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Hin und wieder zurück! Mit der AWO zum Nordkap - R. Nawrath

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keine Lust... will los. Also anschieben.<br />

Die Straße geht bergab, aber bis zur Straße ist noch<br />

ein Stück <strong>und</strong> das geht nicht bergab. Ich dampfe<br />

jetzt schon. Endlich auf <strong>der</strong> Straße, anschieben ...<br />

sofort läuft sie; drauf geschwungen <strong>und</strong> weiter. Ich<br />

merke schon, wie ich innerlich schmelze. Nach vielleicht<br />

3 km halte ich an <strong>und</strong> MUSS mich ausziehen.<br />

Merke: Kerzenschlüssel immer griffbereit halten.<br />

Anschieben ist auch sonst nicht gut für den Antrieb.<br />

Außerdem ist man ja im Urlaub <strong>und</strong> nicht auf <strong>der</strong><br />

Flucht. Blö<strong>der</strong> Heini, denke ich noch, über meine<br />

Faulheit erschüttert <strong>und</strong> mache zur Strafe ne extra<br />

lange Pause. Danach ist alles <strong>wie<strong>der</strong></strong> ok. Die <strong>AWO</strong><br />

springt wie gewohnt an <strong>und</strong> ich bin auch <strong>wie<strong>der</strong></strong><br />

„abgelüftet“. Nie <strong>wie<strong>der</strong></strong> anschieben!<br />

An <strong>der</strong> nächsten Tankstation in Nordkjosbotn tanke<br />

ich, genehmige mir eine Käsebratwurst mit Schinken<br />

<strong>und</strong> frittierten Zwiebeln <strong>und</strong> frage nach einem<br />

Reifenladen in <strong>der</strong> Nähe. Die Verkäuferin meint,<br />

Tromsö. Upps, das liegt ja nicht gerade auf meinem<br />

Weg … aber … wir haben ja Zeit . Also auf nach<br />

Tromsö.<br />

Der Weg dorthin ist gut ausgebaut <strong>und</strong> … hatte ich<br />

schon erwähnt, daß die Natur umwerfend schön ist<br />

Ich versuche, mich durch die Stadt zu schlängeln<br />

<strong>und</strong> fahre durch die zweite Verbindung <strong>zum</strong> Festland.<br />

Wenn keine Brücke, was kanns in Norwegen<br />

sonst sein, als … EIN TUNNEL .... . Der „Motorradclub“<br />

befi ndet sich in Sichtweite <strong>der</strong> Eismeerkathedrale<br />

<strong>und</strong> entpuppt sich als wahrscheinlich nördlichster<br />

Außenposten <strong>der</strong> „Hells Angels“ .<br />

Die Tür ist zu. Vorsichtig ;-) drücke ich die Klingel<br />

<strong>und</strong> es öffnet ein langhaariger Kerl mit Brille die Tür.<br />

Ich erzähle ihm von meinem Reifenproblem <strong>und</strong> er<br />

schaut sich interessiert die <strong>AWO</strong> an. Kurz entschlossen<br />

nimmt er mich mit rein <strong>und</strong> kocht mir einen Kaffee,<br />

während er für mich mit <strong>Hin</strong>z <strong>und</strong> Kunz wegen<br />

einem passenden Pneu telefoniert. Nach ca. einer<br />

halben St<strong>und</strong>e gibt er auf, entschuldigt sich <strong>und</strong><br />

meint, es wäre Samstag Nachmittag <strong>und</strong> hier wäre<br />

da eben alles schon geschlossen. Ich bringe meinen<br />

Dank <strong>zum</strong> Ausdruck <strong>und</strong> verabschiede mich. Er<br />

wünscht mir noch ne gute Reise <strong>und</strong> schließt hinter<br />

mir <strong>wie<strong>der</strong></strong> ab, wegen <strong>der</strong> Polizei, wie er meint.<br />

Bisher bin ich ja fast keinen Weg doppelt gefahren.<br />

Die knapp 70 km zurück nach Nordkjosbotn sind<br />

zwar <strong>der</strong> gleiche Weg, nur kommt es einem vor,<br />

als ob man noch nicht da lang gefahren wäre. Die<br />

Landschaft zeigt mir jetzt das Gesicht, was sonst<br />

nur mein Rücklicht zu sehen bekommt. Wie<strong>der</strong> in<br />

Nordkjosbotn hole ich mir in dem Markt neben <strong>der</strong><br />

Tankstelle etwas Seelennahrung; einen Energieriegel,<br />

einen Daim - Krokantriegel <strong>und</strong> einen Smoothie.<br />

Dann telefoniere ich mit Anja <strong>und</strong> den Kin<strong>der</strong>n.<br />

Zu Hause ist alles so weit in Ordnung. Bis auf ein<br />

paar Streitereien bei den Kin<strong>der</strong>n geben sich doch<br />

alle Mühe, Frieden zu halten, wenn <strong>der</strong> Papa schon<br />

so lange weg sein muss. Anja zeigt zu Hause immer<br />

schön auf <strong>der</strong> Karte, wo ich gerade bin <strong>und</strong> Oma<br />

<strong>und</strong> Opa verfolgen alles im Atlas. Manchmal gibt sie<br />

mir auch dienliche <strong>Hin</strong>weise. So auf <strong>der</strong> RV17, als<br />

ich ohne Karte fuhr o<strong>der</strong> jetzt, dass ich von Tromsö<br />

mit <strong>der</strong> Fähre schneller über den Sörfjord gekommen<br />

wäre, als <strong>wie<strong>der</strong></strong> die E8 zurück. Diese Art fernmündlicher<br />

Unterstützung fi nde ich sehr angenehm.<br />

… bis Tromsö sind es trotzdem an die 70 km. Schon<br />

von weitem sieht man die schmale, stelzbeinige<br />

Brücke, welche die Innenstadt <strong>und</strong> das Festland<br />

verbindet. Davor steht wie ein verkehrt herum in den<br />

Boden gesteckter Eiszapfen die Eismeerkathedrale.<br />

Diese umr<strong>und</strong>e ich <strong>und</strong> ein paar verw<strong>und</strong>ert drein<br />

blickende Passanten machen mich stutzig; oje, in<br />

eine gesperrte Straße rein gefahren, Sorry. Noch<br />

schnell ein Bild: „Eiszapfenkathedrale mit <strong>AWO</strong>“ <strong>und</strong><br />

schwupp, über die Brücke in die City. Dort pulsiert<br />

das Leben.<br />

Einen jungen Mann an <strong>der</strong> Tankstelle spreche ich<br />

wegen einem Reifenladen an. Er zeigt mir auf <strong>der</strong><br />

Karte einen Reifenladen <strong>und</strong> auch einen „Motorradclub“,<br />

meint aber auch, es könne Samstag Nachmittag<br />

schwierig werden, weil alle Geschäfte zu hätten.<br />

20 <strong>Mit</strong> <strong>der</strong> <strong>AWO</strong> <strong>zum</strong> <strong>Nordkap</strong>

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