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Kalksandstein. Die Passivhäuser. - Unika

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Passivhaus – Planen im Team<br />

gesehen sind Kunststoff-Fenster mit<br />

gedämmtem Rahmen und Dreischeiben-Wärmeschutzverglasung<br />

mit<br />

Argonfüllung 3) . <strong>Die</strong> Wärmedurchgangskoeffizient<br />

beträgt für die Verglasung<br />

U g<br />

= 0,6 (0,7) W/(m 2 K)* bei einem<br />

Energiedurchlassgrad g = 53 %. Für<br />

den Rahmen gilt U f<br />

= 0,74 W/(m 2 K) und<br />

für das gesamte Fenster U w<br />

= 0,79<br />

W/(m 2 K).<br />

Wärmebrücken<br />

<strong>Die</strong> Fußpunkte des Mauerwerks zur<br />

Bodenplatte bestehen aus druckfesten<br />

Dämmmaterialien, um außenmaßbezogene<br />

Wärmebrückenfreiheit zu erzielen.<br />

<strong>Die</strong> Wände mit dem Wärmedämm-<br />

Verbundsystem sind wärmebrückenfrei.<br />

An den Außenecken wird sogar ein kleiner<br />

rechnerischer Bonus erzielt. Gleiches<br />

gilt für den Übergang von der<br />

Wand zum Dach, da die Dämmschichten<br />

wärmebrückenfrei ineinander übergehen.<br />

Der Wärmedurchgangskoeffizient der<br />

Dachkonstruktion von U = 0,09 W/(m 2 K)<br />

beinhaltet bereits mindernde Faktoren<br />

für den Anteil des Tragwerks. Zur Minimierung<br />

dieses Effektes ist die Dämmung<br />

um 10 cm gegenüber den Leimbindern<br />

überhöht, damit eine vollständige<br />

Überdeckung gegeben ist.<br />

<strong>Die</strong> zweiflügeligen Fenster führen zu<br />

etwas ungünstigeren Wärmedurchgangskoeffizienten<br />

als bei einflügeliger<br />

Ausführung. Der Rahmen- und Randverbundanteil<br />

ist im Vergleich etwas<br />

höher, was auf die Fensterfläche bezogen<br />

eine Verschlechterung von etwa<br />

vier Prozent mit sich bringt.<br />

Zur Verschattung wurde über dem<br />

Erdgeschoss ein Balkon eingeplant. <strong>Die</strong><br />

Obergeschossfenster werden durch<br />

den hohen Dachüberstand im Sommer<br />

teilverschattet.<br />

Winddichtheit<br />

Bauform und Massivbauweise bieten<br />

gute Grundlagen für eine hohe Luftdichtheit<br />

der Gebäudehülle. Durch vollständigen<br />

Verputz bzw. Verspachtelung<br />

auf der Innenseite soll die Luftdichtheit<br />

gewährleistet werden. Dabei muss<br />

darauf geachtet werden, Installationsbereiche<br />

an den Außenwänden vorab<br />

zu spachteln sowie durch die Elektroinstallation<br />

keine Undichtheiten im<br />

Montagedosenbereich und durch Leerrohre<br />

zu erhalten. Der anfälligste Part<br />

ist die Abdichtung des Dachbereichs<br />

zu den Außenwänden.<br />

Lüftungsanlage, Heizung und<br />

Brauchwassererwärmung<br />

Lüftung, Heizung und Brauchwassererwärmung<br />

sollen mit einem Wärmepumpen-Kompaktaggregat<br />

5) ausgeführt<br />

werden. Voraussetzung für einen<br />

sinnvollen Betrieb ist der Einsatz eines<br />

ausreichend dimensionierten Erdreichwärmetauschers.<br />

Über einen Feinfilter<br />

wird die frische Außenluft angesaugt<br />

und in etwa 1,20 m Tiefe durch das<br />

Kunststoffrohr geleitet. <strong>Die</strong> Erdwärme<br />

erwärmt selbst bei Außentemperaturen<br />

von –15 °C die Luft bis zum Eintritt<br />

in das Lüftungsgerät auf eine Temperatur<br />

oberhalb des Gefrierpunktes.<br />

Zum einen ist damit die Frostgefahr für<br />

den Kreuz-Gegenstrom-Plattenwärmetauscher<br />

des Aggregats gebannt. Auf<br />

der anderen Seite verbleibt abluftseitig<br />

ein hinreichendes Temperaturniveau,<br />

um aus der enthaltenen Restenergie<br />

mittels der Kleinst-Wärmepumpe die<br />

Brauchwasserwärmung und die Restbeheizung<br />

weitgehend durchzuführen.<br />

<strong>Die</strong> Leistungsaufnahme des Lüftungsgerätes<br />

beträgt 44 Watt bei einer Nennluftmenge<br />

von 100 m 3 /h, 79 Watt bei<br />

180 m 3 /h und 170 Watt bei 250 m 3 /h.<br />

Bei diesen Werten wird von einem<br />

Druckabbau im Leitungssystem von 80<br />

Pascal ausgegangen.<br />

<strong>Die</strong> Wärmepumpe hat nach Herstellerangaben<br />

eine Jahresarbeitszahl von<br />

3,5 und kann mit einer Nennwärmeleistung<br />

von 690, 975 oder 1410 Watt<br />

geliefert werden. <strong>Die</strong> Geräteabmessungen<br />

entsprechen einem größeren<br />

Kühlschrank mit 60/60/143 cm. Der<br />

Wasserspeicher hat ähnliche Abmessungen.<br />

Um einen ausreichenden Komfort für<br />

die Bewohner sicherzustellen, kann<br />

direktelektrisch über einen Heizstab mit<br />

2 kW Leistung der Speicher aufgeladen<br />

werden. Zusätzliche Heizleistung<br />

wird ebenfalls vorgesehen, um in<br />

strahlungsarmen Kältephasen angemessene<br />

Raumtemperaturen aufrecht<br />

erhalten zu können. Entscheidend für<br />

Bild 5: Schema des Wärmepumpen-Kompaktaggregates<br />

* Werte in Klammern: U-Wert gemäß Bundesanzeiger<br />

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