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Auswertung - Mediendienst Integration

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Anhang 1: Personen mit Migrationshintergrund<br />

– Auf dem Weg zu einer definitorischen Abgrenzung –<br />

Die amtliche Statistik in Deutschland behandelt den Themenbereich<br />

„Migration“ bislang überwiegend dadurch, dass<br />

sie ausgewählte demographische und sozioökonomische<br />

Daten gegliedert nach Nationalität bzw. Staatsangehörigkeit<br />

der Betroffenen ausweist. Der Begriff ‚Nationalität‘ findet<br />

meist bei einer bloßen Unterscheidung in ‚deutsch‘ und<br />

‚nicht-deutsch‘ Verwendung und ‚Staatsangehörigkeit‘ bei<br />

einer entsprechenden tieferen Gliederung der Nicht-Deutschen.<br />

Dabei wird die Staatsangehörigkeit grundsätzlich nur<br />

für Personen ohne deutsche Staatsangehörigkeit nachgewiesen.<br />

Deutsche mit einer zusätzlichen ausländischen Staatsangehörigkeit<br />

sind in Tabellen nur in Ausnahmefällen gesondert<br />

gekennzeichnet.<br />

eine detaillierte Gliederung möglich ist. In Deutschland ist es<br />

nach allgemeiner Einschätzung derzeit nicht möglich, die<br />

Bevölkerung nach dem Geburtsland gegliedert darzustellen;<br />

selbst eine Untergliederung nach „im Inland geboren“ und<br />

„im Ausland geboren“ wird nur vereinzelt möglich sein.<br />

Aufgrund der neuen Rechtsgrundlage “Framework Legislation<br />

on Migration and Asylum Statistics” in den Europäischen<br />

Union muss Deutschland künftig regelmäßig Daten zu Bevölkerungsstand<br />

und -bewegung an Eurostat melden, die sowohl<br />

nach Staatsangehörigkeit wie nach Geburtsland gegliedert<br />

sind. Dies wird sich möglicherweise auch auf die routinemäßige<br />

Tabellengestaltung auswirken.<br />

Dieser Nachweis von Nationalität bzw. Staatsangehörigkeit<br />

ist in vielen Ländern üblich. In manchen Ländern – häufig<br />

klassische Einwanderungsländer wie die USA, Kanada, Australien<br />

oder Neuseeland – findet seit langem auch das Geburtsland<br />

als Merkmal zur Beschreibung von Migranten Verwendung.<br />

Auch die inter- und supranationalen Organisationen<br />

– die Unterorganisationen der Vereinen Nationen, die<br />

OECD, und in letzter Zeit auch verstärkt die Europäische<br />

Union – gehen dazu über, bei Migrationsstatistiken das Geburtsland<br />

anstelle oder zusätzlich zur Staatsangehörigkeit zu<br />

verwenden. Wie bei der Staatsangehörigkeit gibt es auch hier<br />

eine Grobgliederung mit zwei Ausprägungsformen „im Inland<br />

geboren“ und „im Ausland geboren“, wobei für die letzteren<br />

Prinzipiell sind Gliederungen nach Staatsangehörigkeit und<br />

Geburtsland voneinander unabhängig und führen zu jeweils<br />

eigenständigen Ergebnissen. Deshalb ist es zweckmäßig, in<br />

einem 4-Quadrantenschema wie in Abbildung 1 Gemeinsamkeiten<br />

und Unterschiede herauszuarbeiten. In der Horizontalen<br />

wird nach dem Geburtsland, in der Vertikalen nach der<br />

Staatsangehörigkeit unterschieden. Der 1. Quadrant enthält<br />

die nicht in Deutschland geborenen „zugewanderten Ausländer“,<br />

der 2. Quadrant die in Deutschland geborenen „nicht<br />

zugewanderten Ausländer“. Diese beiden Gruppen machen<br />

zusammen die derzeit üblicherweise nachgewiesene Gruppe<br />

der Ausländer aus.<br />

Abbildung 1: Klassifikation der Bevölkerung nach Migrationsstatus<br />

Geburtsland<br />

Ausland<br />

Inland<br />

nichtdeutsch<br />

Staatsangehörigkeit<br />

deutsch<br />

1. Quadrant:<br />

Zugewanderte Ausländer<br />

3. Quadrant:<br />

Zugewanderte Deutsche<br />

2. Quadrant:<br />

Nicht zugewanderte Ausländer<br />

4. Quadrant:<br />

Nicht zugewanderte Deutsche<br />

Im 3. Quadranten sind die im Ausland geborenen „zugewanderten<br />

Deutschen“ erfasst. Der blau markierte 4. Quadrant<br />

enthält die „nicht zugewanderten Deutschen“, die von den<br />

Deutschen ohne Migrationshintergrund dominiert werden. In<br />

der Fachdiskussion geht man davon aus, dass diese Gruppe<br />

daneben auch „Personen mit Migrationshintergrund“ enthält.<br />

Statistisches Bundesamt, Fachserie 1, Reihe 2.2, 2011 364

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