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2011 2031 2051 Medizin an den Grenzen des Lebens

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52 <strong>2031</strong> SAMAnThA GIMBEL<br />

spezIAlgebIet: ergotherApIe<br />

das leben erleichtern<br />

die 24-jährige Sam<strong>an</strong>tha Gimbel sorgt als Ergotherapeutin dafür,<br />

dass die Menschen im Alltag beweglich bleiben. nicht nur körperlich,<br />

sondern auch geistig. Sie ist Teil einer neuen g<strong>an</strong>zheitlichen <strong>Medizin</strong>.<br />

Sam<strong>an</strong>tha Gimbel<br />

Ergotherapeutin<br />

Kr<strong>an</strong>kenhaus vom roten Kreuz<br />

Bad c<strong>an</strong>nstatt<br />

Badstraße 35–37<br />

70372 Stuttgart<br />

Telefon 0711 5533-0<br />

www.rkk-stuttgart.de<br />

Ich wollte schon immer im sozialen Bereich ar-<br />

beiten. nach dem Praktikum in einem Pflegeheim<br />

war ich sehr beeindruckt, wie m<strong>an</strong> schwer kr<strong>an</strong>ke<br />

Menschen wieder auf die Beine bringt, wie m<strong>an</strong><br />

sozusagen ihre ressourcen herauskitzelt. drei<br />

Jahre dauerte die Ausbildung zur Ergotherapeutin,<br />

d<strong>an</strong>n habe ich hier im Kr<strong>an</strong>kenhaus vom roten<br />

Kreuz in Stuttgart <strong>an</strong>gef<strong>an</strong>gen. Es ist ein he raus-<br />

fordern<strong>des</strong> Arbeitsumfeld und ein kreativer Beruf,<br />

der sich ständig verändert und in <strong>den</strong> neue Konzepte<br />

Einzug halten.<br />

das Motto der Ergotherapie lautet: <strong>den</strong> Patienten<br />

aus dem Bett bringen und ihn mobiler wer<strong>den</strong> lassen.<br />

das fängt damit <strong>an</strong>, dass er sich zuerst bis<br />

zur Bettk<strong>an</strong>te bewegen k<strong>an</strong>n, und endet mit alltäglicher<br />

Mobilität wie Treppensteigen zu hause.<br />

In jeder Phase geht es darum, mit dem Klienten<br />

zu üben und ihm Techniken beizubringen, damit<br />

er Schwierigkeiten im täglichen Leben leichter<br />

bewältigen k<strong>an</strong>n. das betrifft übrigens nicht nur<br />

<strong>den</strong> Körper, sondern auch <strong>den</strong> Geist. <strong>des</strong>halb<br />

trainieren wir genauso Muskelaufbau wie hirn -<br />

leis tung. Immer mit dem Ziel, möglichst im Alltag<br />

selbständiger zu wer<strong>den</strong>.<br />

Als Ergotherapeutin bin ich hier in Stuttgart in<br />

ein größeres, interdisziplinäres Team mit eingebun<strong>den</strong>.<br />

Einmal wöchentlich treffen wir uns zur<br />

gemeinsamen reha-Besprechung. Arzt trifft Physiotherapeut,<br />

Ernährungsberater trifft Ergotherapeut,<br />

Seelsorger trifft Pfleger. und alle zusammen arbeiten<br />

am Patienten und versuchen aus unter-<br />

schiedlichen Perspektiven, gezielt zu helfen. <strong>des</strong>halb<br />

formulieren wir jede Woche für je<strong>den</strong> Patienten<br />

ein individuelles Ziel — medizinisch, therapeutisch<br />

und pflegerisch. Auf einen nenner gebracht, wenn<br />

es um <strong>den</strong> Ergotherapeuten geht: Ich versuche,<br />

die körperlichen und kognitiven Einschränkungen<br />

der Patienten zu kompensieren, damit sie ihren<br />

Alltag selbständiger bewältigen und so viel <strong>Lebens</strong>qualität<br />

wie möglich erhalten. das ist mein<br />

Ziel, je<strong>den</strong> Tag.<br />

kreativität ist auch unser Metier<br />

um die Zukunft ist mir nicht b<strong>an</strong>ge. die Menschen<br />

wer<strong>den</strong> bek<strong>an</strong>ntermaßen immer älter und leider<br />

damit auch immobiler und multimorbider. demenz<br />

wird als Kr<strong>an</strong>kheitsbild stark zunehmen. der Ergotherapeut<br />

ist <strong>des</strong>halb noch stärker gefordert, mitzuhelfen,<br />

<strong>den</strong> Menschen körperlich, kognitiv und<br />

alltagspraktisch zu unterstützen. Kreativität im Job<br />

wird ebenso wichtig, um vor allem kognitive defizite<br />

ausgleichen zu helfen. Ich bin mir sicher, dass<br />

unser Beruf im hinblick auf die demografischen<br />

Veränderungen eine positive Zukunft hat.

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