Kalksandstein. Die Passivhäuser. - Unika
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Siedlungsbau mit der Sonne<br />
Da der Speicher noch keine vollständige<br />
Saison im Betriebs-Soll gefahren<br />
ist, können nur Teilaussagen zur Funktion<br />
gemacht werden. Interessant sind<br />
vor allem die resultierenden solaren<br />
Deckungsraten für Heizung und Brauchwarmwasser<br />
sowie der Aufwand für<br />
Hilfsenergien und Restwärmebereitstellung.<br />
Wand<br />
U = 0,14 W/m 2 K<br />
Dach<br />
U = 0,12 W/m 2 K<br />
Grund<br />
U = 0,15 W/m 2 K<br />
Fenster<br />
U = 0,90 W/m 2 K<br />
Wärmebrücken<br />
Energiekennwert Heizwärme Borghorst * )<br />
Steinfurt-Borghorst, Reihenmittelhaus, 92,5 m 2 WF<br />
Stromverbrauch<br />
Da es sich um Gebäude des sozialen<br />
Wohnungsbaus handelt, kann auf die<br />
Haushalte nur bedingt Einfluss hinsichtlich<br />
des Stromverbrauchs genommen<br />
werden. Informationen und Anleitungen<br />
zum sparsamen Umgang wurden verteilt.<br />
<strong>Die</strong> Ergebnisse sind nur bedingt<br />
dokumentierbar, da eine Einzelabrechnung<br />
mit dem Stromversorger stattfindet.<br />
Lüftungsverluste<br />
AWR 82 %, LWR 0,3<br />
Solare Gewinne<br />
g = 40,7 %<br />
Interne Gewinne<br />
Heizwärmebedarf<br />
+20,0<br />
+10,0<br />
Bild 12: Energiekennwert Heizwärme Borghorst<br />
0,0<br />
19,5 kWh/(m 2 a)<br />
-10,0<br />
-20,0<br />
kWh/(m 2 a)<br />
Jahresheizwärmebedarf<br />
Das Ergebnis liegt bei einem Heizwärmebedarf<br />
von 19,5 kWh/(m 2 K)*, also<br />
geringfügig oberhalb der Passivhaus-<br />
Kennwerte. Überproportionale Verluste<br />
liegen bei den Fensterflächen vor. Das<br />
Verhältnis der Verluste durch die Fenster<br />
im Vergleich zu den solaren Gewinnen<br />
fällt ungünstig aus. Vergleichsgebäude<br />
mit verbesserten U- und g-<br />
Werten liegen 3 bis 5 kWh/(m 2 a) günstiger.<br />
Kosten / Wirtschaftlichkeit<br />
<strong>Die</strong> Baukosten nach DIN 276 für<br />
Kostengruppe 300 und 400 betragen<br />
hier 240.000 DM pro Einheit. Das sind<br />
2.590 DM pro Quadratmeter Wohnfläche.<br />
<strong>Die</strong>se Berechnung beinhaltet einen<br />
üblichen Vergleichsansatz für den<br />
Anteil an der Heizzentrale. <strong>Die</strong> hohen<br />
Mehrkosten für die Pilotanlage der solaren<br />
Nahwärme sind darin nicht enthalten.<br />
Da die Gebäude über Dachböden verfügen,<br />
die als Nutzfläche zur Verfügung<br />
stehen, können die Kosten auch umgerechnet<br />
werden auf 92,5 m 2 Wohnfläche<br />
und 30 m 2 Nutzfläche, was zu<br />
Vergleichsgrößen in folgender Höhe<br />
führt: 2.200 DM/m 2 Wohnfläche zzgl.<br />
1.200 DM/m 2 Nutzfläche.<br />
Resümee<br />
Der tatsächliche Heizwärmeverbrauch<br />
für die Passivhäuser in der Heizsaison<br />
1999/2000 betrug für die meisten Gebäude<br />
um 20 kWh/(m 2 a) und maximal<br />
20 bis 25 kWh/(m 2 a) für den Warmwasserverbrauch.<br />
<strong>Die</strong>s zeigt, dass<br />
Passivhäuser nicht nur für den Eigenheimsektor<br />
einsetzbar, sondern auch<br />
für den Mietwohnungsbau geeignet<br />
sind. Nur eine Mietpartei lag deutlich<br />
oberhalb des Zielkorridors und verließ<br />
übliche Schwankungsbreiten der<br />
Gauß‘schen Normalverteilung. Der erhöhte<br />
Verbrauch war nicht durch überhöhte<br />
Raumtemperaturwerte zu erklären.<br />
Technische Mängel lagen ebenfalls<br />
nicht vor. Der ermittelte Verbrauch von<br />
etwa 40 kWh/(m 2 K) entspricht den Berechnungen,<br />
wenn die Lüftungsverluste<br />
mit moderatem Fensterlüftungsverhalten<br />
angesetzt werden. Es ist also davon<br />
auszugehen, dass die Fenster reichlich<br />
zum Lüften genutzt worden sind.<br />
Zu vermeiden sind solche Effekte nur<br />
durch die konsequente Begrenzung der<br />
Heizleistung. Wenn nach längerer Fensterlüftung<br />
die Heizanlage sehr lange<br />
benötigt, um den Raum wieder auf die<br />
gewünschte Temperatur zu bringen, ist<br />
dies ein pädagogisches Mittel zur Beeinflussung<br />
des Nutzerverhaltens.<br />
Selbstverständlich bedeutet dies für den<br />
Planer eine erhöhte Anforderung, weil<br />
nicht nur die Heizleistung sehr genau<br />
ausgelegt werden muss, sondern auch<br />
der Abgleich des Heizsystems sehr präzise<br />
sein muss.<br />
* Berechnung nach [3]<br />
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