Hin und wieder zurück! Mit der AWO zum Nordkap - R. Nawrath
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ca 2700 km, Solche Bil<strong>der</strong> gehen wahrscheinlich<br />
auch nicht mehr aus dem Kopf, jedenfalls hoffe ich,<br />
daß sie lange dort bleiben.<br />
Weiter abwärts führt die Straße ins schicke Örtchen<br />
Geiranger. Im Souvenirshop kaufe ich 3 Ansichtskarten<br />
<strong>und</strong> schreibe gleich an Tine, Kati <strong>und</strong> v.<br />
Jagemanns.<br />
In einem an<strong>der</strong>en Einkaufsladen bekomme ich eine<br />
norwegische SIM- Karte fürs Handtelefon <strong>und</strong> von<br />
einer sehr netten Verkäuferin bis ins Detail erklärt,<br />
was ich zu tun habe, damit alles funktioniert. Nach<br />
2h ist <strong>der</strong> Kontakt zur Außenwelt <strong>wie<strong>der</strong></strong> hergestellt.<br />
Ich gönne mir ein Eis <strong>und</strong> einen Ananas-Kokos-<br />
Smoothie <strong>und</strong> sitze bei Sonne am spiegelglatten<br />
Geirangerfjord. Noch ist hier bis auf ein paar einzelne<br />
Wohnmobile <strong>und</strong> einen japanischen Touristenbus<br />
nichts los, ich denke aber, das wird sich in den<br />
nächsten Tagen än<strong>der</strong>n. Zwischen Fjord <strong>und</strong> Fels<br />
eingeklemmt schlängelt sich die Strasse.<br />
Kein Schiff ? Doch da kommt ein „großer Weißer“<br />
um die Kurve <strong>und</strong> ich halte an um zu schauen. Ein<br />
Päärchen aus Chemnitz steht mit Kamera bereit<br />
<strong>zum</strong> Knipsen <strong>und</strong> freut sich über „ne <strong>AWO</strong> am Geiranger“.<br />
Da klappts doch noch mit dem Ozeanriesen. Nach<br />
einer halben St<strong>und</strong>e nähert sich bereits <strong>der</strong> zweite<br />
große Pott. Ich sehe noch ein bisschen zu, wie die<br />
beiden umeinan<strong>der</strong> herum „tanzen“. Bei dem heutigen<br />
Wetter ohne Wind allerdings ein Schauspiel<br />
mit bitterem Beigeschmack … in <strong>der</strong> Luft , wegen<br />
<strong>der</strong> Abgase. Weiter geht’s Richtung Trollstigen im 2.<br />
Gang die Serpentinen rauf. Auf halbem Wege den<br />
Berg hinauf halte ich doch nochmal an. Ein weiterer<br />
Aussichtspunkt mit einem grandiosen Panoramablick<br />
auf Geiranger <strong>und</strong> den Fjord, den man keinesfalls<br />
auslassen sollte.<br />
Den Norddalsfjord mit seinem schwarzblauen<br />
Wasser <strong>und</strong> <strong>der</strong> kalten, extrem sauberen Luft überqueren<br />
wir via Fähre. Es folgen liebliche Täler mit<br />
auffallend üppigem Grün. Hier werden sogar Wiesen<br />
bewässert. Im Valldalen staune ich über große<br />
Erdbeerfel<strong>der</strong> <strong>und</strong> blühende Apfelbäume . Auch hier<br />
sind die umzingelnden Bergspitzen schneebedeckt.<br />
Ich lasse mir an <strong>der</strong> nächsten Tanke erklären, daß<br />
die Norweger IHRE norwegischen Erdbeeren trotz<br />
des schwindelerregenden Preises wegen des vorzüglichen<br />
Geschmacks immer den „an<strong>der</strong>en“ vorziehen.<br />
Am Trollstigen: Ein wahrer Augenöffner! Als ich am<br />
Abgr<strong>und</strong> stehe bin ich plötzlich froh, runter fahren<br />
zu dürfen. Das kann man gar nicht so beschreiben.<br />
1000 m Höhenunterschied! Ich überwinde meine<br />
Höhenangst <strong>und</strong> mache mich auf den Weg. Der<br />
führt an einem … äh … künstlerisch gestalteten<br />
Gebäude mit Wasserspiel <strong>und</strong> ohne Funktion, bei<br />
dem sogar die „kunstgewohnten“ Norweger fragend<br />
stehen bleiben vorbei, zu dieser verrückten Aussichtsplattform.<br />
Vor mir eine Familie mit einem Vati <strong>der</strong> das selbe<br />
Problem zu haben scheint, wie ich <strong>und</strong> ein Biker mit<br />
Bierkuttel <strong>und</strong> in voller Montur. Die Sonne meint es<br />
gut <strong>und</strong> Gedanken kommen hoch, warum man den<br />
Kosmonautenanzug nicht abgelegt hat. Opfer müßen<br />
sein. Vor uns versperrt eine Schneewehe den<br />
Weg <strong>und</strong> läßt noch 30cm Platz zu Gelän<strong>der</strong> <strong>und</strong><br />
Abgr<strong>und</strong>. Für mein Voraus ist hier Schluß. Er kehrt<br />
dampfend um. Zu eng.<br />
Ich zwänge mich durch <strong>und</strong> hänge mich an die deutsche<br />
Familie. Ein Blick von ihm <strong>und</strong> ein Wort von<br />
mir <strong>und</strong> es wird klar, ich hab richtig getippt mit <strong>der</strong><br />
Höhenangst. Der Aussichtspunkt führt geschätzte<br />
10m über den Abgr<strong>und</strong>. Es erwartet uns eine super<br />
sauber <strong>und</strong> annähernd unsichtbar geputzte Glasreling,<br />
durch die man alles schön sieht. Ich ziehe die<br />
Betonwand mit Sitznieschen vor. An <strong>der</strong> „herausragendsten“<br />
Stelle macht eine Mädchengruppe von<br />
meiner Warte aus gesehen, gewagt aussehende<br />
Bil<strong>der</strong>. Ich denke noch, hoffenlich fällt keine runter.<br />
... Shit … entfährt es mir laut, als ich merke, ich stehe<br />
unverhofft auf einer Art großem Grillrost, das<br />
<strong>Mit</strong> <strong>der</strong> <strong>AWO</strong> <strong>zum</strong> <strong>Nordkap</strong><br />
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