Magazin als PDF - Universitätsklinikum Leipzig
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21<br />
Ausgabe 25 / 10. Dezember 2010<br />
Gesundheit und mehr...<br />
FORMEL 1<br />
Webbers Zukunft bei Red Bull steht in den Sternen<br />
Mark Webbers Zukunft<br />
<strong>als</strong> Teamkollege von<br />
Formel-1-Weltmeister<br />
Sebastian Vettel bei Red Bull<br />
ist seit Mitte Dezember äußerst<br />
fraglich. Teamchef Christian<br />
Horner wertet die Tatsache,<br />
dass der Australier die letzten<br />
vier Rennen der Saison mit<br />
einem Haarriss im Schulterknochen<br />
fuhr und diese Verletzung<br />
verschwieg, <strong>als</strong> eklatanten Vertrauensbruch.<br />
„Es hat Marks<br />
Leistung nicht sichtbar beeinträchtigt,<br />
aber es wäre trotzdem<br />
schön gewesen, wenn wir davon<br />
gewusst hätten“, sagte Horner<br />
im Gespräch mit dem Daily Telegraph:<br />
„Es ist extrem enttäuschend<br />
und frustrierend, dass<br />
er uns nicht informiert hat.“<br />
Nur sein eigener Physiotherapeut<br />
Roger Clearly und FIA-Arzt<br />
Gary Hartstein wussten, dass<br />
Webber beim Mountainbikefahren<br />
in seiner australischen<br />
Heimat kurz vor dem Rennen<br />
im Oktober in Suzuka schwer<br />
gestürzt war. „Ich war mit einem<br />
guten Freund auf Tour, <strong>als</strong><br />
der plötzlich genau vor meiner<br />
Nase wegrutschte. Ich konnte<br />
nicht mehr ausweichen und<br />
bin über den Lenker geflogen“,<br />
schreibt der 34-Jährige in<br />
seinem kürzlich erschienenen<br />
Buch „Up Front“. Er habe dabei<br />
einen feinen Riss „tief im Knochen“<br />
erlitten: „Nicht schlimm,<br />
aber sehr schmerzhaft.“<br />
Unterstützung bekommt<br />
Webber von den ehemaligen<br />
Formel-1-Fahrern Christian<br />
Danner und Hans-Joachim<br />
Stuck. „Natürlich ist er seinem<br />
Arbeitgeber gegenüber verpflichtet,<br />
aber so schlimm kann<br />
die Verletzung nicht gewesen<br />
sein“, sagte VW-Motorsportberater<br />
Stuck. Stuck findet „das,<br />
was Mark gemacht hat, absolut<br />
heldenhaft. Mit diesem Handicap<br />
zu fahren und trotzdem<br />
eine solch gute Leistung zu<br />
zeigen, davor ziehe ich meinen<br />
Hut.“ Möglicherweise sei sein<br />
Schweigen ein gewisser Selbstschutz<br />
gewesen, „um seine<br />
Position innerhalb des Teams<br />
nicht zu schwächen. Er hat aus<br />
seiner Sicht sicher alles Mögliche<br />
getan, um Weltmeister zu<br />
werden.“<br />
RTL-Experte Danner findet<br />
Webbers Verhalten ebenfalls<br />
nicht schlimm: „Wenn die FIA<br />
davon wusste, dann hat er überhaupt<br />
nichts f<strong>als</strong>ch gemacht.<br />
Es kann aber nicht so dramatisch<br />
gewesen sein, sonst wäre<br />
er nicht so gut gefahren. Seine<br />
Leistung ist damit sicherlich<br />
umso höher einzuschätzen.“<br />
Time to say goodbye? Mark Webber hat eine Verletzung verheimlicht.<br />
Das könnte ihn nun das Cockpit bei Red Bull kosten. Foto: dpa<br />
In den letzten vier Rennen der<br />
Saison hatte Webber seinen<br />
Vorsprung in der WM-Wertung<br />
nach und nach verloren, am<br />
Ende belegte er hinter Vettel<br />
und Ferrari-Star Fernando<br />
Alonso nur den dritten Platz.<br />
Zudem wirkte der Australier<br />
in dieser Phase gehetzt, nervös<br />
und dünnhäutig, dennoch bezweifelt<br />
Horner, dass ihn die<br />
Verletzung entscheidend behindert<br />
hat: „Ich denke nicht,<br />
dass ihn das die WM gekostet<br />
hat.“<br />
Webber war im November<br />
2008 schon einmal beim<br />
Mountainbikefahren verunglückt.<br />
Dam<strong>als</strong> erfasste ihn<br />
im Rahmen einer Wohltätigkeitsveranstaltung<br />
auf Tasmanien<br />
ein Auto, Webber fiel<br />
mit einem Beinbruch für die<br />
Wintertests der Formel 1 aus.<br />
„Die Fahrer sind vertraglich<br />
verpflichtet, sich fitzuhalten,<br />
auf ihre Gesundheit zu achten<br />
und sich nicht in Gefahr zu<br />
begeben“, sagte Horner: „Wir<br />
müssen vielleicht mal darüber<br />
nachdenken, ob Radfahren für<br />
Mark das Richtige ist.“<br />
Oder ob überhaupt Red Bull<br />
noch das richtige Team für<br />
den Australier ist, schließlich<br />
hat Webber sich im Laufe<br />
der Saison nicht nur Freunde<br />
gemacht. „Nicht schlecht für<br />
einen Nummer-2-Fahrer“,<br />
funkte er mit beißendem Sarkasmus<br />
in die Box, nachdem<br />
er beim britischen Grand Prix<br />
im Juli in Silverstone die Ziellinie<br />
<strong>als</strong> Sieger überquert<br />
hatte. Stinksauer war er, <strong>als</strong><br />
Horner vor dem Qualifying<br />
entschieden hatte, Teile seines<br />
Autos an das von Sebastian<br />
Vettel zu montieren. Laut<br />
dachte Webber dam<strong>als</strong> über<br />
seinen Abschied von Red Bull<br />
nach, den könnte er nun – absichtlich<br />
oder unabsichtlich –<br />
forciert haben.<br />
sid<br />
GOLF<br />
Martin Kaymer zu<br />
Europas Top-Spieler gewählt<br />
Perfekter Abschluss eines<br />
erfolgreichen Jahres für<br />
den deutschen Golf-Star<br />
Martin Kaymer: Der 25-jährige<br />
Rheinländer wurde von<br />
der European PGA Tour gemeinsam<br />
mit US-Open-Gewinner<br />
Graeme McDowell<br />
(Nordirland) zu Europas<br />
Golfer des Jahres gekürt.<br />
„Es ist ein unglaubliches<br />
Jahr für mich gewesen,<br />
und diese Trophäe ist der<br />
perfekte Abschluss“, sagte<br />
Kaymer: „Graeme und ich<br />
waren in diesem Jahr ähnlich<br />
erfolgreich, und er verdient<br />
diese Auszeichnung<br />
genauso wie ich. Das zeigt,<br />
wie stark der europäische<br />
Golfsport derzeit ist.“ Für<br />
McDowell ist es „eine Ehre,<br />
diese Auszeichnung mit<br />
einem Spieler von Martins<br />
Kaliber zu teilen. Er ist<br />
einer der besten Spieler<br />
unserer Generation.“<br />
Zuvor hatte das Gremium,<br />
bestehend aus zahlreichen<br />
Medienvertretern, lange<br />
darüber diskutiert, wer<br />
Netter Typ: Martin Kaymer gibt ab und an den<br />
Caddy für Freundin Alison Micheletti. Foto: AFP<br />
zum besten Golfer der Europa-Tour<br />
ernannt werden soll.<br />
Tour-Chef George O’Grady akzeptierte<br />
schließlich den Vorschlag,<br />
beide Golfer zu ehren.<br />
Die doppelte Auszeichnung ist<br />
ein Novum in der Geschichte<br />
des 1985 erstm<strong>als</strong> verliehenen<br />
Titels.<br />
2010 hatte Kaymer neben<br />
seinem ersten Major drei<br />
weitere Turniere und den<br />
Ryder Cup gewonnen. Darüber<br />
hinaus war der Golfprofi<br />
aus Mettmann mit<br />
einem Jahresverdienst von<br />
3.368.592 Euro der erfolgreichste<br />
Europäer. In der<br />
Weltrangliste schrammte<br />
der auf Rang drei liegende<br />
Kaymer nur knapp an der<br />
Spitzenposition vorbei.<br />
Entsprechend zufrieden<br />
ist der Golf-Shootingstar<br />
mit dem zurückliegenden<br />
Jahr. „Ich versuche immer,<br />
in Bernhard Langers Fußstapfen<br />
zu treten. Die Auszeichnung<br />
zu erhalten, die<br />
er 1985 erstm<strong>als</strong> gewonnen<br />
hat, macht mich sehr<br />
glücklich. Er ist mir aber<br />
noch einige Schritte voraus.“<br />
dpa<br />
FIFA<br />
Sepp Blatter: England<br />
ist schlechter Verlierer<br />
Sepp Blatter hat das Fußball-<br />
Mutterland England im Zusammenhang<br />
mit der WM-Vergabe<br />
2018 und 2022 <strong>als</strong> schlechten<br />
Verlierer bezeichnet. Zugleich verwehrte<br />
sich der Präsident des Internationalen<br />
Fußball-Verbandes FIFA<br />
noch einmal gegen den Vorwurf der<br />
Korruption, der nach der Vergabe<br />
der WM-Endrunde 2018 an Russland<br />
und 2022 an Katar vor einer<br />
Woche laut geworden war.<br />
„Ehrlich gesagt war ich über die<br />
Reaktionen und die vielen Klagen<br />
aus England überrascht, denn<br />
schließlich ist es auch das Mutterland<br />
des Fairplays. Nun zeigen sich<br />
aber einige <strong>als</strong> schlechte Verlierer.<br />
Man kann nicht nach der Vergabe<br />
behaupten, das ein oder andere<br />
Exekutiv-Mitglied hätte England<br />
im Vorfeld seine Stimme versprochen.<br />
Die Ergebnisse sind bekannt.<br />
Das Ergebnis war klar“, sagte<br />
Blatter in einem Interview mit dem<br />
Schweizer Wochenmagazin Weltwoche.<br />
Der FIFA-Boss sagte, er könne<br />
nicht verstehen, wie sich einige<br />
unterlegene Mitbewerber derzeit<br />
verhalten. Einige seien offenbar<br />
nicht bereit, ihre Fußball-Grenzen<br />
zu erweitern. „In einigen Reaktionen<br />
spiegelt sich ein wenig<br />
die Arroganz der westlichen Welt<br />
vor ihrem christlichen Hintergrund<br />
wider. Einige können einfach<br />
nicht ertragen, wenn andere<br />
eine Chance für eine Veränderung<br />
erhalten“, sagte Blatter und fragte:<br />
„Was kann f<strong>als</strong>ch daran sein, wenn<br />
wir Fußball in Regionen vergeben,<br />
in denen diese Sportart weit mehr<br />
bedeutet <strong>als</strong> eben nur Sport?“<br />
Die Engländer hatten spekuliert,<br />
dass ihr Land bei der Wahl keine<br />
Chance gehabt habe, weil zuvor<br />
englische Medien Korruptionsvorwürfe<br />
gegen Mitglieder der FIFA-<br />
Exekutive erhoben hatten. „Es gibt<br />
keine systematische Korruption in<br />
der FIFA. Das ist Unsinn“, sagte<br />
Blatter, der zudem von einer gezielten<br />
Kampagne sprach und klarstellte:<br />
„Wir sind finanziell sauber und<br />
klar.“<br />
Blatter machte aber auch deutlich,<br />
dass die FIFA nicht so tun könne,<br />
<strong>als</strong> wenn nichts geschehen wäre:<br />
„Wir müssen unser Image verbessern<br />
und auch einige Dinge innerhalb<br />
der FIFA klären.“ sid