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Neue Wege - Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und ...

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08 09<br />

In diesem Buch finden sich also:<br />

ƒ ein junger Angestellter in der IT-Branche, der Elternzeit genommen hat, damit er einerseits<br />

Zeit für seine zweijährige Tochter hat <strong>und</strong> damit andererseits seine Frau ihre Karriere in einem<br />

Großunternehmen fortsetzen kann,<br />

ƒ ein politisch <strong>und</strong> sozial hoch engagierter Kirchenmann, der die Pflege seiner Frau übernommen<br />

hat, obwohl er für seinen Ruhestand andere Pläne hatte <strong>und</strong> obwohl er dafür ihm sehr<br />

wichtige Verpflichtungen aufgeben musste,<br />

ƒ ein Topmanager <strong>und</strong> allein erziehender Vater, der nach dem Tod seiner Frau die Herausforderung,<br />

für die Erziehung seiner drei halbwüchsigen Söhne verantwortlich zu sein, mit großer<br />

Entschiedenheit angenommen hat,<br />

ƒ ein in Teilzeit tätiger Vater zweier kleiner Töchter, der als Maschinenschlosser in einem<br />

klassischen Männerberuf tätig ist,<br />

ƒ ein moderner Karrieremann <strong>und</strong> aktiver Vater, dessen Frau im gleichen Konzern als Führungskraft<br />

tätig ist; ein Doppelkarriere-Paar par excellence, das nach dem Motto „double<br />

income, two kids“ lebt,<br />

ƒ ein Künstler <strong>und</strong> engagierter Vater, der durchaus auch kritisch auf seine Zeit als Hausmann<br />

zurückblickt,<br />

ƒ <strong>und</strong> ein überzeugter Hausmann türkischer Herkunft, der seiner Frau den Rücken<br />

freihält <strong>und</strong> sich mit Begeisterung der Erziehung der beiden Söhne sowie der Sorge<br />

um Haus, Hof <strong>und</strong> Garten widmet.<br />

Was kennzeichnet diese Männer? Lassen sich<br />

Muster jenseits der individuellen Unterschiede<br />

erkennen? Zunächst: Es sind Männer, die große<br />

Gelassenheit <strong>und</strong> Selbstsicherheit ausstrahlen.<br />

Sie trafen in ihrem beruflichen wie persönlichen<br />

Umfeld zum Teil auch auf Unverständnis <strong>und</strong><br />

Widerstände gegenüber ihrem Lebensmodell.<br />

Sie haben sich davon nicht beirren lassen. Sie<br />

haben zum Teil auch schwierige Zeiten hinter<br />

sich. Nicht immer war es einfach, die eingeschlagene<br />

Richtung beizubehalten. Aber sie sind<br />

überzeugt, dass es die richtige Richtung ist.<br />

Es sind Männer, die eine selbstständige <strong>und</strong><br />

starke Partnerin zu schätzen wissen. Sie unterstützen<br />

die Karrieren ihrer Partnerinnen <strong>und</strong><br />

haben durchaus rational entschieden, dass<br />

das <strong>Familie</strong>neinkommen auf die Dauer besser<br />

gesichert ist oder kräftiger steigt, wenn die<br />

Partnerin im Beruf bleibt <strong>und</strong> man selbst zum<br />

Beispiel in Teilzeit geht. Und ihr Selbstwertgefühl<br />

ist dadurch nicht angeknackst.<br />

Nachdrücklich unterstreichen diese Bef<strong>und</strong>e<br />

die Ergebnisse der Studie „Karrierek(n)ick Kinder“,<br />

welche die EAF (Europäische Akademie für<br />

<strong>Frauen</strong> in Politik <strong>und</strong> Wirtschaft) über Mütter<br />

in Führungspositionen im Auftrag der Bertelsmann<br />

Stiftung im vergangenen Jahr durchgeführt<br />

hat. Eines der zentralen Ergebnisse der<br />

Studie – dass beruflich erfolgreiche Mütter Partner<br />

haben, die sie nicht nur moralisch, sondern<br />

auch in den praktischen Dingen der Haushaltsführung<br />

<strong>und</strong> der Kinderbetreuung in außergewöhnlicher<br />

Weise unterstützen – motivierte uns<br />

nicht zuletzt für den vorliegenden Band.<br />

Schließlich sind es Männer, von denen einige<br />

in ihrem beruflichen Umfeld durchgesetzt haben,<br />

in reduziertem Umfang <strong>und</strong>/oder flexibel<br />

im Home Office zu arbeiten. Wobei es in den<br />

kleinen, eigentümergeführten Firmen leichter<br />

zu sein scheint, zu neuen Arrangements zu kommen<br />

als in den großen Konzernen. Man kennt<br />

sich, man schätzt sich, möglicherweise ist auch<br />

die innerbetriebliche Konkurrenz nicht so groß,<br />

als dass ein Mann als Weichei gemobbt werden<br />

könnte, wenn er z.B. Elternzeit nimmt.

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