Enterprise 2.0: Fortschritt durch Wissen

TOPTALK
GUTE IDEEN HABEN IMMER EINE CHANCE
Dr. Stefan Papirow ist zusammen mit Dieter Braemer Geschäftsführer der „H.E.I. Hamburger ExistenzgründungsInitiative“, die
1995 als eine der ersten regional tätigen Beratungseinrichtungen für angehende Jungunternehmer gegründet wurde. Als erste
Anlaufstelle ist die H.E.I. jedem angehenden Existenzgründer mit Informationen und individuellen Beratungen bei der Planung
eines erfolgreichen Starts in die Selbstständigkeit behilflich. Schwerpunkte der Arbeit liegen dabei in der Weiterbildung von Gründungswilligen,
der Qualitätssicherung in jungen Unternehmen sowie der Vernetzung wichtiger Fördereinrichtungen in Hamburg.
Dr. Stefan Papirow,
Geschäftsführer H.E.I.
Hat die Finanzkrise bereits Auswirkungen auf
die Anzahl der Gründungen in der Hamburger
Digitalen Wirtschaft?
Das beobachten wir nicht. Im Gegenteil, nachdem
auf dem ersten Arbeitsmarkt die Chancen etwas
schlechter geworden sind, sehen viele in der Gründung
einer selbstständigen Existenz ihre Zukunft,
so dass die Zahlen der Gründer sogar steigen
könnten. Das könnte auch für die digitale und die
Medienbranche zutreffen.
Raten Sie Interessierten zurzeit zur Gründung oder sollten diese lieber
etwas warten?
Worauf sollte ein potenzieller Gründer warten? Wenn der Markt reif, die
Idee gut durchdacht und die Gründerinnen oder Gründer hinreichend
vorbereitet sind und gute persönliche Voraussetzungen mitbringen, gibt
es keinen Grund zu warten! Dann sollte er/sie die Chancen nutzen.
Welche Fehler begehen junge Gründer am Anfang besonders
häufig?
Die häufigsten Fehler sind eine nicht vorhandene, mangelhafte bzw. zu
euphorische Planung. Wenn der Markt überschätzt wird bzw. eine kostenintensive
Anlaufphase falsch eingeschätzt wurde, kann schnell das
Aus drohen. Mit dem BG-Start! der Bürgschaftsgemeinschaft haben wir
deshalb ein Programm eröffnet, in dem jeder Gründer einen betriebswirtschaftlichen
Coach an seine Seite bekommt. Mit Profiunterstützung
werden dann Planungen verabschiedet, Soll-Ist-Vergleiche erstellt und
analysiert, so dass Schwierigkeiten rechtzeitig erkannt werden können
BITKOM-TRENDTHEMA
DAS INTERNET KOMMT INS WOHNZIMMER
ZAHL DER IPTV-ABONNENTEN
DEUTLICH GESTIEGEN
536.000 Kunden nutzten Ende 2008 IPTV, also Fernsehen über das Internet.
Dies ist das Ergebnis einer aktuellen Befragung des Branchenverbands
BITKOM. Die Zahl der Haushalte mit Internetfernsehen hat sich damit
im letzten Jahr fast verdreifacht – Ende 2007 gab es in Deutschland
erst 180.000 IPTV-Kunden. Trendtreiber, so die BITKOM, sind u.a. moderne
Flachbildschirme mit hoher Auflösung und neuen technischen Funktionen
und Angeboten, die von den Kunden vermehrt genutzt würden.
Die Hersteller von Flachbildfernsehern reagieren auf dieses neue
Nutzerverhalten und integrieren Internetanschlüsse in ihre Modelle.
Auf diesen Fernsehern der neuesten Generation kann wie gewohnt über
Internetbrowser im Netz gesurft werden. So können die Nutzer im Wohnzimmersessel
ihre E-Mails lesen, per Instant Messaging mit Freunden
chatten oder Videoangebote aus dem Netz anschauen. Der schon häufig
angekündigte Trend scheint somit Realität zu werden – das Internet
kommt ins Wohnzimmer.
ALWAYS ON I AUSGABE 9 I FEBRUAR 2009
und in früher Phase bereits gegengesteuert wird.
Gibt es goldene Regeln für Unternehmensgründer in Zeiten der Krise?
Eigentlich nicht! Wichtigste Frage: Bin ich als Unternehmer von einer
Kauf- oder Investitionszurückhaltung betroffen und ist mein
Geschäftsmodell unter verminderten Erwartungen dennoch rentabel
zu führen?
Was belastet Existenzgründer im Moment am stärksten und wie kann
die HEI sie unterstützen?
Am schlimmsten ist zurzeit die Unsicherheit, die wir auch bei unseren
Gründerinnen und Gründern spüren. H.E.I. bietet hierzu natürlich die Existenzgründungserstberatung
in einem persönlichen Gespräch und aus
einem Strauß von über 100 Seminaren ein zugeschnittenes Fortbildungskonzept
gegen bestehende Defizite – von A wie Akquisition bis Z wie
Zeitmanagement.
Haben auch Sie schon mal mit dem Gedanken gespielt, sich selbstständig
zu machen?
Nein, nach Banklehre und Studium habe ich gleich interessante Tätigkeiten
in der Bankenwelt gefunden. Meine Tätigkeitsschwerpunkte lagen
immer in der Kundenbetreuung, speziell im Kreditgeschäft. Heute bin ich
als Geschäftsführer mit meinem Kollegen auch unternehmerisch tätig. Es
ist zwar kein eigenes Kapital im Einsatz, aber wir müssen noch viel für
den Hamburger Mittelstand bewegen und hierbei gilt es immer, Chancen
und Risiken abzuwägen, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu führen und
weiterzuentwickeln sowie Ressourcen sinnvoll einzusetzen.
www.hei-hamburg.de
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