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Magazin als PDF - Universitätsklinikum Leipzig

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FITNESS, BEAUTY & WELLNESS 17<br />

Ausgabe 25 / 10. Dezember 2010<br />

Gesundheit und mehr...<br />

WINTER<br />

Expertin: Kälte gefährdet die Gesundheit<br />

Die Kälte in Deutschland<br />

stellt den<br />

menschlichen<br />

Organismus vor große<br />

Herausforderungen. Vor<br />

allem alte und kranke<br />

Menschen müssen durch<br />

die eisigen Temperaturen<br />

mit Beschwerden und Gesundheitsgefahren<br />

rechnen,<br />

sagte die Freiburger<br />

Medizin-Meteorologin<br />

Christina Koppe-Schaller<br />

vom Deutschen Wetterdienst<br />

(DWD). Durch die<br />

Kälte steige das Risiko<br />

von Herz-Kreislauf-Erkrankungen,<br />

Infektionen,<br />

Gefäß- und Atemwegerkrankungen.<br />

Zudem würden<br />

Schmerzen verstärkt.<br />

Betroffen hiervon seien<br />

zum Beispiel Menschen,<br />

die an Rheuma oder Asthma<br />

leiden.<br />

„Die Kälte belastet vor allem<br />

das Herz-Kreislauf-System<br />

des Menschen“, sagte Koppe-Schaller.<br />

Hautgefäße verengen<br />

sich, der Blutdruck<br />

steigt, die Durchblutung<br />

wird schlechter, das Herz<br />

arbeitet kräftiger <strong>als</strong> sonst.<br />

Zudem würden durch die<br />

Kälte Stresshormone ausgeschüttet.<br />

Dadurch würden<br />

Kreislauf und Herz<br />

unter Druck gesetzt. „Dies<br />

hat zur Folge, dass das Risiko<br />

eines Herzinfarktes im<br />

Winter höher ist.“<br />

FEIERN<br />

Weniger ist mehr<br />

So schön die Silvesterparty<br />

auch war: Wer deutlich einen<br />

über den Durst getrunken<br />

hat, für den wird der Neujahrstag<br />

zur verkaterten Tortur.<br />

Typisch sind Müdigkeit, Kopfund<br />

Gliederschmerzen und eine<br />

Übelkeit, die nicht selten Erbrechen<br />

oder Magenschmerzen zur<br />

Folge hat. Doch ein Kater muss<br />

nicht zwangsläufig so heftig ausfallen.<br />

Denn zahlreiche Tipps<br />

und Tricks helfen, vorzubeugen.<br />

Ihre Wirkung ist allerdings nicht<br />

immer wissenschaftlich erklärbar.<br />

Da durch die niedrigen<br />

Temperaturen auch die<br />

Blutgerinnung negativ<br />

beeinflusst werde, gebe es<br />

zudem eine erhöhte Gefahr<br />

einer Thrombose, <strong>als</strong>o der<br />

Bildung von Gerinnseln im<br />

Blut. Die trockene Luft sorge<br />

dafür, dass Atemwege<br />

verengen und erkranken<br />

können. Asthma oder<br />

Bronchitis seien mögliche<br />

Folgen.<br />

„Besonders groß sind die<br />

Auswirkungen für Men-<br />

„Kopfschmerzen entstehen einerseits<br />

durch die zahlreichen<br />

Begleitsubstanzen eines alkoholischen<br />

Getränks und weil der<br />

Körper nach Alkoholkonsum<br />

verstärkt Flüssigkeit ausscheidet,<br />

was zur Dehydration – <strong>als</strong>o zur<br />

Austrocknung – führt“, erklärt<br />

der Internist und Gastroenterologe<br />

Stephan Haas vom Klinikum<br />

Aschaffenburg. „Außerdem erfolgt<br />

im Körper die Umwandlung<br />

des Alkohols in das toxische Acetaldehyd,<br />

welches Übelkeit, Erbrechen,<br />

Kopfschmerzen sowie<br />

den verstärkten Durst am nächsten<br />

Tag verursacht.“<br />

Um einem Kater vorzubeugen,<br />

gibt es ein paar grundlegende<br />

Ratschläge. „Man sollte möglichst<br />

nicht auf leeren Magen<br />

trinken, sondern sich immer<br />

eine gute Grundlage schaffen“,<br />

rät Wolfgang Wesiack, Präsident<br />

des Berufsverbands Deutscher<br />

Internisten in Wiesbaden. „Sonst<br />

wird man schneller betrunken,<br />

weil der Alkohol schneller aufgenommen<br />

wird.“<br />

Entscheidend ist auch die Getränkeauswahl:<br />

Vorsichtig sollte<br />

man bei alkoholischen Getränken<br />

sein, die wie Glühwein oder<br />

Sekt heiß oder kohlensäurehaltig<br />

sind. „Diese werden schneller<br />

von der Magenschleimhaut<br />

aufgenommen, und man wird<br />

dementsprechend schneller<br />

betrunken“, betont Haas, der<br />

Mitglied der Stiftung Biomedizinischen<br />

Alkoholforschung am<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> Mannheim<br />

ist. Wie stark ein Kater ausfällt,<br />

schen mit Vorerkrankungen“,<br />

sagte Koppe-Schaller.<br />

Herz- und Kreislaufkranke,<br />

Rheumakranke, Asthmatiker<br />

und andere gesundheitlich<br />

geschwächte<br />

Menschen leiden unter der<br />

starken Kälte besonders.<br />

Hinzu kommt ein verstärktes<br />

Risiko von Infektionen.<br />

„Im Winter,<br />

vor allem bei Kälte, ist<br />

das menschliche Immunsystem<br />

geschwächt. Wir<br />

sind <strong>als</strong>o anfälliger für<br />

Spaß im Schnee ist toll – aber bitte immer nur mit Mütze.<br />

Infektionen und Ansteckungen“,<br />

sagte die Expertin.<br />

Dies sei auf einen<br />

Mangel an Vitamin D zurückzuführen.<br />

Grundsätzlich gelte, dass<br />

Temperaturwechsel den<br />

Körper belasten. „Dass<br />

der Temperatursturz diesmal<br />

so deutlich ausfällt<br />

und zudem so früh ist, erschwert<br />

die Situation.“<br />

„Ich rate jedem, gerade<br />

bei der derzeitigen Kälte<br />

werde zudem von der Art der<br />

alkoholischen Getränke beeinflusst:<br />

„Grappa und Obstbrände<br />

haben beispielsweise einen höheren<br />

Methanolspiegel und sind<br />

dadurch toxischer.“<br />

Um den durch Alkohol verursachten<br />

Flüssigkeitsverlust zu<br />

kompensieren, ist es sinnvoll,<br />

schon während der Party immer<br />

wieder auch Wasser oder nicht<br />

alkoholische Getränke zu trinken.<br />

Außerdem sollte möglichst vermieden<br />

werden, unterschiedliche<br />

alkoholische Getränke wie Wein,<br />

Bier und Hochprozentigeres<br />

durcheinander zu trinken. „Doch<br />

warum das so ist, dafür gibt es<br />

bislang kaum wissenschaftliche<br />

Erklärungen“, sagt Haas.<br />

Viele schwören darauf, vor dem<br />

Schlafengehen Kopfschmerztabletten<br />

einzunehmen. „Während<br />

Paracetamol in diesen Fällen<br />

eine nicht so gute Wirkung hat,<br />

sollte man bei Aspirin auf die<br />

Magenschleimhaut achten“,<br />

erklärt Wesiack. „Der Alkohol<br />

ist schließlich toxisch, greift<br />

Foto: dpa<br />

umsichtig zu sein“, sagte<br />

Koppe-Schaller. Extreme<br />

Kälte, zum Beispiel in der<br />

Nacht, sollte gemieden<br />

werden. „Zudem sollte<br />

man jetzt nur noch<br />

warm eingepackt nach<br />

draußen“. Wichtig sei es,<br />

viel zu trinken, da die trockene<br />

Luft den Flüssigkeitshaushalt<br />

im Körper<br />

belaste.<br />

„Sobald sich die Gelegenheit<br />

ergibt, sollte<br />

man an die Sonne. Das<br />

Gesicht ein paar Minuten<br />

in die Sonne halten, das<br />

stärkt den menschlichen<br />

Organismus“, sagte die<br />

Medizin-Meteorologin.<br />

Wichtig sei außerdem,<br />

auf eine gesunde und<br />

ausgewogene Ernährung<br />

zu achten. Es sollte viel<br />

Obst und Gemüse gegessen<br />

werden, fettes und<br />

schweres Essen sollte<br />

gemieden werden.<br />

Sportliche Aktivitäten<br />

im Freien müssten mit<br />

Bedacht angegangen werden.<br />

„Sobald man in der<br />

Kälte schwitzt, steigt die<br />

Gefahr einer Erkältung<br />

oder anderer Erkrankungen.“<br />

Spazierengehen<br />

mit guter Kleidung sei<br />

ein gutes Mittel, sich fit<br />

zu halten und gesund zu<br />

bleiben. Jürgen Ruf<br />

die Magenschleimhaut an und<br />

kann zu Entzündungen führen.“<br />

Aspirin könne das noch fördern.<br />

Wer dennoch eine Tablette einnehmen<br />

will, sollte möglichst<br />

noch etwas dazu essen, um den<br />

Magen zu schonen.<br />

Neben diesen klassischen Empfehlungen<br />

gibt es aber auch<br />

Tipps, für die sich nur zum<br />

Teil eine rationale Begründung<br />

finden lässt. „Dazu gehört etwa<br />

das Trinken von Gurkenwasser<br />

sowie das Essen saurer Heringe<br />

oder von Eiern und Pilzen“,<br />

zählt der Internist und Ernährungsmediziner<br />

Thorsten Siegmund<br />

aus München auf. Bei<br />

verbranntem Toast versuche<br />

man, den Effekt von Aktivkohle<br />

nachzuahmen, um Giftstoffe aus<br />

dem Magen-Darm-Trakt zu entfernen.<br />

„Leider ist dies dennoch<br />

nur bedingt hilfreich, und für alle<br />

diese Optionen muss man leider<br />

sagen, dass die wissenschaftliche<br />

Grundlage sehr dünn ist.“<br />

Der einzig hilfreiche Ratschlag<br />

sei daher: Weniger ist mehr.<br />

Aliki Nassoufis<br />

AM RANDE<br />

Gichtrisiko<br />

Fruchtzucker<br />

Getränke mit Fruchtzucker wie<br />

Orangensaft und Limonade<br />

können das Risiko für Frauen erhöhen,<br />

an Gicht zu erkranken. Bereits<br />

ein Glas Orangensaft täglich<br />

reiche dafür aus. Diese Erkenntnis<br />

beziehe sich auf eine aktuelle US-<br />

Studie, bei der die Auswirkung von<br />

Fruchtzucker bei Frauen untersucht<br />

wurde, erläutert der Bundesapothekenverband<br />

(ABDA) in Berlin.<br />

Gicht ist eine Stoffwechselerkrankung,<br />

bei der sich im Blut zu viel<br />

Harnsäure ansammelt, so der Verband.<br />

Diese Harnsäure kann unter<br />

anderem die Gelenke schädigen<br />

und so zu starken Schmerzen führen.<br />

Verbraucher sollten auf die Zutatenlisten<br />

der Lebensmittel achten<br />

und nur geringe Mengen eines mit<br />

Furchtzucker gesüßten Lebensmittels<br />

essen oder trinken, so die<br />

Bundesapothekerkammer. Fruchtzucker<br />

hat genauso viele Kalorien<br />

wie Haushaltszucker. Er wird <strong>als</strong><br />

Alternative zu Haushaltszucker einigen<br />

Lebensmitteln wie Softdrinks<br />

oder Süßspeisen zugesetzt. dpa<br />

Ethanol nicht<br />

offen lassen<br />

Der Brennstoff Ethanol für Dekokamine<br />

sollte niem<strong>als</strong> an<br />

freier Luft stehen. Denn Ethanol<br />

verdampft offen stehend und bildet<br />

bei einer Zimmertemperatur ab 21<br />

Grad Celsius zusammen mit der<br />

Raumluft ein explosionsfähiges<br />

Gemisch. Davor warnt test.de, das<br />

Onlineportal der Stiftung Warentest<br />

in Berlin. Deshalb sollten Dekokamine<br />

nach dem Befüllen nie offen<br />

stehen, denn schon ein Funke<br />

kann die Dämpfe entzünden und<br />

so einen Brand auslösen. Beim<br />

Befüllen muss ebenfalls darauf<br />

geachtet werden, dass kein Ethanol<br />

ausläuft. Bis jetzt könnten<br />

Kamine und Dekofeuer ungeprüft<br />

auf den Markt gebracht werden,<br />

so die Warentester. Eine Norm mit<br />

Anforderungen an die funktionelle<br />

Sicherheit sowie überwachte Regeln<br />

für diese Geräte gebe es nicht.<br />

dpa<br />

Babyhaut braucht<br />

besonderen Schutz<br />

Frische Luft ist auch im Winter<br />

wichtig für ein Kleinkind – aber Babyhaut<br />

braucht bei eisigem Wetter<br />

besonderen Schutz. Eltern verwenden<br />

für unbedeckte Körperteile ihrer<br />

Kleinkinder am besten eine Creme<br />

mit hohem Fettanteil, rät die Deutsche<br />

Haut- und Allergiehilfe. So vermeiden<br />

sie Rötungen und Hautrisse<br />

etwa an Gesicht oder Händen. Nicht<br />

geeignet sind stark wasserhaltige<br />

Pflegelotionen – der hohe Feuchtigkeitsanteil<br />

lässt die Kälte unmittelbar<br />

an die Hautoberfläche, und die<br />

Haut bekommt nicht genügend Fett.<br />

Denn anders <strong>als</strong> bei Erwachsenen<br />

produzieren die Talgdrüsen in der<br />

Babyhaut nur wenig Fett, so dass<br />

ihre Oberhaut nicht mit einem schützenden<br />

Fettfilm überzogen ist. dpa

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