Ausgabe 0903.pdf - Theater-Zytig
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Aktuelle Premieren ı Spotlicht<br />
Jodlerklub Oberhofen<br />
Korben in Oberhofen<br />
pd. Das Korbmacher-Handwerk ist heute<br />
wohl nicht mehr so geläufig wie es zu<br />
Gotthelfs Zeit gewesen sein mag. Dennoch<br />
ist es auch heute noch eine zwar seltene,<br />
aber nicht weniger wertvolle Handwerkskunst.<br />
Man sagt zwar etwa, echte Künstler<br />
seien häufig etwas «schräge Typen» oder<br />
doch zumindest eigene Leute. Genauso<br />
muss auch Gotthelf gefühlt haben, als<br />
er sich von einem «Korber» inspiriert<br />
fühlte, die Novelle «Barthli der Korber»<br />
zu schreiben. Wie sonst wäre ein derart<br />
ungehobelter «Barthli» so stark beachtet<br />
worden, als durch seine Kunst das Korben.<br />
Sehr ausführlich und eindrücklich ist<br />
Gotthelfs Novelle von dem rauhen Vater<br />
«Barthli» und seiner Tochter «Züsy» entstanden.<br />
Ebenso unterhaltsam und lebensnah<br />
hat der Autor, Adolf Schär-Rihs, gewesener<br />
Schriftsteller und Sekundarlehrer<br />
in Sigriswil, den Inhalt der Novelle in ein<br />
Volkstheaterstück erster Güte verpackt.<br />
Der «Barthli» ist ein grober, rüppelhafter<br />
Vater, geizig und unnahbar. Das pure<br />
Gegenteil seine Tochter, das «Züseli». Es<br />
ist hübsch, demütig und gut. Es hat ein<br />
sanftes und fröhliches Gemüt. Züsy achtet<br />
und liebt ihren Vater trotz dessen Grobheiten<br />
sehr. Auch würde es auf die Liebe<br />
zu Bänz verzichten nur dem Vater zuliebe.<br />
Doch da sind ja noch die Ziegen, das<br />
Häuschen und noch verschiedene andere<br />
Umstände, die das Leben im «Ruessig-<br />
Graben» beeinflussen. Die <strong>Theater</strong>gruppe<br />
des Jodlerklubs Oberhofen wird das Publikum<br />
zu faszinieren wissen.<br />
Daten siehe Inserat S. 24 und Spielplan<br />
oder jkoberhofen.ch<br />
<strong>Theater</strong> Illnau<br />
Wänn s’Glück züglet<br />
pd. Dieses Lustspiel, auch<br />
bekannt unter dem Originaltitel<br />
«Zur ebenen Erde<br />
und im ersten Stock» stellt<br />
das luxuriöse Leben reicher<br />
Leute dem Daseinskampf<br />
einer armen Trödlerfamilie<br />
gegenüber.<br />
Doch das Glück kennt<br />
keine Hindernisse und die<br />
Liebe überwindet Klassenschranken.<br />
Ein gnädiges<br />
Schicksal macht die<br />
Kellerkinder über Nacht<br />
zu wohlhabenden Bürgern und lässt sie<br />
in die elegante Belletage zügeln, während<br />
deren verschwenderische Bewohner<br />
zuletzt froh sind, im ärmlichen Parterre<br />
Unterkunft zu finden.<br />
Diese Geschichte, gespickt mit viel Humor<br />
und turbulenten Handlungen, spielt gleichzeitig<br />
in beiden Wohnräumen. Eine grosse<br />
Herausforderung sowohl für unsere<br />
Regisseurin, Rut Greuter als auch für die<br />
Bühnenbauer und Darsteller. Gibt es doch<br />
unzählige Handlungen Wand an Wand zu<br />
beachten, die sich nicht stören dürfen,<br />
Kernser Spielleute<br />
Das Herz am rechten Fleck<br />
pd. Die drei ledigen Brüder<br />
vom «Loorähof»,<br />
Schaggi, Heiri und Sepp<br />
Loorer, sind nicht gerade<br />
Musterbauern. Sie gehen<br />
lieber stundenlang fischen<br />
anstatt ihren Hof zu<br />
unterhalten. Dass dieser<br />
langsam verlottert, ärgert<br />
vor allem ihre Schwester<br />
Judith und deren Mann<br />
Peter. Schliesslich möchten<br />
die beiden gerne einmal<br />
das Gut erben. Ihre<br />
Tochter Käthy kümmert es<br />
allerdings nicht sonderlich, was die drei<br />
Onkel tun oder lassen. Sie wünscht sich<br />
eigentlich nur ein Wiedersehen mit ihrem<br />
Liebsten.<br />
Als auf dem «Loorähof» eine neue Haushaltshilfe<br />
gesucht wird, meldet sich Marie<br />
Wäckerli und gibt mit ihrer resoluten Art<br />
gleich von Anfang an einige Änderungen<br />
bekannt. Als sie den drei Brüdern<br />
Anstand, Manieren und Fleiss beibringen,<br />
deren Essgewohnheiten ändern oder einen<br />
sondern kontrastieren und gegenseitig<br />
steigern müssen.<br />
Wir freuen uns, wenn sich viele Leserinnen<br />
und Leser der <strong>Theater</strong>-<strong>Zytig</strong> zusammen<br />
mit uns in die Zeit um 1880 zurückversetzen<br />
lassen. Geniessen Sie ein <strong>Theater</strong>vergnügen<br />
besonderer Art. Wir freuen<br />
uns auf Ihren Besuch und wünschen<br />
Ihnen, dass das Glück auch Ihre Adresse<br />
kennt und Sie stets begleiten wird.<br />
Daten siehe Inserat S. 29 und Spielplan<br />
oder theaterillnau.ch<br />
Knecht einstellen will, stösst Marie überall<br />
auf Widerstand. Ob ihr gelingt, was ein<br />
Ding der Unmöglichkeit scheint oder ob<br />
sie mit Hut und Mantel vom «Loorähof»<br />
verjagt wird, sei hier nicht verraten.<br />
Es dürfte jedoch bekannt sein, dass<br />
sich einiges bewerkstelligen lässt, wenn<br />
jemand das Herz am rechten Fleck hat…<br />
Daten siehe Inserat S. 26 und Spielplan<br />
oder theaterkerns.ch<br />
bilder: zvg<br />
<strong>Theater</strong>-<strong>Zytig</strong> 0903 15