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Die öffentliche Verschwendung Die öffentliche Verschwendung

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Luxus - wir haben’s ja<br />

Annehmlichkeiten auf Steuerzahlerkosten<br />

Bund. „Angesichts der desolaten<br />

La ge der <strong>öffentliche</strong>n Haushalte<br />

muss die Frage erlaubt sein, ob es<br />

überhaupt erforderlich ist, ein Luxusprojekt<br />

wie dieses Auslandsfernsehen<br />

zu realisieren.“ <strong>Die</strong>se kritische<br />

Frage, die wir als Warnung bereits<br />

im Januar 2002 veröffentlichten, betraf<br />

das Projekt German TV, mit dem<br />

die rot-grüne Bundesre gie rung die<br />

„mediale Außendarstellung Deutschlands“<br />

ver bessern wollte. Un sere<br />

Kritik wurde geteilt vom Bundesrechnungshof.<br />

Der hatte nämlich<br />

Zwei fel daran geäußert, dass die geplante<br />

Anschub finanzierung wirklich<br />

ausreichend sei und befürchtet, das<br />

Projekt könne dauerhaft am Tropf<br />

der Steuerzahler hängen. Selbst die<br />

Grü nen im Bundestag waren skeptisch<br />

und fragten, worauf denn die<br />

Hoff nung gegründet werde, dass<br />

sich 70.000 Kunden für ein Abonnement<br />

des Senders finden, wo doch<br />

der schon seit fünf Jahren sendende<br />

französische Fernseh sender es nur<br />

auf 7.000 Abonnenten gebracht hatte.<br />

Jetzt scheint es im politischen Bereich<br />

endlich die Einsicht zu geben,<br />

dass das Projekt den Steuertropf<br />

nicht mehr verdient, denn von dem<br />

Punkt, ab dem sich der Betrieb von<br />

German TV rechnet, ist man noch<br />

ganz schön weit entfernt. Schade<br />

nur, dass damit über 20 Mio. Euro<br />

eigentlich sehenden Auges in den<br />

Sand gesetzt worden sind.<br />

38<br />

Herford. „Leere & Visionen“ hieß die<br />

48.000 Euro teure Ausstellung, die<br />

den Tarzanschrei und weitere Kunstwerke<br />

nach Herford gebracht hat -<br />

nicht immer zur Freude der Her forder.<br />

<strong>Die</strong> Wirkung des Tarzanschreis<br />

zum Beispiel war hier geradezu umwerfend.<br />

Ein Radfahrer, der den in<br />

einem Baum installierten Lautsprecher<br />

just in dem Augenblick passierte,<br />

als - „aaa-iaiaaa-iaaa“ - Tarzan brüllte,<br />

kol lidierte mit einem Pfosten am Straßenrand.<br />

Zwei andere Radler warf es<br />

bei einem Beinahe-Unfall fast aus den<br />

Pedalen. Fortan warnte ein Schild die<br />

Passanten vor dem Tar zanschrei, den<br />

man auch symbolisch deuten könne<br />

als „Urschrei des Men schen im<br />

Dschungel der Stadt“, wie die Stadt<br />

Herford erklärte. Nicht so ganz ohne<br />

war auch der Kunstgenuss einer<br />

Kurzzeit-Gefängniszelle. Wer hier<br />

Kunst am eigenen Leib er fahren wollte,<br />

konnte sich in einen Kä fig sperren,<br />

dessen Tür sich nach fünf Minuten<br />

von selbst öffnen sollte. Sollte. Sie tat<br />

es nicht immer, so dass mehrmals die<br />

Polizei ausrücken und die Kunstwilligen<br />

befreien musste. Zu Missverständnissen<br />

führten auch die beiden<br />

Fahrräder in der Aa. Was man che<br />

Bürger für illegal entsorgten Sperrmüll<br />

hielten, waren nach Er klärung<br />

der Stadt Herford „keine bloßen Fahrräder,<br />

sondern wurden von Wasser<br />

durchspült, was im Ver ständ nis des<br />

Künstlers mit inneren Rei ni gungs-

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