Jahresbericht 2007 - Rheinland-Pfalz
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Tiergesundheit & Tierseuchen<br />
Der große Impferfolg in der <strong>Pfalz</strong> dagegen hat auch<br />
<strong>2007</strong> angehalten. Seit dem Jahr 2003 wurden hier<br />
zunächst jährlich 550.000 Köder in sechs Köderauslagen<br />
ausgebracht. Im Jahr <strong>2007</strong> konnte diese Zahl<br />
auf 154.000 reduziert werden. Bereits seit November<br />
2004 gibt es in der <strong>Pfalz</strong> keinen Schweinepestnachweis<br />
bei Wildschweinen mehr. So konnte die Fläche<br />
des Impfgebietes dort von 4.900 Quadratkilometer<br />
im Jahr 2005, auf 1.750 Quadratkilometer im Jahr<br />
2006 und schließlich auf 980 Quadratkilometer <strong>2007</strong><br />
verkleinert werden. Das Impfgebiet liegt in den<br />
Landkreisen Südwestpfalz und Südliche Weinstraße.<br />
Frankreich meldete im Jahr <strong>2007</strong> noch einen Virusnachweis<br />
im Impfgebiet zur rheinland-pfälzischen<br />
Landesgrenze. Dies macht auch weiterhin eine Immunisierung<br />
rheinland-pfälzischer Wildschweinbestände<br />
notwendig.<br />
Im Jahr <strong>2007</strong> wurden im LUA insgesamt 10.046<br />
Wildschweine auf das Schweinepestvirus untersucht.<br />
Auf Empfehlung des Nationalen Referenzlabors für<br />
Klassische Schweinepest am Friedrich-Loeffler-Institut<br />
wird der Nachweis seit dem 01.05.<strong>2007</strong> mit der<br />
Polymerase-Kettenreaktion (PCR) geführt. Im LUA<br />
wurde das Virus bei einem Frischling aus dem Kreis<br />
Ahrweiler nachgewiesen. Besonders bemerkenswert<br />
ist die Tatsache, dass bei diesem Tier zusätzlich<br />
zu dem Feldvirus auch das Impfvirus nachgewiesen<br />
wurde. Möglicherweise hatte das Wildschwein nach<br />
der Infektion mit dem Virus einen Impfköder gefressen.<br />
Auch ein Wildschwein aus der Region <strong>Pfalz</strong> trug<br />
das Impfvirus in sich. Der Nachweis und die Differenzierung<br />
des Impfvirus ist nur mit der PCR möglich.<br />
44 Landesuntersuchungsamt <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> - <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong><br />
Künstler der Verwandlung:<br />
Aviäres Influenza A-Virus<br />
Stockenten tragen häufig Influenza A-Viren in sich. Das Virus kommt in vielen Subtypen vor.<br />
Aviäre Influenza – viele denken dabei an das für<br />
Menschen gefährliche H5N1-Virus. Doch es gibt<br />
über 100 verschiedene Subtypen dieses äußerst<br />
wandlungsfähigen Krankheitserregers. Der<br />
Nachweis gehört zur täglichen Arbeit im LUA.<br />
Aviäre Influenza A-Viren gehören zur Familie der Orthomyxoviren.<br />
Da ihre genetische Information in verschiedene<br />
Segmente unterteilt ist, können sich diese<br />
Viren enorm schnell verändern. Es können entweder<br />
punktförmige Änderungen an bestimmten Gensegmenten<br />
(Mutation) entstehen oder sogar komplette<br />
Gensegmente ausgetauscht werden.<br />
Die aviären Influenza A-Viren werden unter anderem<br />
nach den Oberflächenproteinen in ihrer<br />
Hülle unterschieden, dem Hämagglutinin (H) und<br />
der Neuraminidase (N). Bis heute wurden 16 verschiedene<br />
Hämagglutinin- und neun verschiedene<br />
Neuraminidase-Subtypen charakterisiert. Bei 16<br />
verschiedenen H- und neun verschiedenen N-Subtypen<br />
könnten bei freiem Austausch der zugehörigen<br />
Gene 144 verschiedene HxN-Kombinationen<br />
entstehen. Tatsächlich wurden bislang 103 dieser<br />
Kombinationen nachgewiesen. Dabei wurden aviäre<br />
Influenza A-Viren der Subtypen H3, H4 und H6 am<br />
häufigsten festgestellt. Die Subtypen H1, H2 und H3<br />
haben hauptsächlich Bedeutung bei der Erkrankung<br />
des Menschen, wohingegen Vertreter der Subtypen