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Die öffentliche Verschwendung Die öffentliche Verschwendung

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Eindruck gewinnt man jedenfalls bei<br />

der neu gebauten Luitpoldbrücke in<br />

Augsburg. Um die städtebaulich beste<br />

Lösung zu finden, hat man eigens<br />

einen Ideen- und Realisierungswettbewerb<br />

durchgeführt. Davon gelaufen<br />

sind der Stadt Augsburg aber die<br />

Kosten. <strong>Die</strong> veranschlagten Gesamtkos<br />

ten von 8,9 Mio. Euro wurden infolge<br />

von Nachtragsforderungen der<br />

bauausführenden Firma, die zum<br />

größten Teil auf Bauzeitverschie bungen<br />

und bauliche Änderungen zurückzuführen<br />

sind, um eine Mio. Euro<br />

gesprengt. Ein neues innovatives Bauverfahren<br />

führte offenbar zu großen<br />

technischen Problemen und somit zu<br />

massiven Mehrkosten. Wer hat dies<br />

zu verantworten? Das beauftragte<br />

Bau unternehmen, der Planer oder<br />

gar die städtische Bauverwaltung?<br />

Zur Klärung der Verantwortlichkeit<br />

hinsichtlich der entstandenen Mehrkos<br />

ten wurde der Kommunale Prüfungs<br />

verband eingeschaltet. Ob die<br />

bauaus führende Firma dessen Entscheidung<br />

akzeptieren wird, war bis<br />

Redaktions schluss des Schwarzbuches<br />

noch offen. Zur Abdeckung von<br />

Kosten für eventuelle Planungsmängel<br />

hat die Stadt Augsburg bereits<br />

größere Summen der Honorarforderung<br />

des beauftragten Planungsbüros<br />

einbehalten. Wenn auch nach Mitteilung<br />

des Oberbürgermeisters der<br />

Stadt Augsburg alles getan werde,<br />

um die Abwicklung des Brückenbaus<br />

so kostengünstig wie möglich zu halten,<br />

erscheint allerdings die Kostenexplo<br />

si on nicht gerade geeignet, das<br />

Vertrau en der Bürger und Steuerzahler<br />

in die Stadt Augsburg als <strong>öffentliche</strong><br />

Auftraggeberin zu stärken.<br />

Region Stuttgart. „Wer die Trägerschaft<br />

für ein <strong>öffentliche</strong>s Verkehrs-<br />

angebot übernimmt, hat die Last der<br />

Finanzierung“. <strong>Die</strong>sen Satz kann man<br />

auf der Internetseite des Verbandes<br />

Re gion Stuttgart nachlesen, welcher<br />

als Aufgabenträger für die S-Bahn<br />

zuständig ist. <strong>Die</strong> Last trägt jedoch<br />

schlussendlich der Steuerzahler, denn<br />

der Verband Region Stuttgart ist eine<br />

Körperschaft des <strong>öffentliche</strong>n Rechts,<br />

die hauptsächlich aus Steuergeldern<br />

finanziert wird. Bei zwei S-Bahn-Ausbauvorhaben<br />

in der Region Stutt gart<br />

kam es zu Kostensteigerungen. Bauherrin<br />

war jeweils die DB AG. Für<br />

den zweigleisigen Ausbau des Abschnitts<br />

Renningen - Malmsheim waren<br />

die Kosten zunächst mit 9,56 Mio.<br />

Euro veranschlagt - daraus wurden<br />

inzwischen Gesamtkosten von voraussichtlich<br />

insgesamt 11,53 Mio. Euro.<br />

Das ist eine Kostensteigerung von<br />

rund 20 Prozent. Ursachen für die<br />

Kostenexplosion waren Massenmehrungen<br />

an Bauwerken sowie erhöhte<br />

Forderungen des Naturschutzes,<br />

Mehr aufwendungen wegen schwererer<br />

Bodenklassen als im Baugrund gutachten<br />

ermittelt werden konnten und<br />

erhöhte Anforderungen an die Sicherung<br />

der Baustelle. Auch für den veranstaltungs-<br />

und behindertengerechten<br />

Ausbau der Station Gottlieb-<br />

Daimler-Stadion kam es zu Kostenerhöhungen<br />

von über 25 Prozent. Was<br />

ursprünglich 8,29 Mio. Euro kosten<br />

sollte, liegt inzwischen bei knapp 10,5<br />

Mio. Euro. Als Gründe hierfür wurden<br />

unter anderem baubetriebsbedingte<br />

Kostenmehrungen bei der<br />

Ober leitung und im Gleisbau, Nachforderungen<br />

der Aufsichtsbehörde<br />

bezüglich der Signalisierung, eine erforderliche<br />

Änderung der Gründung<br />

des neuen Bahnsteigs sowie eine veranstaltungsgerechte<br />

Anpassung der<br />

Bahnsteigausstattung genannt.<br />

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