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100 JAHRE MUSIKVEREIN BONSTETTEN 1888 - 1988

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mit ihrer Aufführung gehabt haben, sie ermuntern, treu zur Sache zu halten. Dem Vereinsschiffchen<br />

leuchte auch dieses Jahr ein günstiger Stern, zur Freude seiner Mitglieder und zur Ehre der Gemeinde ".<br />

Und gegen Ende 1932 holte sich der Musikverein Bonstetten noch einmal öffentliches Lob mit<br />

seinem Kirchenkonzert, über das der Anzeiger folgendes Eingesandt brachte:<br />

"Das Kirchenkonzert vom letzten Sonntag hat uns mit der Durchführung seines gediegenen Programms<br />

zu innigstem Dank verpflichtet. Das temperamentvolle und taktsichere Musizieren unter der tüchtigen<br />

Leitung von Herrn DirektorJ. Willi, gab Zeugnis guter Schulung und sicherem Könnens. Überrascht<br />

waren wir von der warmen und ausdrucksvollen Art, mit welcher unsere altbekannten und lieben Kirchenlieder<br />

wiedergegeben wurden.<br />

Welch erhabener Augenblick, als die ca. 120 Anwesenden das "Harre des Herrn" mitsingen durften. Der<br />

von tiefer Ergriffenheit erfüllte Gesang wirkte, als ob in dieser wirtschaftlich so schwer<br />

darniederliegenden Zeit ganz besonders gelte:<br />

Ein neuer Frühling folgt dem Winter nach und halte fest !<br />

Zwischen jedem Vortrag gab uns Herr Pfarrer Blocher in freundlicher Weise Aufschluss über das<br />

Entstehen eines jeden Stückes, was zur verständnisvollen Würdigung wesentlich beitrug.<br />

Mächtig und ergreifend tönte zum Schluss "Ehre sei Gott in der Höhe" und löste, vereint mit den anderen<br />

Leistungen, wohl in jedem Besucher die Überzeugung aus:<br />

es war ein köstlicher, genussreicher Abend !<br />

Mögen sich solche Darbietungen wiederholen, und ganz gewiss werden sie zahlreiche und dankbare<br />

Hörer finden ".<br />

V. 4 Ein guter Dirigent ist Glückssache<br />

Wie ein Verein in der Regel mit seinem Präsidenten steht und fällt, so steht und fällt ein Musikverein mit<br />

seinem Dirigenten. Je kleiner ein Musikverein, umso schwieriger ist es, einen reputierten Dirigenten zu<br />

bekommen, und je magerer die Kasse, um so aussichtsloser ist das Unterfangen, einen Topstar engagieren<br />

zu können. Es braucht in jedem Fall von beiden Seiten viel Idealismus.<br />

Wer im Anhang die Chronologie der Kapellmeister durchsieht, wird unschwer feststellen, dass in den<br />

ersten Jahrzehnten ein reger Wechsel stattgefunden hat, was ja bekanntlich auch nicht dazu beiträgt,<br />

den Standard zu heben. Ursprünglich und später auch zwischendurch wurde der Dirigent im Musikverein<br />

Bonstetten notgedrungen behelfsmässig aus den eigenen Reihen bestellt.<br />

Mit Friedrich Küenzli begann dann 1924 der Reigen der auswärtigen Dirigenten, die für Fr. 4. - pro Probe<br />

den Stab schwangen. Aber die Vorstellung Küenzlis war von kurzer Dauer. Fritz Küenzli aus Affoltern<br />

musste "nach schweren Enttäuschungen" schon bald wieder entlassen werden. Welcher Art die<br />

Enttäuschungen waren, wird nicht gesagt.<br />

Dagegen war dann Josef Willi aus Steinhausen ein Volltreffer. Unter seiner "energischen und<br />

zielbewussten Leitung"' wurde ein vollständig neues Programm einstudiert. Wo in der Folge auch immer<br />

die Rede auf ihn kommt, ist man des Lobes voll. Die 13 Jahre, 1931 - 1944, seiner Arbeit mit dem<br />

Musikverein Bonstetten, wurden von allen Seiten uneingeschränkt anerkannt.<br />

Er führte Einzelproben ein, meldete den Verein bei den Zünften zum Sechseläuten an, spielte 1932 gross<br />

auf bei der Uniformweihe des Musikvereins Birmensdorf, konnte aber 1933 eine Beteiligung des<br />

Musikvereins Bonstetten am Kantonalen Musiktag noch nicht verantworten, übernahm dafür aber 1935<br />

zum erstenmal in Bonstetten den Bezirksmusiktag, der dazu erst noch mit einem Reingewinn von Fr.<br />

600. — abschloss.<br />

Wegen verschiedener Wegzüge wurde die Holzbesetzung vorübergehend so schwach, dass "die<br />

Harmonie in eine Blechmusik umgewandelt werden musste ". Aber mit 19 Aktivmitgliedern wurde 1935<br />

doch zahlenmässig der bisherige Höchststand erreicht. Und schon im folgenden Jahr folgten 9 weitere<br />

Eintritte.<br />

Am 9. Mai 1937 kam für Josef Willi der grosse Auftritt und mit ihm natürlich auch für den ganzen<br />

Verein bei der ersten Teilnahme an einem Kantonalen Musiktag. Und wie gut sie abschnitten !<br />

Zusammen mit Weiningen und Grüningen eroberten sie in der 4. Kategorie den ersten Rang, was mit<br />

einem Lorbeer mit Gold gekrönt wurde. Klar, dass sie von sämtlichen Vereinen am Bahnhof abgeholt<br />

wurden und beschlossen, das Foto als denkwürdige Erinnerung einrahmen zu lassen.<br />

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