Jahresbericht 2007 - Rheinland-Pfalz
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Tiergesundheit & Tierseuchen<br />
<strong>Pfalz</strong> von den Handels- und Transporteinschränkungen<br />
betroffen war. Ein Impfstoff stand <strong>2007</strong> noch<br />
nicht zur Verfügung. Um der Verbreitung des Virus<br />
entgegenzuwirken, wurden Tiere mit typischen Anzeichen<br />
der Blauzungenerkrankung getötet, wenn<br />
sie ohnehin zu verenden drohten.<br />
Entschädigung für tausende tote Tiere<br />
Traurige Bilanz: Insgesamt sind <strong>2007</strong> fast 5.300<br />
Schafe und 1.300 Rinder an der Seuche verendet<br />
oder mussten getötet werden. Die Tierhalter erhielten<br />
von der Tierseuchenkasse Entschädigungs- oder<br />
Beihilfezahlungen. Fast 1.000 Beihilfe- und Entschädigungsanträge<br />
für Rinder und ebenso viele Anträge<br />
für Schafe wurden beim LUA eingereicht. Ab Mitte<br />
Oktober musste eine Masse von Anträgen bearbeitet<br />
werden, die in diesem Umfang so noch nie beim LUA<br />
eingegangen war.<br />
Für die Bewältigung dieser Aufgabe bedurfte es<br />
einer neuen Bearbeitungsstrategie, denn die Zeit<br />
drängte: Die Anträge mussten spätestens drei Monate<br />
nach dem Tod der Tiere von drei unterschiedlichen<br />
Behörden (Kreisverwaltung, LUA und Tierseuchenkasse)<br />
bearbeitet worden sein, weil sonst das Geld<br />
der EU weggefallen wäre. Sie wurden im Landesuntersuchungsamt<br />
mit einem neuen Prüfprotokoll<br />
nach zahlreichen Kriterien bewertet und mit einer<br />
Entscheidungsempfehlung an die Tierseuchenkasse<br />
weitergeleitet. Dieses Verfahren hat der Tierseuchenkasse<br />
dabei geholfen, den Tierhaltern ihre Entschädigung<br />
schnell und fristgerecht auszuzahlen.<br />
Anzahl der Betriebe<br />
900<br />
800<br />
700<br />
600<br />
500<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
0<br />
15<br />
Januar<br />
Blauzungenkrankheit Ausbruchsbetriebe <strong>2007</strong><br />
1 1 1 2 1<br />
Februar<br />
März<br />
194 220<br />
38 Landesuntersuchungsamt <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> - <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong><br />
April<br />
Mai<br />
Juni<br />
Monate<br />
Juli<br />
August<br />
Blauzungenkrankheit<br />
Die Bauzungenkrankheit wird durch stechende<br />
Insekten übertragen. Erreger ist das Blue-Tongue-<br />
Virus, das für den Menschen nicht gefährlich ist.<br />
Auch Fleisch und Milch erkrankter Tiere sind für<br />
Menschen ungefährlich, allerdings dürfen sie nicht<br />
als Lebensmittel in Verkehr gebracht werden. Von<br />
der Blauzungenkrankheit sind vor allem Schafe<br />
und Rinder, seltener auch Ziegen betroffen. Die<br />
Insekten (Gnitzen) nehmen das Virus bei einem<br />
infizierten Tier auf und geben es beim Stechen anderer<br />
Tiere weiter. Die Blauzungenkrankheit tritt<br />
überwiegend im Sommer auf, die Gnitzen fliegen<br />
aber noch bei Temperaturen bis etwa acht Grad.<br />
Durch den Wind können infizierte Mücken bis zu<br />
200 Kilometer weit getragen werden.<br />
Die Krankheit bricht nach einer Inkubationszeit<br />
zwischen einem und acht Tagen bei Schafen<br />
und fünf bis zwölf Tagen bei Rindern aus. Schafe<br />
werden apathisch und bekommen Fieber. Am<br />
Maul und an der Zunge treten Schwellungen und<br />
Blaufärbungen auf, die der Erkrankung ihren Namen<br />
geben. Die Verfärbungen werden von Durchblutungsstörungen<br />
ausgelöst. Wenn die Tiere lahmen,<br />
hat sich der Kronsaum an den Klauen gerötet<br />
und schmerzt. Bei Rindern führt die Krankheit<br />
zu schleimigem Nasenausfluss mit geschwürigen<br />
Veränderungen am Flotzmaul sowie zu Kronsaumschwellungen<br />
und Zitzennekrosen. Die Euterhaut<br />
verfärbt sich dunkel und stirbt ab.<br />
856<br />
718<br />
365<br />
176<br />
144<br />
49<br />
2 13 10 11 1 1<br />
September<br />
Im Spätsommer stieg die Zahl der von der Blauzungenkrankheit betroffenen Betriebe sprunghaft an.<br />
Oktober<br />
November<br />
Dezember<br />
Rind<br />
Schaf<br />
Ziege