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Jahresbericht 2007 - Rheinland-Pfalz

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Tiergesundheit & Tierseuchen<br />

übrigen Fuchspopulation. Auch wenn die Zahl der<br />

bisher in <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> untersuchten Stadtfüchse<br />

mit 101 Tieren noch vergleichsweise gering ist, so<br />

machen diese Ergebnisse doch deutlich, dass auch<br />

in menschlichen Ansiedlungen mit dem Kleinen<br />

Fuchsbandwurm gerechnet werden muss.<br />

Hunde und Katzen entwurmen<br />

Der Parasit durchläuft einen komplizierten Entwicklungsweg.<br />

Der reife vier- bis fünfgliedrige Bandwurm<br />

lebt im Darm des Fuchses. Kleiner Fuchsbandwurm<br />

wird er genannt, weil er nur etwa drei Millimeter<br />

groß ist. Dafür ist die Zahl der Würmer pro Fuchs<br />

gigantisch: Es können bis zu 200.000 sein. Nur das<br />

letzte Glied des Bandwurms enthält die circa 300 infektiösen<br />

Eier. Reife Endglieder werden etwa alle 14<br />

Tage mit dem Kot ausgeschieden. Da dieser häufig<br />

noch unverdaute pflanzliche Anteile enthält, ist er als<br />

Nahrungsquelle für Mäuse interessant. Die nehmen<br />

die Eier auf und werden so zum Zwischenwirt. Die im<br />

Ei enthaltene Larve schlüpft im Mäusemagen, wandert<br />

in die Leber und kapselt sich dort als sogenannte<br />

Finne ab. Frisst ein Fuchs eine solche Maus, wird<br />

die Larve bei der Verdauung im Magen freigesetzt,<br />

gelangt in den Darm und entwickelt sich dort wieder<br />

zu einem Bandwurm. Hunde und Katzen können sich<br />

ebenfalls über Mäuse infizieren. Sie sollten daher im<br />

Abstand von maximal sechs Wochen entwurmt werden.<br />

Diese Tiere sind zwar nur selten Träger des Parasiten;<br />

wegen ihrer besonderen Nähe zum Menschen<br />

ist aber trotzdem Vorsicht geboten.<br />

Psittakose: Vogelkrankheit<br />

auf Menschen übertragbar<br />

Gefahr für Wellensittiche und Papageien: Die<br />

Psittakose endet für diese Vögel oft tödlich.<br />

Im LUA werden regelmäßig Proben auf Chlamydophila<br />

psittaci untersucht. Chlamydophila psittaci ist<br />

ein Erreger, der bei Papageien und Sittichen die Psittakose<br />

oder Papageienkrankheit auslöst. Er kann bei<br />

diesen Vogelarten zu massiven Verlusten innerhalb<br />

einer Tierpopulation führen, ist daher anzeigepflichtig<br />

und wird staatlich bekämpft. Bei anderen Zier -,<br />

Haus- und Wildvögeln wird die Krankheit als Ornithose<br />

bezeichnet. Bei diesen Vogelarten verläuft die<br />

Krankheit in der Regel nicht seuchenhaft und unterliegt<br />

der Meldepflicht.<br />

Im Jahr <strong>2007</strong> wurden 483 Proben auf den Erreger<br />

untersucht. Dabei handelte es sich überwiegend um<br />

40 Landesuntersuchungsamt <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> - <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong><br />

Papageien können an der Psittakose sterben. Die Krankheit<br />

wird von Bakterien ausgelöst, die auch Menschen krank<br />

machen können.<br />

Kotproben oder um solche, bei denen ein klinischer<br />

Verdacht auf Psittakose oder Ornithose vorlag. Der<br />

Großteil stammte von Papageien und Sittichen. Insgesamt<br />

wurden 44 Mal Chlamydophila psittaci mit<br />

der PCR-Methode nachgewiesen.<br />

Bei infizierten Vögeln treten verschiedene Krankheitssymptome<br />

auf. Vor allem bei Jungtieren kommt<br />

es zu akuten Erkrankungen mit Apathie, Schwäche,<br />

Nasen- und Augenausfluss, Durchfall sowie starken<br />

Atembeschwerden, zum Teil mit tödlichem Verlauf.<br />

Subakute und chronische Formen treten häufiger<br />

bei erwachsenen Tieren auf und gehen mit Apathie,<br />

Abmagerung, Durchfall und Atemnot einher. Bei erwachsenen<br />

Tieren kommt es aber auch vor, dass die<br />

Krankheit ohne Symptome verläuft, der Erreger aber<br />

in inaktivierter Form im Organismus bleibt. Durch<br />

bestimmte Faktoren wie Stress, Nahrungsumstellung<br />

oder Parasitenbefall kann der Erreger aber jederzeit<br />

wieder aktiv werden und eine Erkrankung auslösen.<br />

Infizierte Tiere scheiden den Erreger über Sekrete<br />

und den Kot aus. Menschen und Tiere stecken sich<br />

über die Atemwege an, zum Beispiel durch Einatmen<br />

von erregerhaltigen Kot- oder Staubpartikeln. Die<br />

Symptome können bei Menschen unauffällig sein,<br />

allerdings kommen auch schwere grippeartige Erkrankungen<br />

bis hin zur Lungenentzündung vor.<br />

Der Nachweis des Erregers hat strikte Maßnahmen<br />

im betroffenen Bestand zur Folge, um eine Gefährdung<br />

für den Menschen und die Ausbreitung zu verhindern.<br />

Nach einer Antibiotika-Therapie muss der<br />

Behandlungserfolg durch eine zweimalige Kotprobenuntersuchung<br />

überprüft werden. Erst wenn kein

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