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5 LautspracherwerbsKompass - HfH - Interkantonale Hochschule für ...

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<strong>LautspracherwerbsKompass</strong><br />

Trotz der positiven Formulierung war es manchmal schwierig, die Sätze so zu schrei-<br />

ben, dass ein „Ja“ auch das Positive der Aussage meinte. Zwei Beispiele sollen das<br />

Dilemma, das sich vor allem aus der Gewohnheit des Schweizerdeutschen herausge-<br />

bildet hatte, darstellen:<br />

- „Das Hören des Kindes scheint nicht beeinträchtigt zu sein.“<br />

Bei dieser Antwort sollte „Ja“ angekreuzt werden, wenn das Hören nicht beeinträchtigt<br />

zu sein schien. In Mundart oder spontan im Gespräch könnte man hier auch falsch<br />

antworten, nämlich: „Nein, es ist nicht beeinträchtigt.“<br />

Dasselbe Problem war bei Beispiel 2 zu sehen:<br />

- „Andere Kinder reagieren unauffällig auf die Sprechweise des Kindes (d.h. das<br />

Kind wird wegen seiner Aussprache nicht gehänselt).“<br />

Ein „Ja“ sollte hier heissen: Die Kinder reagieren unauffällig auf die Sprechweise des<br />

Kindes und das Kind wird nicht gehänselt. Bei diesem Beispiel wäre der Satz ohne die<br />

Klammer genügend deutlich, damit klar ist, was „Ja“ und was „Nein“ heisst. Aber man<br />

versteht möglicherweise den Sinn ohne die Klammern zu wenig. Aus diesem Grund die<br />

Klammer, mit welcher wieder das Problem der Formulierung aufkam. Leider liess sich<br />

das Ganze nicht anders lösen.<br />

Ein weiterer Punkt, den es zu entscheiden galt, war die ICF-Tauglichkeit. Auch darüber<br />

hörten wir in unserer Ausbildung vieles und fanden ICF eine gute Sache. Das wichtigs-<br />

te Anliegen von ICF ist es, die Person als Ganzes zu sehen, also Aspekte wie die El-<br />

tern und die Wahrnehmung auch zu berücksichtigen. Deshalb entschieden wir uns <strong>für</strong><br />

ICF. Weiteres zu ICF kann in Kapitel 5.3.4 nachgelesen werden.<br />

5.3.2 Gestaltung der Items<br />

Obwohl die Items zum Zeitpunkt der Abgabe dieser Arbeit möglicherweise noch nicht<br />

definitiv formuliert sein werden, waren bereits einige Überlegungen notwendig, wie die<br />

Gestaltung der Items im „<strong>LautspracherwerbsKompass</strong>“ aussehen sollte.<br />

Zu Beginn schien es klar, dass die Items, die sich aus der Literaturrecherche und den<br />

Interviews ergaben, alle gleich gewichtet und deshalb auch gleich dargestellt werden<br />

sollten. Bei der Überarbeitung jedoch wurde deutlich, dass gewisse Fragen wichtiger<br />

waren als andere und deshalb vielleicht nicht zu den Items gezählt werden konnten,<br />

sondern separat stehen mussten. Da Brand, Bründler und Englert ein ähnliches Prob-<br />

lem hatten, wurde die Darstellung des „SpracherwerbsKompasses“ und des vorange-<br />

henden „RedeflussKompasses“ von Baumann, Bolthauser und Braun beinahe de-<br />

ckungsgleich übernommen.

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