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Kalksandstein. Die Passivhäuser. - Unika

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Das Haus ohne Heizung<br />

gung zwischen 70 und 80 % erreicht<br />

werden. <strong>Die</strong> Restwärme wird derzeit<br />

direktelektrisch bereitgestellt, soll mittelfristig<br />

aber durch die Wärmepumpenanlage<br />

abgedeckt werden.<br />

Stromverbrauch<br />

Wand<br />

U = 0,13 W/m 2 K<br />

Dach<br />

U = 0,09 W/m 2 K<br />

Grund<br />

U = 0,12 W/m 2 K<br />

Fenster<br />

U = 0,77 W/m 2 K<br />

Energiekennwert Heizwärme Chemnitz<br />

Chemnitz Mittagleite 15, Einfamilienhaus 127 m 2 WF<br />

Wärmebrücken<br />

<strong>Die</strong> Beleuchtung des Gebäudes erfolgt<br />

zunächst optimal durch die direkte<br />

natürliche Belichtung. Für die künstliche<br />

Beleuchtung werden Energiesparlampen<br />

verwendet. Der Bauherr betreibt<br />

nur Haushaltsgeräte der Energieeffizienzklasse<br />

A. Für Wasch- und Spülmaschine<br />

sind zudem Warmwasseranschlüsse<br />

vorgesehen, die aus der Solaranlage<br />

gespeist werden. Gekocht wird<br />

mit Gas.<br />

Lüftungsverluste<br />

AWR 83 % LWR 0,3 h -1<br />

Solare Gewinne<br />

g = 53 %<br />

Interne Gewinne<br />

Heizwärmebedarf<br />

+20,0<br />

+10,0<br />

Bild 13: Energiekennwert Heizwärme Chemnitz<br />

0,0<br />

14,9 kWh/(m 2 a)<br />

-10,0<br />

-20,0<br />

kWh/(m 2 a)<br />

Jahresheizwärmebedarf<br />

<strong>Die</strong> Gebäudegeometrie des Hauses ist<br />

durch die kompakte Form und die klare<br />

Südausrichtung mit dem Pultdach<br />

sehr günstig. Dennoch ist es für jedes<br />

Einfamilienhaus aufgrund des relativ ungünstigen<br />

A/V-Verhältnisses schwierig,<br />

die geforderten 15 kWh/(m 2 a) zu erreichen.<br />

In der Abbildung ist erkennbar,<br />

dass gegenüber den Reihen- und Mehrfamilienhäusern<br />

trotz hervorragender U-<br />

Werte die Transmissionsverluste hoch<br />

liegen. Der Ausgleich wird durch die<br />

hohen Rückwärmgrade von Abluftwärmerückgewinnung<br />

und Erdreichwärmetauscher<br />

erreicht. Zudem kann<br />

aufgrund der geringen Gebäudebelegung<br />

mit drei Personen die Luftwechselrate<br />

sehr niedrig gehalten werden.<br />

<strong>Die</strong> solaren Gewinne liegen relativ hoch<br />

und können durch das hohe Wärmespeichervermögen<br />

der Massivbauweise<br />

mit <strong>Kalksandstein</strong> optimal genutzt<br />

werden. Sie werden ein wenig von der<br />

Außenanlagenplanung abhängen, die<br />

noch nicht vollständig abgeschlossen<br />

ist, insbesondere vom Umgang mit einigen<br />

Nadelbäumen. Erst danach wird<br />

sich herausstellen, ob die tatsächliche<br />

Verschattungssituation mit den Berechnungsannahmen<br />

übereinstimmt. Ein<br />

klassischer kleiner Zielkonflikt wird zu<br />

entscheiden sein: Naturschutz versus<br />

Ressourceneinsparung.<br />

Kosten / Wirtschaftlichkeit<br />

<strong>Die</strong> Baukosten betragen nach DIN 276<br />

für Kostengruppe 300 (Bauwerk-Baukonstruktion)<br />

und 400 (Technische<br />

Anlagen) 2.400 DM inkl. MwSt. Darin<br />

enthalten sind die Eigenleistungen des<br />

Bauherrn mit handelsüblichen Vergleichskosten.<br />

Hinzuzurechnen ist die<br />

Solaranlage (12.000 DM) und eine<br />

Zisternenanlage zur Regenwassernutzung<br />

(10.000 DM). Sehr hohe Kosten<br />

fielen für die Erschließung des<br />

Grundstücks an, da es ca. 100 m von<br />

der öffentlichen Straße entfernt liegt.<br />

Der Verzicht auf einen Gasanschluss<br />

durch die Passivhaustechnik ist deshalb<br />

für Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen<br />

mit ca. 6.000 DM gegenzurechnen.<br />

Resümee<br />

Das Haus von Heike Jentsch und<br />

Torsten Wähner ist das erste massive<br />

Passivhaus in der Region. Mit hohem<br />

persönlichem Engagement ist ein stimmiges<br />

Konzept bis ins letzte Detail sehr<br />

sauber ausgeführt worden. <strong>Die</strong> hohe<br />

Zahl von Besuchern, die sich an Wochenenden<br />

das Passivhaus anschauen,<br />

zeigt das große Interesse an Energiespartechniken.<br />

Es ist davon auszugehen,<br />

dass in der Umgebung in nächster<br />

Zeit zahlreiche weitere Projekte entstehen<br />

werden.<br />

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