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Hin und wieder zurück! Mit der AWO zum Nordkap - R. Nawrath

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freudig überrascht <strong>und</strong> gerührt, wieviele Leute doch<br />

mitgefi ebert haben, daß die Reise gut geht.<br />

Nachmittag fi ndet die Ausfahrt statt. Bis <strong>zum</strong> Highlight<br />

des Tages, dem „GS – Spezial“ auf einer<br />

Crossstrecke in <strong>der</strong> Nähe fahre ich mit. Und das<br />

lohnt sich echt. Heiko, Rene´ <strong>und</strong> ein paar an<strong>der</strong>e<br />

zeigen eindrucksvoll, wie man eine <strong>AWO</strong> im Gelände<br />

bewegen kann. Unsere zwei „rennverrückten“<br />

<strong>AWO</strong>-treiber , die sonst immer den Platz unsicher<br />

machen ;-) (sorry, wenn ich eure Namen vergessen<br />

hab) fahren mit Serien-<strong>AWO</strong>s mit <strong>und</strong> das echt nicht<br />

schlecht! Einer muß das Rennen vorzeitig beenden,<br />

weil die Hupe nicht mehr aus geht. Für Fahrer <strong>und</strong><br />

Zuschauer ist die Veranstaltung ein voller Erfolg, wie<br />

man deutlich auf den Gesichtern sehen kann.<br />

Trotz aller Zerstreuung drängt nun das Heimweh<br />

immer mehr in den Vor<strong>der</strong>gr<strong>und</strong>. Auf dem Heimweg<br />

von <strong>der</strong> Crossstrecke tanken Micha <strong>und</strong> ich. Wir genehmigen<br />

uns noch ein Eis. Nachmittag gibts Bikerspiele<br />

<strong>und</strong> Geschicklichkeitsfahren. Wir chillen auf<br />

<strong>der</strong> Wiese <strong>und</strong> lassen noch bissl die Seele baumeln.<br />

Es gibt auch <strong>wie<strong>der</strong></strong> Pokale zu verteilen. Dieses Mal<br />

fällt es schwer, den besten Umbau zu küren. Einige<br />

sehr super gemachte Unikate präsentieren sich von<br />

ihrer schönsten Seite.<br />

Diesmal darf sich Ralles knallrote „Johnnie Walker“<br />

- <strong>AWO</strong> mit Musikbox im Anhänger mit dem Pokal<br />

„schönster Umbau“ schmücken. Der Pokal für den<br />

„größten Haufen“ geht an die Kamenzer. Auch meine<br />

Strecke wird mit 9070 km als „längste Anreise“ anerkannt<br />

<strong>und</strong> ich knie nie<strong>der</strong>, nachdem ich den Pokal<br />

überreicht bekomme. Für mich ein toller Moment,<br />

<strong>der</strong> mich sehr rührt. Noch ein paar letze St<strong>und</strong>en<br />

ausruhen <strong>und</strong> quatschen mit Nick <strong>und</strong> Romy, Awonewbie<br />

<strong>und</strong> seinem Bru<strong>der</strong>, Rene´, Wroebe, Ekki<br />

<strong>und</strong> dann .... ich muß los ... halb acht packe ich meine<br />

Sachen zusammen <strong>und</strong> viertel neun verabschieden<br />

wir uns. Mir wird ganz schön mulmig, weil alle<br />

so herzlich zu mir sind <strong>und</strong> die Worte fallen etwas<br />

schwer, nicht nur mir...<br />

DENN ... das Ziel gilt es noch zu erreichen! UND<br />

LOS! Ein letzter Winker <strong>und</strong> die letzte Etappe beginnt.<br />

Wir lassen es <strong>wie<strong>der</strong></strong> ruhig mit 60 bis 70 km/h<br />

angehen. Kurz vor Schluß soll doch nicht noch was<br />

kaputt gehen. Es folgt die schwierigste Etappe <strong>der</strong><br />

Fahrt. Die Gedanken über die vergangenen 3 Wochen<br />

kreiseln wie verrückt im Kopf <strong>und</strong> dazu kommt<br />

eine Bettschwere, wie ich die ganze Reise über<br />

kaum mal hatte. Gefühlt muß ich alle 20 km anhalten<br />

<strong>und</strong> Liegestütze machen . Wie oft es wirklich<br />

war ... keinen Schimmer.<br />

In Roggosen verlasse ich die Autobahn <strong>und</strong> ab<br />

Rietschen bin ich <strong>wie<strong>der</strong></strong> putzmunter. Die Vorfreude<br />

steigt in mir hoch <strong>und</strong> ich singe vor mich hin. Niesky:<br />

noch 15 km. Ich möchte Vollgas fahren, reiße<br />

mich aber zusammen. Es riecht verdammt gut nach<br />

Heimat. Kleinradmeritz: noch 5 km. Wir fahren an<br />

dem ersten Feldstück vorbei, wo ich dieses Jahr<br />

Wintergerste angebaut habe. Der Dachs, <strong>der</strong> auf<br />

dem Feld seit Jahren seinen Bau hat, läuft wackelnd<br />

vor mir auf <strong>der</strong> Straße <strong>und</strong> verschwindet zwischen<br />

den Halmen. In <strong>der</strong> nächsten Kurve wird <strong>der</strong> Klang<br />

plötzlich kerniger <strong>und</strong> ich realisiere, daß sich 2 km<br />

vor zu Hause noch das Innenleben meines Auspuffs<br />

verabschiedet hat. Gut, dann hören mich wenigstens<br />

alle, wenn ich ankomme.<br />

Sonntagmorgen halb zwei biegen wir in die kleine<br />

Straße ein, die <strong>zum</strong> Hof führt. Langsam <strong>und</strong> total<br />

aufgeregt. Ich sehe Elis, unseren lieben Schäferh<strong>und</strong><br />

verschlafen <strong>und</strong> ohne zu bellen durchs Tor<br />

binzeln. Sie erkennt mich, legt sich vor mir hin <strong>und</strong><br />

for<strong>der</strong>t rückwirkend drei Wochen Streicheleinheiten<br />

am Stück ein. Ich stelle meine treue Reisegefährtin<br />

unter die großen Kastanien. Ein sanfter Klaps auf<br />

den Tank, ein leises „DANKE !“. Dann nehme ich<br />

das Rentierfell <strong>und</strong> den schmiedeeisernen Kerzenstän<strong>der</strong><br />

an mich <strong>und</strong> schleiche hinauf. Keiner<br />

entdeckt mich, bis ich direkt vor Anjas Bett stehe.<br />

Sie bemerkt mich nach einer Weile. Ich falle auf die<br />

Knie <strong>und</strong> ... für Minuten sind keine Worte nötig ... .<br />

Danke für dein abermaliges „JA“ !<br />

Dein Bernd<br />

<strong>Mit</strong> <strong>der</strong> <strong>AWO</strong> <strong>zum</strong> <strong>Nordkap</strong><br />

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