Die öffentliche Verschwendung Die öffentliche Verschwendung

dass geprüft werde, ob bei der äußerst
angespannten Haushaltslage
mit dem Neubau zeitnah begonnen
werden kann. Im Jahr 2004 wurde tatsächlich
mit dem Neubau begonnen
und dies vor dem Hintergrund, dass
es in Baden-Württemberg in diesem
Jahr zu einer Nettoneuverschuldung
von 2,04 Mrd. Euro kommt. Eine
Moder ni sierung der Landesanstalt
am bisherigen Standort hätte nach
Aussage des Ministeriums übrigens
rund 8 Mio. Euro gekostet. Da stellt
sich die Frage, ob der Umzug wirklich
erforderlich war.
Nieklitz. Das Zukunftszentrum
Mensch-Natur-Technik-Wissenschaft
(ZMTW) Nieklitz möchte als Bildungs-
und Erlebnispark die verschiedenen
Bereiche der Ökotechnologie
und Bio technik aufzeigen sowie die
Gefähr dung von Arten und Biotopen
dokumentieren. Gleichfalls spielen der
Umweltschutz und die Forschung bei
den Darstellungen eine große Rolle.
Besonders für den Biologie unterricht
scheint das 140.000 Qua dratmeter
gro ße Areal geeignet zu sein. Im
Schwarzbuch 2003 kritisierten wir
die unangemessene Finanz ierung
des Umweltparks durch das Land.
Zwi schen den Jahren 2000 und 2002
hat das Umweltministerium für die
Errichtung des ZMTW Nieklitz insgesamt
2.152.700 Euro Unter stützung
gezahlt. Als im Jahr 2003 das Land wegen
wegbrechender Steuereinnah men
und Zuweisungen zwei Nachtragshaus
halte beschließen musste, blieb
das ZMTW von Sparmaß nahmen
verschont. Entge gen der allgemeinen
Rot stift-Politik wurden für das
ZMTW Nieklitz und die Nieklitzer
Ökologie- und Ökotechnologie Stiftung
(NICOL) insgesamt 374.300
64
Euro bereitgestellt. Rechnet man die
Zu schüsse für ABM und SAM hinzu,
erhöhte sich die Förde rung im Jahr
2003 auf schätzungswei se eine halbe
Million Euro. Die Lan desregierung
selbst ging zum damaligen Zeitpunkt
von einer Förderung bis in das Jahr
2009 aus. Nach der Vorstellung des
Schwarz buches äußerte sich auch
der Landes rechnungs hof zur Finanzierung
des Naturparks kritisch. Die
Landes regierung reagier te schließlich
und stellte die Finan zierung komplett
um. Zukünftig wird das ZMTW durch
die Stiftung für Umwelt und Entwicklung
(NUE) unterstützt, die sich unter
anderem aus den Erlösen der BINGO-
Umwelt lotterie finanziert. Diese Form
der Unter stützung ist angemessen und
sie schont den Steuer zahler
Berlin. Auf dem Gelände des ehemaligen
Reichssicherheitshauptamts
wur de 1987 eine Gedenkstätte eröffnet.
Die neu gegründete Topographie-Stiftung
schrieb 1992 einen
Wett bewerb für einen Neubau dieser
Ge denkstätte aus. Es sollte wieder an
den Weltstadtmythos der Vorkriegszeit
erinnert werden - viele Architekten
mit internationalem Renommee
be teiligten sich. Der Schweizer Stararchitekt
Peter Zumthor konnte den
Wettbewerb 1993 gewinnen. Am 8.
Mai 1995 war Grundsteinlegung. Die
Bauarbeiten begannen jedoch erst im
Sommer 1997. Die Bausumme wurde
ursprünglich mit 19,4 Mio. Euro angegeben.
Aufgrund konkursbedingter
Ausfälle beteiligter Baufirmen und des
Kosten sprengenden Entwurfs des
Architekten (von 19 Mio. auf 38,5 Mio.
Euro) wurden die Arbeiten im Jahr
2000 gestoppt. Der Bund der Steuerzahler
warnte in dieser Zeit vor einer
Mehrkostenflut des Designer stücks