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Hin und wieder zurück! Mit der AWO zum Nordkap - R. Nawrath

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schen ( drinnen, schlafend ) Nacht präsentiert sich<br />

<strong>der</strong> Langfjord als Spiegel, über dem jemand Watte<br />

aufgehangen hat. Meine Gutste war schön zugedeckt<br />

<strong>und</strong> es ist nix naß geworden. Packen <strong>und</strong> los.<br />

Ab 6:00 sind wir in Richtung Eidsvag unterwegs. Ein<br />

Blick zurück in Dankbarkeit für die schöne Bekanntschaft<br />

<strong>und</strong> das trockene Plätzchen. Schon nach den<br />

ersten 5 km merke ich hier wäre mir eine tolle Strecke<br />

entgangen ( wahrscheinlich wie an so vielen an<strong>der</strong>en<br />

Stellen in diesem Lande, aber man kann nicht<br />

alles schaffen ). Andreas kommt mir früh schon mit<br />

seinem Bus entgegen <strong>und</strong> wir winken nochmal wie<br />

wild. Nach ca. einer halben St<strong>und</strong>e Fahrt läuft mir<br />

ein Dachs über den Weg <strong>und</strong> ich werde langsamer.<br />

Der läßt sich gar nicht stören. 100m weiter: ein Elch<br />

( übrigens <strong>der</strong> einzige auf <strong>der</strong> ganzen Reise ) kreuzt<br />

sehr kurz vor mir die Straße. Ganz schön Verkehr<br />

hier <strong>und</strong> gut, daß ich wegen dem Dachs gebremst<br />

hab.<br />

<strong>Mit</strong> Elchen verhält es sich so, daß man trotz <strong>der</strong><br />

vielen Schil<strong>der</strong> „Store Elgfare“, „Große Gefahr vor<br />

Elchen“ entwe<strong>der</strong> nie einen zu Gesicht bekommt<br />

o<strong>der</strong> man direkt in einen rein fährt. Ich hatte Glück<br />

<strong>und</strong> durfte nur zusehen, wie er gemächlich meinen<br />

Weg kreuzte. Seit gestern mache ich mir Gedanken<br />

über meine Bil<strong>der</strong>. Da ich, was plötzlichen Datenverlust<br />

auf den neuen Speichermedien angeht ein<br />

gebranntes Kind bin, bin ich auf <strong>der</strong> Suche nach einer<br />

Möglichkeit alles nochmal zu sichern. In Elnesvagen<br />

an einer Shell – Tanke gerate ich in ein sehr<br />

nettes Gespräch mit <strong>der</strong> Verkaufsdame. Während<br />

sie mir Polse mit Bacon, einen heißen Kakao <strong>und</strong><br />

„Aunt Mabels“ Muffi ns mit Schokostückchen zurecht<br />

macht, ist ruckzuck <strong>wie<strong>der</strong></strong> ne halbe St<strong>und</strong>e verplau<strong>der</strong>t<br />

<strong>und</strong> sie gibt mir den Tip, mal in <strong>der</strong> Bücherei<br />

nach nem Rechenkasten zu fragen, wo man die<br />

Bil<strong>der</strong> sicher überspielt bekommt.<br />

Nach <strong>der</strong> Stärkung verabschieden wir uns lachend<br />

<strong>und</strong> ich fahre zur Bücherei, gleich neben <strong>der</strong> Schule.<br />

Die hat aber noch zu <strong>und</strong> so nehme ich die<br />

nächste Tür, wo ABC draufsteht. Der Nachhilferaum.<br />

Ein verdutzter Blick des nachzuhelfenden <strong>und</strong><br />

eine kurze Erklärung <strong>der</strong> Lehrerin leiten mich <strong>zum</strong><br />

Nebengebäude. Die Schule. Ich spreche vorsichtig<br />

die erste Schülerin an, die ich im Foyer sitzen sehe.<br />

Sie fi ndet mein Begehr wohl lustig <strong>und</strong> bringt mich<br />

lächelnd <strong>zum</strong> Sekretariat, wo ich abermals Rede<br />

<strong>und</strong> Antwort stehe. Eine Lehrerin nimmt mich interessiert<br />

ins Schlepptau durchs Gängelabyrinth <strong>der</strong><br />

sehr künstlerisch gestalteten, innen bunten Schule.<br />

In einem kleinen Raum voller kaputter PCs wird mir<br />

geholfen. Ein junger Kerl nimmt meine Karten an<br />

sich <strong>und</strong> packt alle Bil<strong>der</strong> schön auf die leere Karte.<br />

Während <strong>der</strong> Rechner meine Bil<strong>der</strong> sichert, reden<br />

wir über deutsche Autos . Verw<strong>und</strong>ert ist er, als ich<br />

auf seine Frage meines deutschen Lieblingsautos<br />

mit „ 81´er Ford Taunus Kombi“ antworte. Er mag<br />

Audi am meisten hält aber weniger von Opel. So,<br />

<strong>Mit</strong> <strong>der</strong> <strong>AWO</strong> <strong>zum</strong> <strong>Nordkap</strong><br />

alle Bil<strong>der</strong> sind nun doppelt vorhanden <strong>und</strong> nichts<br />

ist verloren gegangen. Ich freue mich, er sich auch.<br />

Nach einem Händedruck (was dort wohl nicht so<br />

üblich ist ist, wie bei uns <strong>und</strong> ich als Kompliment<br />

auffasse )<strong>und</strong> „ guter Reise“ fi nde ich mich aus <strong>der</strong><br />

Schule <strong>wie<strong>der</strong></strong> heraus <strong>und</strong> fahre erleichtert weiter.<br />

Es geht straff Richtung Atlantik. Ah, Meer liegt in <strong>der</strong><br />

Luft. Ab dem kleinen Örtchen Bud schlängelt sich<br />

die Straße mehr o<strong>der</strong> weniger direkt am Atlantik<br />

entlang. Highlight hier für mich ein Aussichtspunkt,<br />

<strong>der</strong> nur durch „The Ford – Country“, einen schrottplatzartigen<br />

Autofriedhof für die verschiedensten<br />

Ford – Modelle von alten Ami´s über Taunus – Badewanne,<br />

Weltkugel – Taunus, Granada <strong>und</strong> einen<br />

mattschwarzen Vorkriegs - BMW – Hotrod - Pickupumbau<br />

mit Sheriffstern zu erreichen ist.<br />

Natürlich zieht mich das Meer an, wie die Mücken<br />

das Licht. Es ist sagenhaft. Diese Stille. Wie<strong>der</strong>mal<br />

keine Leute, nur Meer, <strong>AWO</strong> , frische Luft. Bei dem<br />

klaren Wetter kann man zig Kilometer gucken.<br />

Bist du in den Bergen <strong>und</strong> endlich oben, siehst du<br />

<strong>wie<strong>der</strong></strong> nur Berge. Meer ist halt …........ , aber weiter.......<br />

. Eines <strong>der</strong> wohl am meisten geknipsten<br />

Bauwerke Norwegens ist wohl diese, auf dem Atlanterhavsveien<br />

befi ndliche, imposant geschwungene<br />

Brücke, die sich wie eine große Welle förmlich aus<br />

dem Wasser hebt.<br />

Auch ich mache meine Bil<strong>der</strong>. Eigentlich bewegt<br />

sich die Strasse ab hier brückenförmig hüpfend<br />

von einem Inselchen <strong>zum</strong> nächsten fort. Kann man<br />

irgendwie nicht an<strong>der</strong>s beschreiben. Die See ist<br />

ruhig. Was wird wohl hier los sein, wenn die Wellen<br />

ein paar Meter hoch durch die Brücken <strong>und</strong> an die<br />

Straße kommen? Vor einem <strong>der</strong> tiefsten Tunnel <strong>der</strong><br />

Welt ( es geht 250 m unter dem Meer durch <strong>und</strong><br />

verdammt steil runter <strong>und</strong> auch <strong>wie<strong>der</strong></strong> rauf; im 3.<br />

Gang mit Hängen <strong>und</strong> Würgen ) halte ich nochmal<br />

an einem Kreisverkehrähnlichen Parkplatz an.<br />

Dort sind ein Haufen Kiddies unterwegs. Es dauert<br />

nicht lange <strong>und</strong> ein vielleicht 12 jähriger Junge<br />

spricht mich an. Erst norwegisch, dann, als ich mich<br />

auf englisch entschuldige nichts zu verstehen, in<br />

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