Jahresbericht 2007 - Rheinland-Pfalz

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Lebensmittel, Arzneimittel & Bedarfsgegenstände
Fliege im Apfelkuchen:
Beschwerdeproben im LUA
Obwohl Lebensmittelhersteller großen Wert auf
Eigenkontrollen im Betrieb legen, kommt es immer
wieder zu Beschwerden von Verbrauchern.
Die verdächtigen Produkte, die der Lebensmittelüberwachung
gemeldet werden, kommen zur
Untersuchung ins LUA. Je nach Ergebnis kann es
durchaus zu strafrechtlichen Konsequenzen für
den Hersteller kommen.
Am spektakulärsten sind die Fremdkörper verschiedenster
Art, die immer wieder in Lebensmitteln gefunden
werden. Im Jahr 2007 waren es häufig Backwaren,
in denen sich Fremdkörper fanden oder die
verunreinigt waren. In ein Brötchen war beispielsweise
eine Pinselborste eingebacken, in einem Laugengebäck
fand ein Verbraucher eine etwa 35 Zentimeter
lange Kordel, mehrere Sandwichbrote waren
voller schwarz-grauer Partikel und Schlieren.
Auch Schädlinge sind oft Grund für Verbraucherbeschwerden.
So war eine Probe Weckmehl massiv
mit Ameisen befallen, in ein Stück Apfelkuchen war
eine Stubenfliege eingebacken und Teile eines Roggenbrotes
enthielten Maden und Käfer.
Manchmal sind es das Aussehen, der Geruch oder
der Geschmack von Lebensmitteln, die Verbraucher
Landesuntersuchungsamt Rheinland-Pfalz - Jahresbericht 2007
befremden. Es kommt aber auch vor, dass sich Beschwerden
als unbegründet herausstellen. Eine
Backware mit Kirschen wurde wegen des chemischen
Geschmacks eingereicht. Aus der Rezeptur
war jedoch ersichtlich, dass Bittermandelaroma den
Geschmack verursacht hat. Auch ein Zwiebelkuchen
wurde wegen einer Bittermandelnote ins LUA geschickt.
Die sensorische Prüfung bestätigte dies jedoch
nicht. Stattdessen wurde eine leichte Kümmelnote
festgestellt. Tatsächlich wird Zwiebelkuchen je
nach Region mit mehr oder weniger Kümmel gebakken
– das ist Geschmacksache, aber kein Grund für
eine Beanstandung.
Manche Proben legen Zeugnis dafür ab, dass es bei
der Lebensmittelproduktion gelegentlich fragwürdig
zugeht. Vier Dielentücher, eine Textilauflage für
einen Brotschieber, ein Brotgärkorb und ein so genanntes
Teiglingstuch wurden ins LUA gebracht, weil
sie stark verschmutzt, verkrustet und verfärbt waren.
In einem Verkaufsstand waren mehrere Kunststoffbehälter
vorgefunden worden, die voller Motten-
Gespinste waren. Diese lagerten unmittelbar neben
Tüten, in denen frische Backwaren verpackt wurden.
Unter solchen hygienischen Zuständen dürfen Lebensmittel
definitiv nicht hergestellt werden.
Auch vom Tier stammende Lebensmittel werden
als Verbraucherbeschwerden eingeschickt: Ein Suppenhuhn
war mit Futterresten verunreinigt und
roch unangenehm. Außerdem waren noch deutlich
Gar nicht zum Anbeißen: Ein Verbraucher entdeckte in einem Laugenbrötchen eine mehrere Zentimenter lange Schnur.