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100 JAHRE MUSIKVEREIN BONSTETTEN 1888 - 1988

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8. TEIl MAGERE UND FETTE <strong>JAHRE</strong> 1958 - 1970<br />

VIII. l Neue Instrumente<br />

Wer ein Jahresprogramm des Musikvereins liest, kommt aus dem Staunen nicht mehr heraus. Es ist<br />

beinahe unglaublich, wie oft und wo überall der Musikverein dabei sein muss. Dass er an Einweihungen<br />

aufzuspielen hat, versteht sich sozusagen von selbst, ebenso gehört es sich, dass er die von ihren Festen<br />

erfolgreich heimkehrenden Vereine abholt.<br />

Aber das ist noch längstens nicht alles.<br />

Nebst den wöchentlichen Proben rückt der Musikverein auch aus, wenn Betagte zu ehren sind, wenn<br />

Hochzeit gefeiert wird, am l. August, am Bettag, Muttertag, Tag der Kranken, an Ostern und am<br />

Silvester. Beinahe wöchentlich, wenn die Witterung es zulässt, spielt er auf öffentlichen Plätzen in<br />

Bonstetten und Wettswil, führt Wiesen- und Waldfeste durch sowie einen Salami—Jass und eigene<br />

Abendunterhaltungen. Die Vorbereitungen für die grossen regionalen und kantonalen Musikfeste müssen<br />

erst noch hinzugezählt werden. Wohl kein anderer Verein hat auch nur annähernd ein so vielseitiges<br />

und anspruchvolles Programm zu erledigen, wie ein Musikverein.<br />

Im Frühling 1958 ergaben sich Differenzen mit dem Dirigenten, die zur Auflösung des Vertrages führten.<br />

Monn dirigierte die Bonstetter Musik am 27. April 1958 bei der Einweihung des Primarschulhauses<br />

zum letzten Mal. Sein Nachfolger wurde ein Herr Zöbeli aus Dübendorf, der nun für Fr. 15. — die<br />

Proben übernahm. Mit dem neuen Dirigenten reiste man im roten Pfeil in den Jura, hatte Erfolg am Bezirksmusiktag<br />

in Obfelden und holte die Schützen ab, die 1958 mit einem Goldlorbeer vom<br />

Eidgenössischen Schützenfest heimkehrten. Zöbeli war sehr aktiv und gelangte mit einem Bittbrief an<br />

den Gemeinderat, in dem er um Fr. 2 500. — bat, zur Anschaffung neuer Instrumente. Zur<br />

Überraschung des Musikvereins entsprach der Gemeinderat dem Gesuch, Sodass die Instrumentierung<br />

wesentlich verbessert und ergänzt werden konnte, mit einem Flügelhorn, einer Trompete, drei Es-<br />

Waldhörnern, einer Trommel, sowie einer Es- und einer B—Klarinette. Herr Zöbeli sorgte sich auch um<br />

den Nachwuchs und konnte 7 Knaben interessieren, die von ihm gratis unterrichtet wurden.<br />

Am Bettag, 21. September 1958, kamen die neuen Instrumente zum ersten Mal zum Einsatz.<br />

Schade, dass trotz der neuen Instrumente auf den Besuch des kantonalen Musiktages 1959 verzichtet<br />

wurde.<br />

Über die Instrumentierung werden in den Protokollen sonst nicht viele Worte verloren. Man kann sich am<br />

ehesten anhand der noch vorhandenen Fotografien ein Bild machen. Immerhin wird 1901 erwähnt, dass<br />

der Musikverein Bonstetten zu seinem Es-Bass noch einen B—Bass durch ein Inserat suchte. In Gossau<br />

war einer erhältlich, den man für einige Zeit zur Probe nahm, dann aber wieder zurückgab.<br />

Um in die Musikalien endlich etwas Ordnung zu bringen, wurde 1925 eine Kisteangeschafft, in der man<br />

die Notenblätter und Ständer versorgen konnte.<br />

Nach einem Bombenerfolg mit dem Waldfest 1925, an dem Fr. 645.70 rein erwirtschaftet werden<br />

konnten, machte der Verein einen weiteren Schritt vorwärts. "Es wird beschlossen, von Herrn Seeholzer<br />

in Affoltern, ein Tenorhom und einen Bügel kommen zu lassen, auf die Kosten des Vereins, ferner ein<br />

Schlagzeug zu beschaffen, sofern sich ein Gelegenheitskauf ergibt, und es wird auf diesem Weg vom<br />

Musikverein Birmensdorf eine grosse Messingtrommel erworben zum Preis von Fr. 30. -, samt Cinellen".<br />

Und zwei Jahre später wurde dann nach langem Hin und Her doch noch ein B— Bass gekauft, für Fr.<br />

200. —. Das Geld dafür wurde von Erhard Illi zum Zins von 4 % zur Verfügung gestellt.<br />

Eine eigentliche, erste Neuinstrumentierung fand aber erst 1929 statt.<br />

Nur verschweigt das Protokoll, was alles gekauft wurde. Einzig die Pauke, zum Preis von Fr. 98. —, wird<br />

namentlich erwähnt und dass der Dirigent die Cinellen schenkte.<br />

Ihre eigentliche Taufe erlebten die neuen Instrumente an der Abendunterhaltung vom 23. / 24.<br />

November 1929 im Saal des Restaurants zum Bahnhof in Bonstetten.<br />

Ein Jahr später, 1930, wurde vorsorglich von jedem Aktiven für seine Uniform und sein Instrument ein<br />

Depositum von Fr. 20. — verlangt. Daraufhin wird es bis zum Jahre 1958, also beinahe 30 Jahre lang<br />

ruhig um die Instrumente - wenigstens, was die Protokolle betrifft.<br />

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