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Magazin als PDF - Universitätsklinikum Leipzig

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KLINIKUM INTERN 3<br />

Ausgabe 25 / 10. Dezember 2010<br />

Gesundheit und mehr...<br />

KRANKENHAUS-KONZERT<br />

Ungewohnte Klänge an einem besonderen Ort<br />

EDITORIAL<br />

Sehr geehrte Leserinnen,<br />

sehr geehrte Leser,<br />

in wenigen Tagen ist das Jahr 2010<br />

Geschichte. Für die <strong>Leipzig</strong>er Universitätsmedizin<br />

war es vor allem durch<br />

einen stetigen Aufwärtstrend bei den<br />

Leistungen in der Krankenversorgung<br />

und in der Forschung gekennzeichnet.<br />

Dabei sah der Start in das Jahr<br />

zumindest für die Medizinische Fakultät<br />

zunächst sehr schwierig aus,<br />

denn sie musste trotz mehrerer kurz<br />

vorher akquirierter Großforschungsvorhaben<br />

eine Kürzung der Mittelzuweisung<br />

durch den Freistaat in Höhe<br />

von zehn Prozent ihres Gesamtetats<br />

verkraften. Von dieser Kürzung waren<br />

133 Stellen von Wissenschaftlern<br />

und Labormitarbeitern bedroht.<br />

Mit „Choke“ für Baritonsaxofon begeisterte Karola Elßner in<br />

der Caféteria der Uniklinik.<br />

Beim ersten Trommelschlag<br />

drehen sich die<br />

Gäste im Operativen<br />

Zentrum verwundert um. Es<br />

ist wohl doch kein Patient der<br />

Uniklinik, der da im blauen<br />

Bademantel im Rollstuhl<br />

sitzt und dem Instrument auf<br />

seinem Schoß Geräusche entlockt.<br />

Der Musiker rollt langsam<br />

los, er führt die Besucher<br />

durch die Klinik und macht<br />

vor dem Hörsaal halt. Mit einer<br />

freundlichen Geste weist<br />

er in den Raum – das Krankenhauskonzert<br />

des Forums<br />

für zeitgenössische Musik<br />

kann beginnen. Zu der Veranstaltung<br />

hatten das Forum<br />

und die Universitätsklinik am<br />

26. November in die Liebigstraße<br />

eingeladen.<br />

Zunächst sind die Stücke „Im<br />

Irrenhaus“ und „Recitations“<br />

zu hören. Letzteres wird von<br />

Frauke Aulbert vorgetragen.<br />

Daran schließt sich im Atrium<br />

der Kinder- und Frauenmedizin<br />

ein Auftritt des „Rollstuhlfahrers“<br />

Gerd Schenker an,<br />

der „Krank“ für Percussion<br />

vorträgt.<br />

Die Besucher sind vom Konzert<br />

begeistert. „Normalerweise<br />

sitzt man in einem Saal<br />

und findet die Musik gut oder<br />

langweilig. Es ist schon aufregend,<br />

wenn ungewöhnliche<br />

Räume mit Musik gefüllt<br />

werden“, sagt Ramona Lübke<br />

und reiht sich in die Schlange<br />

ein, die sich, immer hinter<br />

Trommler Gerd Schenker her,<br />

zur Caféteria bewegt.<br />

Dort wartet Karola Elßner auf<br />

die Konzertgäste. „Toll, dass<br />

so viele gekommen sind“, sagt<br />

die Saxofonistin leise und tritt<br />

vor die Wartenden, die sich<br />

an den Tischen und auf den<br />

Sitzbänken niedergelassen<br />

haben. Ein Gefühl wie in der<br />

Mensa, meinen einige.<br />

Unheimlich gefühlvoll beginnt<br />

Karola Elßner „Choke“,<br />

ein Stück für Baritonsaxofon<br />

und Tonband. Das Tempo ist<br />

langsam, die Melodie klingt<br />

erst leise, dann immer lauter<br />

durch den Raum. „Man hat<br />

richtig gemerkt, wie sich die<br />

Instrumentalistin zusammen<br />

mit dem Stück in Extase gespielt<br />

hat“, sagt Mattias Lutterbeck<br />

hinterher. Der Medizinstudent<br />

im 5. Semester<br />

war von den verschiedenen<br />

Spielorten begeistert. „Noch<br />

aufregender wäre das Konzert<br />

am Tag unter Vollbetrieb<br />

gewesen“, meint er.<br />

Dann wären einige der leisen<br />

Töne aber vielleicht verloren<br />

gegangen. Und auch die Zu-<br />

Eine Ärztin nur auf den ersten Blick: Frauke Aulbert trägt „Recitations“<br />

von Georges Aperghos vor. Fotos: Ines Christ<br />

Gerd Schenker spielt verschiedene „Schlaginstrumente“ im<br />

Atrium der Klinik für Frauen- und Kindermedizin.<br />

hörer hätten nicht alle Platz<br />

gefunden. So aber lehnen sie<br />

an den Wänden, sitzen auf<br />

Fensterbänken und sogar auf<br />

dem Fußboden im Treppenhaus,<br />

<strong>als</strong> Niklas Seidl das<br />

Stück „Herz“ auf dem Violoncello<br />

spielt. Hier zeigt sich<br />

auch, dass es ein Krankenhauskonzert<br />

im wahrsten<br />

Wortsinn ist: Während auf<br />

der einen Seite des Gebäudes<br />

ungewohnte Klänge den<br />

Raum erfüllen, brennt in den<br />

gegenüberliegenden Operationssälen<br />

noch Licht, heilen<br />

Ärzte kranke Menschen.<br />

Das Konzert endet schließlich<br />

da, wo es begonnen hat:<br />

Im Foyer des Operativen Zentrums.<br />

Auf einem kleinen Podest<br />

stehend spielt noch einmal<br />

Karola Elßner ein Stück,<br />

das ebenso wie die anderen<br />

des Abends allein vom Namen<br />

her äußerst passend ist: „Hallucination<br />

Solo“ für Klarinette.<br />

Mitten im Eingangsbereich, in<br />

dem um diese Tageszeit langsam<br />

Ruhe einkehrt, unterhält<br />

sie die Konzertgäste, aber<br />

auch jene, die hier das Haus<br />

betreten oder verlassen und<br />

ihr mal verwunderte, mal bewundernde<br />

Blicke zuwerfen.<br />

Als der letzte Ton verklingt,<br />

gibt es begeisterten Applaus<br />

– und das für alle Künstler<br />

dieses besonderen Konzertes.<br />

Ines Christ<br />

Glücklicherweise ist es uns in gemeinsamen<br />

Anstrengungen gelungen,<br />

den Freistaat Sachsen davon<br />

zu überzeugen, dass die Universitätsmedizin<br />

<strong>Leipzig</strong> ein wichtiger<br />

Entwicklungsmotor für den Freistaat<br />

ist, dessen Existenz nicht durch derartige<br />

Mittelkürzungen gefährdet werden<br />

darf. So konnten wir wenigstens<br />

erreichen, dass im Doppelhaushalt<br />

2011/12 wieder das bisherige Zuweisungsniveau<br />

erreicht wird.<br />

Besondere Höhepunkte des Jahres<br />

waren – um nur einige zu nennen –<br />

die Inbetriebnahme des virtuellen<br />

OP-Sa<strong>als</strong> im ICCAS, die Eröffnung<br />

der Biobank im Rahmen des LIFE-<br />

Projektes und die Inbetriebnahme<br />

unseres neuen Rechenzentrums.<br />

Auch im Jahr 2010 haben wir wieder<br />

auf einer soliden wirtschaftlichen<br />

Basis gearbeitet. Diese und die mit<br />

den Gewerkschaften vereinbarten<br />

neuen Tarifverträge versetzten uns<br />

in die Lage, unseren Mitarbeitern höhere<br />

Löhne und Gehälter zu zahlen.<br />

Zusätzlich schafften wir 100 neue<br />

Stellen und werden somit unserer<br />

Verantwortung <strong>als</strong> einer der größten<br />

Arbeitgeber der Region gerecht.<br />

Ihnen, unseren Patienten, danken wir<br />

für das in uns gesetzte Vertrauen.<br />

Für das bevorstehende Weihnachtsfest<br />

wünsche ich Ihnen im Namen<br />

des Vorstands und aller Mitarbeiter<br />

besinnliche Stunden und für das Jahr<br />

2011 Gesundheit und Erfolg.<br />

Ihr<br />

Prof. Dr. Wolfgang E. Fleig<br />

Medizinischer Vorstand

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