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Hin und wieder zurück! Mit der AWO zum Nordkap - R. Nawrath

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Die See liegt da wie ein Spiegel <strong>und</strong> läd ein <strong>zum</strong><br />

Steine „titschern“. Bei wärmenden Sonnenstrahlen<br />

fahren wir die Küste entlang in Richtung Lappland.<br />

Eigentlich ist <strong>der</strong> ganze Norden Lappland, aber<br />

Karasjok, wohin meine große Richtung zielt ist die<br />

„Hauptstadt“. Die erste größere Stadt ist Lakselv.<br />

Wenn man in die Stadt hineinfährt, sieht man zunächst<br />

gar keine Häuser. Alles ist zwischen vielem<br />

Grün <strong>und</strong> Bäumen eingebettet. Man sieht zwar<br />

Schil<strong>der</strong>, die auf dies <strong>und</strong> jenes hinweisen, aber erst<br />

im Zentrum wird es „stadtähnlich“. Tanken, Eis essen,<br />

Kakao. Mein Ritual ;-). Am Rande eines Gewerbegebietes<br />

fahre ich an einen Yamaha – Laden ran,<br />

aber die haben gar keine Reifen. Tja, Schneemobile<br />

brauchen das ja auch nicht. Auf dem Parkplatz steht<br />

ein w<strong>und</strong>erschöner orangener Gran Torino.<br />

Da stellen wir uns gleich daneben <strong>und</strong> machen ein<br />

Bild. Es ist jetzt sehr warm <strong>und</strong> irgendwie ärgere<br />

ich mich, daß ich soviele Sachen anbehalten hab.<br />

Wie<strong>der</strong> anhalten. Gerade da klingelt das Telefon.<br />

Sorry Anja, <strong>der</strong> Anruf lief irgendwie nicht so gut. Ich<br />

liebe dich trotzdem!!! Bei Karasjok denke ich an die<br />

Rentierzüchterin aber ich hab ja mein Fell schon am<br />

<strong>Nordkap</strong> mitgenommen. So halte ich mich In Richtung<br />

Straße 92 <strong>und</strong> fi nnische Grenze. Ich betrete<br />

<strong>wie<strong>der</strong></strong> EU – Territorium. In Finnland gehen die Straßen<br />

wesentlich länger geradeaus, als in Norwegen.<br />

An einem schönen Halteplatz mit weiter Sicht über<br />

die sanften Hügel <strong>und</strong> den Wald gibts einen Red<br />

Bull, ein paar Minuten chillen <strong>und</strong> eine Begutachtung<br />

des <strong>Hin</strong>terreifens, <strong>der</strong> mir immer mehr Sorgen<br />

macht, Zwar ist noch nicht ganz „Glatze“ aber er<br />

reißt längs an manchen Stellen auf. Des weiteren<br />

entsteht hier eines <strong>der</strong> für mich schönsten Bil<strong>der</strong><br />

<strong>der</strong> Reise. Es heißt „Zwiegespräch“ <strong>und</strong> zeigt, wie<br />

verb<strong>und</strong>en ich mich mittlerweile zu meiner Gefährtin<br />

fühle. Es sieht aus, als ob wir uns unterhalten.<br />

Es geht weiter durch schier endlose Wäl<strong>der</strong> in Richtung<br />

Ivalo. Ach ja, Finnland ist an<strong>der</strong>s. Wenn man<br />

denkt, man könne aus den Worten, die da irgendwo<br />

an Schil<strong>der</strong>n (außer Städtenamen) stehen, irgendeine<br />

Bedeutung ableiten, hat man sich aber geirrt.<br />

Worte mit Doppel – i o<strong>der</strong> Doppel – ö o<strong>der</strong> gar zweimal<br />

Doppel – i in einem Wort sind absolut normal.<br />

<strong>Mit</strong> <strong>der</strong> <strong>AWO</strong> <strong>zum</strong> <strong>Nordkap</strong><br />

Ich glaube das Finnische ist noch vor Mandarin die<br />

schwierigste Sprache <strong>der</strong> Welt. Dafür braucht man<br />

das Geld nicht umzurechnen. Der Euro wird hier (<br />

noch ;-) ) überall „akzeptiert“.<br />

Ca. 30 km vor Ivalo entdecken wir einen schönen<br />

Camping – <strong>und</strong> Hüttenplatz. Die nette, schätzungsweise<br />

mittfünfziger Jahre alte Dame mit Kopftuch<br />

empfängt mich an <strong>der</strong> Rezeption <strong>und</strong> ich miete<br />

eine Hütte mit Dusche. Als erstes schließe ich mich<br />

aus. Nach einem Lachen <strong>und</strong> <strong>der</strong> Übergabe des<br />

Generalschlüssels erzählt mir die Dame, was es mit<br />

dem kleinen Knöpfchen am Schloss zu tun hat. Aha,<br />

kapiert. Die Hütte ist nett eingerichtet mit doppelter<br />

Tür <strong>und</strong> Fenstern, sowie mit Mückenschutzöffnungen.<br />

Zurzeit wird das noch nicht so gebraucht, aber<br />

ich denke noch 2 – 3 Wochen <strong>und</strong> hier summts an<br />

<strong>der</strong> Luft, so direkt am Wasser <strong>und</strong> dem Wald. Der<br />

Service an <strong>der</strong> <strong>AWO</strong> <strong>und</strong> das häusliche einrichten<br />

sind heut schnell erledigt. Noch die Plane drüber, es<br />

sieht nicht nach Regen aus, aber sicher ist sicher.<br />

Nach einer erfrischenden Dusche gibts noch bissl<br />

was zu essen, Als ich aus dem Fenster gucke,<br />

kommt ein ausgewachsenes Rentier, <strong>der</strong> Größe<br />

nach ein Bulle um die Ecke <strong>und</strong> mitten zwischen<br />

den Hütten durch, schrickt etwas vor <strong>der</strong> <strong>AWO</strong> <strong>und</strong><br />

einem an<strong>der</strong>en Auto zurück <strong>und</strong> rennt weiter. Cool.<br />

TECHNISCHES:<br />

Magnet ausgebaut <strong>und</strong> Entlüftungsschieber begutachtet<br />

<strong>und</strong> gesäubert<br />

Zündkerze geprüft ... ok<br />

TAG 15<br />

13.06.12 (523km) Start 6:30 30km vor Ivalo, Ivalo,<br />

Rovaniemie, Aavasaksa<br />

Ich hatte mich doch getäuscht. Denn in <strong>der</strong> Nacht<br />

hat es kräftig geregnet. Ein bisschen nieselt es immer<br />

noch. Gut, daß die <strong>AWO</strong> zugedeckt war. Nach<br />

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