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Die öffentliche Verschwendung Die öffentliche Verschwendung

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esondere ein unterirdischer Ölauffangbehälter<br />

für das Hydrauliköl. Eine<br />

Wegschranke hätte den gleichen<br />

Zweck erfüllt und wäre mit rund 5.100<br />

Euro wesentlich günstiger gekommen.<br />

Weil das Bremer Amt für Straßen<br />

und Verkehr für den Einbau des<br />

Pollers auf <strong>öffentliche</strong>m Grund nicht<br />

verantwortlich zeichnete, wollte es<br />

lange auch von dessen Existenz nichts<br />

wissen. Gewartet wurde das empfindliche<br />

Gerät bis 2001 jedenfalls<br />

nicht. Dabei hatte der Bremer Rechnungshof<br />

schon im Jahr 2000 den<br />

teuren Einbau in seinem Jahresbericht<br />

gebrandmarkt. Als sich die Funktionsstörungen<br />

in der Folgezeit häuften,<br />

rang sich die Bremer Straßenbehörde<br />

zu einer Überprüfung durch.<br />

Sie stellte fest, dass die Hydraulikpumpe<br />

defekt war. Der elektrisch<br />

betriebene Poller fuhr unkontrolliert<br />

aus seinem teuren Fundament hoch<br />

und beschädigte dabei mehrere Autos.<br />

Der letzte Schaden an einem Pkw<br />

in Höhe von rund 4.000 Euro wurde<br />

vom Haftpflichtscha dens ausgleich<br />

Deutscher Großstädte und damit indirekt<br />

vom Steuerzahler beglichen.<br />

Weil eine Reparatur wegen zu hoher<br />

Kosten ausschied, platzte der Theater-Geschäftsführung<br />

schließlich der<br />

Kragen. Sie ließ mit eigenen Mit teln<br />

in Höhe von rund 2.300 Euro den<br />

Poller ausbauen und eine Schranke<br />

setzen. Ende gut, alles gut? Leider<br />

nein: Bremens Steuerzahler werden<br />

auf unabsehbare Zeit jährlich rund<br />

2.400 Euro an Zinsen für den kreditfinanzierten<br />

Poller zahlen müssen.<br />

Berlin. Im Jahr 1993 musste die Altglienicker<br />

Brücke über den Teltowkanal<br />

in Köpenick wegen Baufälligkeit<br />

für schwere Fahrzeuge gesperrt werden.<br />

1995 errichtete man eine Behelfs-<br />

brücke gleich neben der ursprünglichen<br />

Brücke. Im gleichen Jahr wurde<br />

noch über einen Ersatzneubau nachgedacht,<br />

doch diese Maßnahme wurde<br />

nicht durchgeführt. Offizielle Begründung:<br />

fehlendes Planungs recht.<br />

Acht Jahre wurde nichts unternommen<br />

und die beiden Brücken blieben<br />

nebeneinander stehen. Im Jahr 2003<br />

wurde auch die provisorische Brücke<br />

gesperrt. Sie hatte nicht die erforderliche<br />

Mindesthöhe, sie musste<br />

um ca. 80 cm angehoben werden. <strong>Die</strong><br />

Kosten für den Umbau lagen bei ca.<br />

750.000 Euro. Zum wiederholten Mal<br />

wurden Steuergelder in ein Provisorium<br />

investiert. So kam es zu dem<br />

skur ril anmutenden Zustand, dass<br />

zwar zwei Brücken über den Kanal<br />

führten, aber beide gesperrt waren.<br />

Lokalpolitiker wiesen darauf hin,<br />

dass die provisorischen Maßnahmen<br />

am Ende genauso teuer seien wie ein<br />

kompletter Neubau der Altglienicker<br />

Brücke - was jedoch von zuständiger<br />

Stel le bestritten wurde. <strong>Die</strong> Altbrücke<br />

wird wohl noch einige Zeit vor sich<br />

hin rotten und weiterhin Geld kosten,<br />

denn durch regelmäßige Prüfungen<br />

muss sichergestellt werden, dass sie<br />

nicht einstürzt. Und Bauprüfungen<br />

sind bekanntlich nicht kostenlos.<br />

Auch bei einer anderen Brücke<br />

wurde Steuergeld aufs Spiel gesetzt.<br />

Bei der 1963 erbauten Spandauer-<br />

Damm-Brücke wurden seit 1990<br />

schon Millionen verbaut. Ein kurzer<br />

historischer Abriss: 1990 Teilinstandsetzung;<br />

1997 Test eines neuen Belages;<br />

1997/ 1998 Grundsanierung der<br />

Brücke; 1999/2000 Abrissarbeiten an<br />

der Brücke; 2000 Notinstandsetzung,<br />

da Fahrbahnen abgesackt waren. Im<br />

Jahr 2003 sollte die Brücke dann zum<br />

wiederholten Mal saniert werden.<br />

Ex perten votierten aus technischen<br />

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