Groiner Blick Ausgabe 2/2010 - Lebenshilfe Unterer Niederrhein e.V.

Auf den Schaum, fertig, los!
Zweimal im Jahr verwandelt sich die Turnhalle
der Integrativen und Heilpädagogischen Kindertagesstätte
„Kartäuserweg“ für eine Woche in
ein Rasierschaum-Wunderland.
Dabei verwandeln sich die motopädischen Therapieeinheiten
zu besonderen sensomotorischen Wahrnehmungslandschaften.
Eine schiefe Ebene wird zur seifigen
Wasserrutschbahn und Ringe an einer Seilkonstruktion, in
Verbindung mit einer 5 Meter langen Mattenbahn, ermöglichen
das „Schlittern“ mit Wasserskicharakter.
Zugleich besteht für die Kinder das Angebot, sich zurückzuziehen
und mit Creme, Seife und Co. zu experimentieren.
Dabei nutzen die Kinder die Creme auf der flachen
Folie als große Malfläche. Sowohl mit Fingern, Händen
und Füßen als auch mit weiteren Materialien, wie Seifenunterlagen
und Igelbällen, entstehen wahre Meisterwerke.
Es bereitet den Kindern viel Freude, sich und andere einzucremen
und zu massieren. Dies bietet ihnen die Möglichkeit,
sich mit dem eigenen Körper auseinanderzusetzen
und sich zu entspannen.
Alle 46 Kinder der Einrichtung können an diesem Angebot
teilnehmen. In Kleingruppen von maximal bis zu sechs Kindern
besteht die Möglichkeit, mit Unterstützung der beiden
Motopädinnen, Selbsterfahrungen mit dieser besonderen
Bewegungsbaustelle machen zu können.
Kurz gesagt: Es lief alles wie geschmiert!
Kathrin Sarlette
Susanne Lettau
Kindertagesstätten 17
Rasierschaum macht aber nicht nur Spaß,
sondern
schult die Wahrnehmung, Basissinne
Durch den rutschigen Untergrund werden in
hohem Maße das Gleichgewichtssystem und die
propriozeptive Wahrnehmung angesprochen.
Neben dem Taktilen System (Tasten/Fühlen) sind
diese Bestandteile der Basissinne.
ermöglicht körpereigene Erfahrungen in Verbindung
mit dem besonderen Material
Durch den direkten, körpernahen Kontakt mit
Rasierschaum und Creme wird den Kindern ermöglicht,
sich intensiv mit dem eigenen Körper
auseinanderzusetzen.
fördert die Grob- und Feinmotorik
Die Auseinandersetzung mit dem Material auf
großem und kleinem Raum führt dazu, dass die
Kinder ihre Bewegungsmuster auf ihr Umfeld
anpassen und erweitern können.
spricht das Sozialverhalten an
Die Kinder lernen vorsichtig und rücksichtsvoll
miteinander umzugehen und gegenseitige Hilfestellung
zu leisten.
Lebenshilfe Unterer Niederrhein e. V. Ausgabe 2/2010