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Kalksandstein. Die Passivhäuser. - Unika

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Das Haus ohne Heizung<br />

Bild 9: Fensterdetail<br />

<strong>Die</strong> Fenster 3) wurden mit gedämmten<br />

Kunststoffrahmen und Dreischeiben-<br />

Wärmeschutzverglasung mit Argonfüllung<br />

ausgeführt. Der Wärmedurchgangskoeffizient<br />

beträgt für die Verglasung<br />

U g<br />

= 0,6 (0,7) W/(m 2 K) * bei einem<br />

Energiedurchlassgrad g = 53 (55) %.<br />

Mit einem U f<br />

= 0,64 W/(m 2 K) für den<br />

Rahmen ergibt sich U w<br />

= 0,77 W/(m 2 K)<br />

für das gesamte Fenster ** . Durch den<br />

optimierten Fenstereinbau ist bei großen<br />

Scheibengrößen von einem noch geringeren<br />

mittleren Wärmedurchgangskoeffizienten<br />

auszugehen.<br />

Der Wärmebrückenreduzierung bei den<br />

Fenstern galt besondere Aufmerksamkeit.<br />

Das Wärmedämmverbundsystem<br />

reicht über die Rahmen bis auf zwei<br />

Zentimeter an die Verglasung heran.<br />

<strong>Die</strong>s betrifft auch den unteren Anschluss<br />

der Fenster. Dort wurde das Fensterbrett<br />

bis knapp an die Oberkante des<br />

Rahmens geführt. Für die unterseitige<br />

Entwässerung des Rahmens fand der<br />

Bauherr eine äußerst ungewöhnliche<br />

Lösung: sie erfolgt über kleine Schläuche,<br />

die aus der Fassade hinausgeführt<br />

werden.<br />

Zur Verschattung dienen Markisen, die<br />

außerhalb des Wärmedämmverbundsystems<br />

angebracht werden. <strong>Die</strong> Befestigung<br />

erfolgt wärmebrückenreduziert<br />

mittels Purenit-Abstandshaltern<br />

innerhalb der Außenwanddämmung.<br />

Der Anschluss von der Wand zum Dach<br />

stellt eine “negative Wärmebrücke” dar.<br />

Durch den Außenmaßbezug bei der<br />

Berechnung des Heizwärmebedarfs ist<br />

rechnerisch die Summe der Heizwärmeverluste<br />

für die Außenecke höher als<br />

der tatsächliche Wärmeverlust.<br />

In der Dachkonstruktion ist die Reduzierung<br />

von Wärmebrücken durch die<br />

schmalen Stege der Holz-Stegträger<br />

gegeben.<br />

<strong>Die</strong> Wärmebrückenbilanz des Gebäudes<br />

weist sowohl durch den einfachen<br />

Baukörper in Verbindung mit der Wahl<br />

der Detailpunkte unter dem Strich geringere<br />

Heizwärmeverluste auf als nach<br />

der Berechnung für die Außenmaße zu<br />

erwarten war.<br />

Winddichtheit<br />

Der sehr klare Baukörper und die Ausführung<br />

der Wände mit Mauerwerk und<br />

Putz sind eine hervorragende Voraussetzung<br />

für eine hohe Luftdichtheit der<br />

Gebäudehülle. Der Bauherr legte bei<br />

seiner Bauüberwachung und im Rahmen<br />

seiner Eigenleistung sehr hohen<br />

Wert auf saubere Ausführung der Details.<br />

<strong>Die</strong> schwierigsten Punkte waren<br />

die Anschlüsse zwischen Wand und<br />

Dach, die Fenster und die Elektroinstallation.<br />

Bei der Durchführung des<br />

Blower-Door-Tests wurden einzelne<br />

Leckagen festgestellt, die zunächst<br />

abgeklebt und dann behoben wurden.<br />

Aufgrund des hervorragenden Messwertes<br />

von 0,17 h -1 konnten Schwachstellen<br />

zwischen Dach und Wand nur<br />

noch mittels Infrarot-Thermografie nachgewiesen<br />

werden.<br />

Lüftungsanlage<br />

Zur Lüftung wird eine Abluftwärmerückgewinnungsanlage<br />

mit Gegen-<br />

Wärmebrücken<br />

<strong>Die</strong> Fußpunkte des Mauerwerks zur<br />

Bodenplatte wurden mit wärmedämmenden<br />

druckfesten Materialien<br />

ausgeführt. <strong>Die</strong> unterste Lage mit einer<br />

Höhe von 16,5 cm bildet ein druckfester<br />

Schaumglasstreifen in Mauerwerksbreite<br />

von 17,5 cm mit einer Wärmeleitfähigkeit<br />

von λ R<br />

= 0,055 W/(mK).<br />

Oberhalb wurde eine Lage Purenit,<br />

8 cm hoch, λ R<br />

= 0,075 W/(mK) aufgebracht.<br />

Darüber beginnt das planebene<br />

KS XL-Mauerwerk.<br />

* Wert in Klammern: U-Wert gemäß Bundesanzeiger<br />

** Werte gemäß Zertifizierung des Passivhaus Instituts<br />

Darmstadt<br />

10<br />

Bild 10: Ansicht von Südost

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