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Jahresbericht 2007 - Rheinland-Pfalz

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Tiergesundheit & Tierseuchen<br />

Fleisch wird in Europa „vom Stall bis zum Tisch” überwacht, um Verbraucher zu schützen. Dazu gehören auch regelmäßige<br />

Untersuchungen von Tierkörpern auf Krankheitserreger und Arzneimittelrückstände.<br />

Bei Tuberkulose-Erkrankungen des Menschen, die<br />

auf eine Infektion mit M. bovis zurückzuführen sind,<br />

geht man hierzulande in der überwiegenden Mehrzahl<br />

der Fälle davon aus, dass es sich um eine Reaktivierung<br />

zurückliegender Erkrankungen handelt und<br />

nicht um aktuell vom Tier ausgehende Infektionen.<br />

Mykobakterien vor allem im Schweinefleisch<br />

In Deutschland zählt die Tuberkulose des Rindes<br />

zu den anzeigepflichtigen Tierseuchen. Sie wurde<br />

durch gezielte Bekämpfungsmaßnahmen in der<br />

zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts getilgt. Am 17.<br />

Dezember 1996 wurde Deutschland von der EU der<br />

Status „amtlich frei von Rindertuberkulose“ zuerkannt.<br />

Das bedeutet, dass 99,9 Prozent der Rinderherden<br />

seit zehn Jahren frei von Rindertuberkulose<br />

sind und somit jährlich in höchstens 0,1 Prozent der<br />

über 200.000 Bestände infizierte Tiere nachgewiesen<br />

werden dürfen.<br />

Die Überwachung wird durch eine sorgfältige<br />

Untersuchung der Tierkörper nach der Schlachtung<br />

gewährleistet. Die Fleischuntersuchungsstatistiken<br />

weisen für Deutschland 2006 die Tuberkulose 13<br />

Mal als Beanstandungsgrund auf. Bei der Bakteriologischen<br />

Fleischuntersuchung von 238 Rindern im<br />

Landesuntersuchungsamt kamen <strong>2007</strong> keine tuberkuloseverdächtigen<br />

Proben vor.<br />

42 Landesuntersuchungsamt <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> - <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong><br />

Weniger gut sieht es bei den Schweinen aus:<br />

Bundesweit wurden im Jahr 2006 mehr als 100.000<br />

Organteile von Schweinen als untauglich für den<br />

menschlichen Verzehr beurteilt, weil sie durch Mykobakterien<br />

verursachte Veränderungen aufwiesen.<br />

Isolierte, mit Gewebsuntergang und spezifischer<br />

Entzündung einhergehende Veränderungen in den<br />

Kehlgangs-, Lungen- und Darmlymphknoten werden<br />

beim Schwein auf Infektionen mit Bakterien der<br />

M. avium intrazellulare-Gruppe zurückgeführt.<br />

Mykobakterien dieser Gruppe kommen im Oberflächen-<br />

und im Trinkwasser, in der Erde und im Staub<br />

vor. Sie verursachen verschiedene Erkrankungen bei<br />

Mensch und Tier. So führt M. avium subspezies avium<br />

(M. a. ssp. avium), der Erreger der klassischen<br />

Geflügeltuberkulose, bei Haus- und Wildtieren zu<br />

tuberkuloseähnlichen Erkrankungen, die als Mykobakteriosen<br />

bezeichnet werden.<br />

Dagegen ruft M. avium subspezies paratuberkulosis<br />

(M. a. ssp. paratuberkulosis) die Paratuberkulose<br />

der Wiederkäuer hervor, eine mit schwerem Durchfall<br />

einhergehende Darmerkrankung. Während durch<br />

Vertreter der M. avium-intrazellulare-Gruppe verursachte<br />

Erkrankungen bei Tieren häufig vorkommen,<br />

sind sie beim Menschen relativ selten. Sie haben<br />

jedoch in den vergangenen Jahrzehnten weltweit<br />

an Bedeutung gewonnen. Das gilt insbesondere für<br />

Personen mit geschwächtem Immunsystem.

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