Kalksandstein. Die Passivhäuser. - Unika
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Fenster<br />
Fenster<br />
Fenster sind das wärmetechnisch<br />
schwächste Bauteil eines Gebäudes<br />
mit dem höchsten Wärmedurchgang.<br />
<strong>Die</strong>s gilt für die längste Zeit<br />
der Heizperiode – für die Nächte und<br />
die strahlungsarmen Tage. Durch die<br />
solare Einstrahlung kann jedoch in<br />
der Gesamtbilanz ein Wärmegewinn<br />
durch die Fensterfläche gegeben<br />
sein. Voraussetzung dafür ist eine<br />
günstige Ausrichtung, weitgehende<br />
Verschattungsfreiheit, eine optimierte<br />
Größe der Fensterflächen und eine<br />
sehr gute Ausführung von Verglasung,<br />
Rahmen und Einbaudetails.<br />
Passivhausgerechte Fenster erfordern<br />
einen Wärmedurchgangskoeffizient<br />
für das Gesamtfenster von<br />
U W<br />
≤ 0,8 W/(m 2 K) – das wird erreicht<br />
durch:<br />
●<br />
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●<br />
Verglasung mit U V<br />
≤ 0,7 W/(m 2 K)<br />
nach Bundesanzeiger<br />
Wärmebrückenminimierter Randverbund<br />
der Verglasung<br />
Rahmenausführung mit einem<br />
möglichst niedrigen Fensterrandverbundkoeffizienten<br />
Ψ F<br />
Hoher Glaseinstand des Randverbundes<br />
in den Rahmen<br />
Wärmebrückenreduzierung beim<br />
Einbau durch hohe Rahmenüberdeckung<br />
mit Dämmung [12]<br />
Weiterhin ist ein möglichst günstiger<br />
Energiedurchlassgrad g > 50 %<br />
(besser 60 %) vor allem der südausgerichteten<br />
Fenster erforderlich.<br />
Da der Randverbund trotz der beschriebenen<br />
Maßnahmen der kälteste<br />
Bereich mit den ungünstigsten<br />
U-Werten bleibt, haben großflächige<br />
Fenster bei gleicher Ausführung die<br />
besten wärmetechnischen Eigenschaften.<br />
Bei Fensterteilungen,<br />
Sprossen und kleinen Fensterformaten<br />
liegen die U W<br />
-Werte durchaus<br />
0,1 bis 0,2 W/(m 2 K) schlechter.<br />
Bei der Berechnung des Heizwärmebedarfs<br />
ist der Einzelnachweis<br />
von Fenstern oftmals durchaus<br />
sinnvoll [13].<br />
-10<br />
-8 -5 0 5 10 15 19<br />
Bild 13: Fensterdetail (Horizontalschnitt) in passivhausgerechter Ausführung 3) .<br />
Der Wärmedurchgangskoeffizient<br />
U W<br />
≤ 0,8 W/(m 2 K) kann bei kleinen Fenstern<br />
mit Brüstung gegebenenfalls überschritten<br />
werden, bei raumhohen Fenstern<br />
ist der Wert jedoch auf jeden Fall<br />
einzuhalten, um eine ausreichende Behaglichkeit<br />
ohne Temperatur-Asymme-<br />
Tafel 1: Kennwerte für Verglasungen [10]<br />
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20<br />
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14<br />
13<br />
12<br />
10<br />
11<br />
9<br />
8<br />
7<br />
6<br />
5<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
0<br />
-1<br />
-2<br />
-3<br />
-4<br />
-5<br />
-6<br />
-7<br />
-8<br />
-9<br />
-10<br />
trien zu erhalten. Bei einem schlechteren<br />
U-Wert wäre die innenseitige<br />
Oberflächentemperatur bei kalten Außentemperaturen<br />
so niedrig, dass<br />
ohne Heizwärmezufuhr im Fensterbereich<br />
auf Grund der Höhe Zugerscheinungen<br />
auftreten würden.<br />
Bezeichnung U-Wert a Füllung Metalloxid- g-Wert τ L<br />
Oberflächen-<br />
W/(m 2 K) beschicht. Energiedurchl. Lichtdurchl. temperatur b<br />
Einfachverglasung 5,2/5,8 nein nein 92 % 94 % -1,8 °C<br />
Zweifach-Isolierverglasung 2,6/3,0 Luft nein 77 % 79 % 9,8 °C<br />
Zweifach- 1,1/1,2 Argon ja 60 % 76 % 15,4 °C<br />
Wärmeschutzverglasung<br />
Dreifach- 0,6/0,7 Argon ja 50-55 % 66 % 17,5 °C<br />
Wärmeschutzverglasung<br />
Dreifach- 0,5/0,6 Krypton c ja 43-48 % 66 % 18,1 °C<br />
Wärmeschutzverglasung<br />
Dreifach- 0,6/0,7 Krypton c ja 60 % 75 % 17,5 °C<br />
Wärmeschutzverglasung<br />
Dreifach- 0,4 Xenon d ja 43-48 % 66 % 18,5 °C<br />
Wärmeschutzverglasung<br />
a<br />
Messwerte/Werte nach Bundesanzeiger<br />
b<br />
Oberflächentemperatur der Scheibe innen bei -15 °C Außentemperaur und 20 °C Raumlufttemperatur<br />
c<br />
Krypton ist nur bedingt verfügbar, starke Kostenschwankungen bei der Beschaffung<br />
d<br />
Xenon ist für Standardanwendungen in der Glasindustrie nicht mehr verfügbar<br />
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