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Jahresbericht 2007 - Rheinland-Pfalz

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Lebensmittel, Arzneimittel & Bedarfsgegenstände<br />

Sieht aus wie Kaviar, ist aber keiner: Das Produkt wird aus<br />

Makrelen hergestellt, wurde aber wie Kaviar angepriesen.<br />

Ausländische Spezialitäten:<br />

Was steht drauf, was ist drin?<br />

Bevor Lebensmittel aus allen Ländern in jedem<br />

gut sortierten Geschäft erhältlich waren, haftete<br />

ausländischen Spezialitäten etwas Exklusives an.<br />

Diese Exklusivität hat sich das teuerste Lebensmittel<br />

tierischer Herkunft, der Kaviar, nicht nur<br />

erhalten – sein Preis ist wegen der abnehmenden<br />

Störbestände sogar noch weiter gestiegen.<br />

Echter Kaviar von den Stören des Schwarzen und<br />

Kaspischen Meeres ist heute kaum noch erhältlich.<br />

Im klassischen Ursprungsland des Kaviars, Russland,<br />

werden daher heute auch Kaviarimitate hergestellt,<br />

die in Form und Farbe Störrogen ähneln. Eines dieser<br />

Produkte, das von einer in <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> ansässigen<br />

Firma importiert worden war, wurde <strong>2007</strong> im<br />

LUA untersucht.<br />

Es handelte sich um ein aus Makreleneiweiß hergestelltes,<br />

gefärbtes Erzeugnis in Form schwarzer,<br />

salzig nach Fisch schmeckenden Kügelchen. Einem<br />

Etikett auf der Unterseite der Packung war der Imitatcharakter<br />

des Produktes zu entnehmen. Im Widerspruch<br />

dazu stand jedoch die Deckeloberseite, die in<br />

ihrer Aufmachung die Verpackungen des echten Kaviars<br />

nachahmte – mit Ausnahme des kleingedruckten<br />

englischen „Caviar substitute“ (Kaviarersatz).<br />

Besonders die Darstellung eines Störs auf der Deckeloberseite<br />

bei einem aus Makrelen gewonnenen Erzeugnis<br />

wurde vom LUA als irreführend bewertet.<br />

Das Gutachten des LUA führte dazu, dass Aufmachung<br />

und Deklaration geändert wurden. Die neue<br />

Verpackung informiert nun ausreichend und ohne<br />

Irritationen über die tatsächliche Art des Produktes.<br />

Landesuntersuchungsamt <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> - <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong><br />

Nicht nur Produkte, sondern auch Rezepte kommen<br />

aus exotischen Ländern zu uns. In einem<br />

rheinland-pfälzischen Betrieb wird eine so genannte<br />

„Thai-Wurst Naem“ hergestellt, ein Produkt, das aus<br />

rohem Magerfleisch und gekochten Schwartenstreifen<br />

hergestellt, rot gefärbt und gesäuert wird und<br />

das einer schnittfesten Rohwurst ähnelt.<br />

Ein derartiges, zwar aus bekannten Zutaten gefertigtes,<br />

jedoch in seiner Art neues Lebensmittel, darf<br />

grundsätzlich auch hierzulande verkauft werden.<br />

Es muss jedoch mit einer genauen Beschreibung<br />

versehen sein, um die Information des Verbrauchers<br />

sicher zustellen. Die vom Hersteller ursprünglich<br />

vorgesehene Kennzeichnung des Produkts als „Thai-<br />

Wurst“ war nicht ausreichend. Sie musste durch eine<br />

Beschreibung des Wursttyps ergänzt werden.<br />

Melamin und Cyanursäure<br />

in Lebensmitteln aus China?<br />

Tote Hunde und Katzen in Amerika haben im<br />

April <strong>2007</strong> in Europa Lebensmittel-Alarm ausgelöst.<br />

In den USA hatten mehr als 100 Hersteller<br />

von Tiernahrung ihr Futter zurückgerufen, nachdem<br />

dort Hunde und Katzen an Nierenversagen<br />

gestorben waren. Es war zu befürchten, dass<br />

auch Lebensmittel betroffen sind.<br />

Die betroffene Katzen- und Hundenahrung war in<br />

Kanada produziert worden. Die Zutaten des Futters<br />

stammten von zwei Firmen aus China. Dort waren<br />

offenbar die Chemikalien Melamin und Cyanursäure<br />

beigemischt worden, die normalerweise zur Herstellung<br />

von Kunststoffen, Desinfektionsmitteln und<br />

Flammschutzmitteln verwendet werden.<br />

Es bestand der Verdacht, dass Melamin und Cyanursäure<br />

in China möglicherweise auch Lebensmitteln<br />

beigefügt wurden, um einen höheren Proteingehalt<br />

vorzutäuschen. Die Chemikalie Melamin allein ist ungiftig,<br />

in Verbindung mit Cyanursäure aber sehr gefährlich<br />

für den Menschen. Die EU-Kommission alarmierte<br />

deshalb umgehend die Lebensmittelüberwachungsbehörden<br />

über das Schnellwarnsystem.<br />

Da nicht ausgeschlossen werden konnte, dass<br />

giftige Lebensmittel auch auf den deutschen beziehungsweise<br />

den rheinland-pfälzischen Markt<br />

gelangt waren, wurde beim Landesuntersuchungsamt<br />

eine Methode entwickelt, um die beiden Stoffe<br />

schnell und sicher nachweisen zu können. Ergebnis<br />

der Untersuchungen: In keinem der untersuchten<br />

Rohproteine und proteinhaltigen Backmischungen<br />

wurden Melamin und Cyanursäure gefunden.

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