Kalksandstein. Die Passivhäuser. - Unika
Kalksandstein. Die Passivhäuser. - Unika
Kalksandstein. Die Passivhäuser. - Unika
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Energetisch hochwertig mit Satteldach<br />
men 38.000 DM, d. h. pro Haus brutto<br />
9.500 DM inklusive Projektierung.<br />
Nicht enthalten sind die Wärmemengenzähler<br />
9) , die im Rahmen des Messprogramms<br />
gespendet wurden. <strong>Die</strong> Alternative<br />
mit Wärmepumpen-Kompaktaggregat<br />
hätte höhere Investitionskosten<br />
verursacht als die hier ausgeführte<br />
Heizungs- und Lüftungsanlage.<br />
Als Vorteil für die standardmäßige Heizungsanlage<br />
mit Heizkörpern ergibt sich<br />
der erhöhte Regelungskomfort und der<br />
Vertriebsvorteil: ein Haus “ohne Heizung”<br />
hätte möglicherweise doch noch<br />
etwas abgeschreckt. Als Nachteil könnte<br />
sich die höhere präsente Heizleistung<br />
erweisen. Trotz extrem minimierter Vorlauftemperatur<br />
kann das Nutzerverhalten<br />
zu erhöhten Verbräuchen führen.<br />
Bei der Planung der Heizung wurden<br />
Heizkörper nur für die fünf Aufenthaltsräume<br />
und das Bad vorgesehen. Zudem<br />
konnte an den Rohrleitungen gespart<br />
werden, weil die Heizkörper an<br />
zentraler Stelle in den Räumen positioniert<br />
sind. Auf Rohrisolierung konnte<br />
im Erdgeschoss verzichtet werden,<br />
weil die Leitungen innerhalb der Estrichdämmung<br />
verlegt sind.<br />
Brauchwassererwärmung<br />
<strong>Die</strong> Heizungsanlage und Solarspeicher<br />
sind in einem Nebengebäude zwischen<br />
den beiden Doppelhäusern untergebracht.<br />
<strong>Die</strong>se externe Unterbringung<br />
wird zusammen mit der kleinen Nahwärmeleitung<br />
zu etwas höheren Anlagenverlusten<br />
führen als bei einer Anlage,<br />
die innerhalb der thermischen<br />
Gebäudehülle positioniert ist. Es war<br />
aber von der Arbeitsgruppe beabsichtigt,<br />
die Haustechnik präsentabel unterzubringen,<br />
d. h. außerhalb des<br />
Wohnbereichs der Eigentümer.<br />
Der Edelstahlkamin der Heizanlage<br />
würde auch einer deutlich höheren<br />
Heizleistung als den heizungstechnisch<br />
geforderten 5 kW alle Ehre machen und<br />
wird sicher manche Nebenbemerkung<br />
bei den Besuchern provozieren, aber<br />
auch für Passivhäuser gelten die Auflagen<br />
der Schornsteinfeger.<br />
Stromverbrauch<br />
<strong>Die</strong> Bauherrn erhalten ein Strom-Messgerät,<br />
um ihre Haushaltsgeräte auf ihren<br />
Verbrauch überprüfen zu können.<br />
<strong>Die</strong> bisherigen und zukünftigen Verbräuche<br />
werden dokumentiert. Finanzielle<br />
Anreize für Neuinvestitionen in<br />
Spargeräte werden nicht gegeben,<br />
deshalb wird der ein oder andere Stromschlucker<br />
wohl noch ein paar Jahre<br />
laufen.<br />
Für Wasch- und Spülmaschine werden<br />
Warmwasseranschlüsse installiert, die<br />
aus der Solaranlage gespeist werden.<br />
Gekocht wird bei zwei Häusern mit Gas.<br />
<strong>Die</strong> Zielwerte für den Stromverbrauch<br />
liegen zwischen 1.500 und 2.600 kWh/a<br />
pro Haushalt.<br />
Jahresheizwärmebedarf<br />
Eher hohe Transmissionswärmeverluste<br />
und geringere solare Gewinne kennzeichnen<br />
das Nürnberger Projekt aufgrund<br />
der fehlenden Südausrichtung<br />
des Spitzbodenbereichs. Durch verbesserte<br />
Dämmdicken und gezielte Wärmebrückenreduzierungen<br />
wird der<br />
Passivhaus-Kennwert erreicht. <strong>Die</strong> letzten<br />
entscheidenden Kilowattstunden<br />
wurden durch die Verlegung des Kellers<br />
auf die Nordseite des Gebäudes<br />
eingespart, wodurch die Nordwand der<br />
thermischen Hülle mit dem Faktor 0,5<br />
beaufschlagt werden konnte. In der<br />
Praxis wird jedoch vor allem der funktionierende<br />
Windfang für Einsparungen<br />
sorgen.<br />
Kosten / Wirtschaftlichkeit<br />
<strong>Die</strong> Baukosten für das Projekt Nürnberg<br />
betragen nach DIN 276 für Kosten-<br />
<strong>Die</strong> vier Gebäude werden gemeinsam<br />
durch eine solarthermische Anlage<br />
versorgt. <strong>Die</strong> Flachkollektoren 10) sind<br />
oberhalb der Gaube von Haus 1 und<br />
2 in acht Feldern zu je 2,4 m 2 Absorberfläche<br />
untergebracht. <strong>Die</strong> Speicherung<br />
erfolgt in einem 750-Liter Thermosyphon-Pufferspeicher<br />
und die Warmwasserversorgung<br />
über einen 350-Liter-Warmwasser-Thermosyphonspeicher.<br />
<strong>Die</strong> solare Deckung für die<br />
Brauchwarmwasserversorgung wurde<br />
mit dieser Anordnung auf etwa 60 %<br />
gebracht. Zusätzlich ist durch den kleinen<br />
Warmwasserspeicher die Legionellen-Problematik<br />
gelöst. Regelungstechnisch<br />
ist die Heizungseinbindung<br />
beinhaltet. Allerdings wird davon ausgegangen,<br />
dass durch die hohen passiven<br />
Direktgewinne der Deckungsanteil<br />
der Solaranlage für das Heizen sehr<br />
gering anzusetzen ist.<br />
Energiekennwert Heizwärme Nürnberg<br />
Nürnberg-Wetzendorf, Doppelhaushälfte Haus 2, 123,4 m 2 WF<br />
Wand<br />
U = 0,12 W/m 2 K<br />
Dach<br />
U = 0,11 W/m 2 K<br />
Grund<br />
U = 0,14 W/m 2 K<br />
Fenster<br />
U = 0,77 W/m 2 K<br />
Wärmebrücken<br />
Lüftungsverluste<br />
AWR 85 %, LWR 0,33<br />
Solare Gewinne<br />
g = 55 %<br />
Interne Gewinne<br />
Heizwärmebedarf<br />
14,4 kWh/(m 2 a)<br />
Bild 18: Energiekennwert Heizwärme Nürnberg<br />
+20,0<br />
+10,0<br />
0,0<br />
-10,0<br />
-20,0<br />
kWh/(m 2 a)<br />
28