5 LautspracherwerbsKompass - HfH - Interkantonale Hochschule für ...
5 LautspracherwerbsKompass - HfH - Interkantonale Hochschule für ...
5 LautspracherwerbsKompass - HfH - Interkantonale Hochschule für ...
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
- 40 -<br />
<strong>LautspracherwerbsKompass</strong><br />
Trotz der positiven Formulierung war es manchmal schwierig, die Sätze so zu schrei-<br />
ben, dass ein „Ja“ auch das Positive der Aussage meinte. Zwei Beispiele sollen das<br />
Dilemma, das sich vor allem aus der Gewohnheit des Schweizerdeutschen herausge-<br />
bildet hatte, darstellen:<br />
- „Das Hören des Kindes scheint nicht beeinträchtigt zu sein.“<br />
Bei dieser Antwort sollte „Ja“ angekreuzt werden, wenn das Hören nicht beeinträchtigt<br />
zu sein schien. In Mundart oder spontan im Gespräch könnte man hier auch falsch<br />
antworten, nämlich: „Nein, es ist nicht beeinträchtigt.“<br />
Dasselbe Problem war bei Beispiel 2 zu sehen:<br />
- „Andere Kinder reagieren unauffällig auf die Sprechweise des Kindes (d.h. das<br />
Kind wird wegen seiner Aussprache nicht gehänselt).“<br />
Ein „Ja“ sollte hier heissen: Die Kinder reagieren unauffällig auf die Sprechweise des<br />
Kindes und das Kind wird nicht gehänselt. Bei diesem Beispiel wäre der Satz ohne die<br />
Klammer genügend deutlich, damit klar ist, was „Ja“ und was „Nein“ heisst. Aber man<br />
versteht möglicherweise den Sinn ohne die Klammern zu wenig. Aus diesem Grund die<br />
Klammer, mit welcher wieder das Problem der Formulierung aufkam. Leider liess sich<br />
das Ganze nicht anders lösen.<br />
Ein weiterer Punkt, den es zu entscheiden galt, war die ICF-Tauglichkeit. Auch darüber<br />
hörten wir in unserer Ausbildung vieles und fanden ICF eine gute Sache. Das wichtigs-<br />
te Anliegen von ICF ist es, die Person als Ganzes zu sehen, also Aspekte wie die El-<br />
tern und die Wahrnehmung auch zu berücksichtigen. Deshalb entschieden wir uns <strong>für</strong><br />
ICF. Weiteres zu ICF kann in Kapitel 5.3.4 nachgelesen werden.<br />
5.3.2 Gestaltung der Items<br />
Obwohl die Items zum Zeitpunkt der Abgabe dieser Arbeit möglicherweise noch nicht<br />
definitiv formuliert sein werden, waren bereits einige Überlegungen notwendig, wie die<br />
Gestaltung der Items im „<strong>LautspracherwerbsKompass</strong>“ aussehen sollte.<br />
Zu Beginn schien es klar, dass die Items, die sich aus der Literaturrecherche und den<br />
Interviews ergaben, alle gleich gewichtet und deshalb auch gleich dargestellt werden<br />
sollten. Bei der Überarbeitung jedoch wurde deutlich, dass gewisse Fragen wichtiger<br />
waren als andere und deshalb vielleicht nicht zu den Items gezählt werden konnten,<br />
sondern separat stehen mussten. Da Brand, Bründler und Englert ein ähnliches Prob-<br />
lem hatten, wurde die Darstellung des „SpracherwerbsKompasses“ und des vorange-<br />
henden „RedeflussKompasses“ von Baumann, Bolthauser und Braun beinahe de-<br />
ckungsgleich übernommen.