Entwicklung, denn sie rolle und für eine partnerschaftliche Lebens- sind es ganz persönliche Erfahrungen, die Mut ermöglicht es Männern wie Frauen, ihr Leben gestaltung, die eine gute Balance von Beruf, machen. Den Männern, die uns in dieser Bro- nach eigenen Vorstellungen frei zu gestalten. Familie und Fürsorge für Frauen und Männer schüre teilhaben lassen an ihren Erfahrungen, Allerdings fühlen sich nicht wenige junge Män- ermöglicht. Die vorliegende Publikation möch- gilt mein herzlicher Dank. Danken möchte ich ner durch diese Veränderungen auch verunsi- te anhand von exemplarischen Porträts Mut auch der EAF, die diese Publikation in hervor- chert. Sie nehmen die Dynamik, die Kraft und machen, neue Wege zu gehen. ragender Weise betreut hat.
06 07 Einleitung Während die Rolle der Frauen schon seit lan- träts sind vielmehr Momentaufnahmen aus dem Erfahrungen weiter zu geben und ein Stück weit Arbeitszeitmodelle und Lebenssituationen ih- gem Gegenstand öffentlicher und immer wie- deutschen Alltag. Aber diese Momentaufnah- zum Wandel der Männerrolle(n) beizutragen. ren Platz haben wie auch unterschiedliche per- der auch kontroverser Debatten ist, bleibt die men setzen doch überraschend deutlich Signale sönliche und kulturelle Hintergründe. Denn es Perspektive der Männer oftmals unterbelichtet. dafür, dass Veränderungsprozesse in Gang ge- Wobei es bei diesem Wandel aus unserer Sicht geht uns nicht darum, Vorzeige-Männer zu Dabei prägen Wertewandel, Individualisierung kommen sind – auch wenn diese zunächst nur nicht darum geht, ein neues Modell festzu- kreieren, sondern wir wollen Männer in unter- und die steigende Erwerbstätigkeit von Frauen untergründig wirken mögen. schreiben, sondern neue Optionen zu eröffnen schiedlichen Kontexten vorstellen, die sich in unsere Gesellschaft nachhaltig. Wie nehmen – für Frauen wie für Männer. Es geht um eine der einen oder anderen Form auf ungewohnte Männer diese Veränderungen wahr? Wie rea- Wie es so ist mit den „stillen Revolutionen“: Zu- neue Balance im Geschlechterverhältnis und oder nicht-traditionelle Arrangements einge- gieren sie darauf? Wie integrieren sie diese in nächst gibt es nur wenige Anzeichen, gestaltet um eine neue Balance im Dreieck zwischen Be- lassen haben. In diesem Sinne können sie Vor- ihren Alltag? sich die Spurensuche schwierig. An die Ober- ruf, Familie und Partnerschaft. Es geht um die bilder für andere Männer sein, die sich ihrer- fläche bzw. an die Öffentlichkeit dringt davon Ausschöpfung von Potenzialen und um die Er- seits auf den Weg machen wollen. Denn es lohnt Mit dem vorliegenden Porträtband wollen wir wenig. Hier scheint noch alles beim Alten, er- weiterung individueller Spielräume, die heute sich: Jeder, der hier porträtierten Männer strahlt der Frage nachgehen, wie Männer heute in scheinen die Strukturen und Verhältnisse un- in Deutschland noch vielfach durch instituti- in besonderem Maße Selbstsicherheit und per- Deutschland leben: Wie meistern sie Verän- verrückt und unverrückbar. Und doch kündigen onelle Regelungen, u.a. im Sozial- und Steuer- sönliche Zufriedenheit aus. Sie sind davon über- derungen und Herausforderungen in Familie, sich auf kaum merkbare Weise kleine und grö- recht, beeinträchtigt werden. Eine große Rolle zeugt, ein höheres Maß an Lebensqualität er- Beruf und Partnerschaft? Was motiviert Män- ßere Umwälzungen an. spielt die Arbeitswelt, in der zwar zunehmend reicht zu haben, als wenn sie sich auf das gängige ner, wenn sie sich jenseits der traditionellen Ge- flexible und familienfreundliche Arbeitsstruk- Entweder-Oder von Beruf oder Familie eingelas- schlechterrollen auf neue Rollen und Aufgaben Wir haben uns also auf Spurensuche begeben. turen Einzug halten, aber in der die gängigen sen hätten. Ihnen ist ihr Beruf wichtig, aber die einlassen? Welche Erfahrungen sammeln sie in Wir sind in großstädtischen Metropolen ebenso Karrieremuster immer noch am Modell des Partnerschaft und die Kinder bilden den Kern, ihrem persönlichen und beruflichen Umfeld? fündig geworden wie in kleinen Orten mitten männlichen Alleinernährers ausgerichtet sind. das Fundament. Das Spannende an diesen Män- auf dem Land. Es dauerte seine Zeit, diese Män- Wenn, dann sind die Adressaten von famili- nern ist: Sie vermitteln glaubhaft, dass sich der Der vorliegende Band ist keine wissenschaftliche ner aufzuspüren. Bisweilen war es sehr leicht, bis- enfreundlichen Maßnahmen in erster Linie Weg und der Einsatz lohnen. Es sind nach den Studie, wiewohl Erkenntnisse aus der sozialwis- weilen schwierig, sie davon zu überzeugen, sich die Frauen bzw. Mütter, aber nicht die Väter. gängigen gesellschaftlichen Maßstäben durch- senschaftlichen und psychologischen Forschung öffentlich beschreiben zu lassen. Aber am Ende Besonders wichtig war uns, dass bei den por- aus erfolgreiche Männer. Aber im (materiel- eingeflossen sind. Die vorliegenden sieben Por- stimmten sie zu, weil es ihnen wichtig war, ihre trätierten Männern unterschiedliche Berufe, len) Erfolg allein besteht nicht ihr Lebenssinn.
Seite 1 und 2: Diese Broschüre ist Teil der Öffe
Seite 3: 02 03 Inhalt 04 Vorwort 06 Einleitu
Seite 7 und 8: 10 11 In den großen Unternehmen m
Seite 9 und 10: 14 15 gräbt sie sich immer tiefer
Seite 11 und 12: 18 19 wieder um - je lauter - es si
Seite 13 und 14: 22 Väter und Elternzeit in Deutsch
Seite 15 und 16: 26 27 Nina Bessing Lieber Gott, gib
Seite 17 und 18: 30 31 „Ich dachte immer, dass ich
Seite 19 und 20: 34 35 Grün und Idylle, haben die W
Seite 21 und 22: 38 39 Helga Lukoschat Von Lebenseli
Seite 23 und 24: 42 43 kam nach dem Zweiten Weltkrie
Seite 25 und 26: 46 47 er zuerst seine Fähigkeit zu
Seite 27 und 28: 50 51 setzungs-Welt“, habe sie zu
Seite 29 und 30: 54 Allein Erziehende Allein Erziehe
Seite 31 und 32: 58 59 „Es ist nicht so, dass ich
Seite 33 und 34: 62 63 sind hier geblieben. Mit manc
Seite 35 und 36: 66 Väternetzwerk Väternetzwerk 67
Seite 37 und 38: 70 71 „In diesem Punkt bin ich ti
Seite 39 und 40: 74 75 „Wenn ich mich abends noch
Seite 41 und 42: 78 79 Nina Bessing Alle Maler lüge
Seite 43 und 44: 82 83 Der Maler nennt seinen Erzieh
Seite 45 und 46: 86 87 „Früher gab es bestimmte g
Seite 47 und 48: 90 91 Nina Bessing Über das Glück
Seite 49 und 50: 94 95 und Männern türkischer Herk
Seite 51 und 52: 98 99 Dericioglu schon einmal Gedan
Seite 53 und 54: 102 103 Literaturverzeichnis Behnke
Seite 55:
106 107 Kathrin Walther ist stellve
Alle anzeigen

Neue Wege - Bundesministerium fÃ¼r Familie, Senioren, Frauen und ...

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

Template löschen?

Als Template speichern?