100 JAHRE MUSIKVEREIN BONSTETTEN 1888 - 1988
100 JAHRE MUSIKVEREIN BONSTETTEN 1888 - 1988
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4. TEIL EIN NEUER ANLAUF 1922 - 1927<br />
IV. l Am Samstag, 5. August 1922 wird der Musikverein Bonstetten ein weiteres Mal neu<br />
gegründet<br />
Die vier bis fünf freiwilligen Musikanten, die bei besonderen Dorfanlässen auch in den Zwischenjahren,<br />
also 1909 bis 1921, in denen es keinen eigentlichen Verein gab, aufspielten, waren wohl alles ältere<br />
Semester, denn erstmals 1922 ist im Protokoll die Rede von jüngeren Musikanten, "welche das Spielen<br />
frisch erlernt hatten ". Die alte und junge Garde begannen sich nun zu mischen und traten so gemeinsam<br />
am 1.8.1922 vor die Öffentlichkeit.<br />
Man fühlte sich jetzt wieder in der Lage, einen festen Verein zu gründen, griff auf die Statuten von 1901<br />
zurück und berief auf Samstag, 5.8.1922, auf 21.00 Uhr eine Gründungsversammlung ein.<br />
Neuer Präsident wurde Erhard Illi, der sich heute noch, im Jahre des Jubiläums, bester Gesundheit<br />
erfreut. Als monatlichen Beitrag waren von den Aktiven 50 Rappen zu entrichten und "für die<br />
Zuspätkommenden wurde eine Busse festgesetzt, wie folgt: mit Glockenschlag 20 Rappen, eine<br />
Viertelstunde später 30 Rappen, und bei Nichterscheinen 60 Rappen ".<br />
Wer die acht Musikanten dirigierte, steht nirgends im Protokoll. Dagegen sind die Namen der Aktiven<br />
überliefert: Erhard Illi, Albert Eisenegger, Otto Nievergelt, Hans Bernhard, Adolf Näf, Heinrich Frech,<br />
Ernst Scherbli und Edwin Toggweiler.<br />
Geprobt wurde anfänglich meistens am Mittwoch. Bald aber dann am Dienstag und für Marschübungen<br />
nahm man den Sonntagmorgen in Anspruch. Wenn es aber nicht anders ging, verlegte man die Übungen<br />
ausnahmsweise auch auf den Sonntagabend.<br />
Wie ernst man in diesem Gründungsjahr die durch die strengen Statuten auferlegten Pflichten nahm, wird<br />
durch verschiedene Ausschlüsse belegt.<br />
Wie in den ersten Jahren des 20. Jahrhunderts wurde auch in den Zwanzigerjahren weiter<br />
musiziert bei Theateraufführungen, in der Kirche und auf Plätzen, bei Anlässen der Dorrvereine<br />
und in eigener Sache wurden Waldfeste und weiterhin auch Abendunterhaltungen durchgeführt.<br />
Gefordert wurden:<br />
"für Unterhaltungsmusik Fr. 30. —<br />
für Unterhaltungs- und Tanzmusik Fr. 65. - ".<br />
Allerdings fällt auf, dass sich sämtliche Aktivitäten nun fast ausschliesslich auf Bonstetten beschränken.<br />
Über die Instrumentierung vernimmt man vorläufig nicht viel, ausser dass sich Adolf Näf dafür hingab,<br />
Bügel zu erlernen. Das Inventar wird in diesen Jahren insofern erweitert, als man sich dazu entschliesst,<br />
"Musikböcklein " zu kaufen, womit wohl Notenständer gemeint sein dürften.<br />
In neuer Einigkeit machte man sich auch wieder auf gemeinsame Reisen, nicht mehr mit dem Fuhrwerk,<br />
sondern per Bahn auf die Rigi.<br />
Allzu rosig ist es indessen auch in dieser Zeit der Renaissance um den Mannschaftsbestand des neuen<br />
Musikvereins nicht bestellt. An der Generalversammlung vom 23. April 1923 zählte man nämlich<br />
lediglich sechs Anwesende.<br />
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